Toll", "Spektakulär!", "Das muss man einfach gesehen haben!"
Fantastische Illuminationen bei den Höhlenlichtern 2019 in der Iserlohner Dechenhöhle

Bei den diesjährigen Höhlenlichtern in der Dechenhöhle steht der Mensch im Mittelpunkt. Foto: Schulte
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  • Bei den diesjährigen Höhlenlichtern in der Dechenhöhle steht der Mensch im Mittelpunkt. Foto: Schulte
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Die Iserlohner Dechenhöhle leuchtet zurzeit wieder in ganz besonderen Farben. Die beiden Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld und Reinhard Hartleif entführen die Besucher mit ihren fantastischen Illuminationen  in eine unterirdische Zauberwelt.

Nachfolgend die ganz persönlichen Eindrücke eines langjährigen Dechenhöhlen-Fans:

"Empfangen vom Blubbern und Rauschen der Tiefe, fühle ich mich versetzt in einen Meerestaucher, dessen Expeditionsroute vor 380 Millionen Jahren in den tropisch warmen Meeren des devonischen Ozeans plötzlich von einem Hai gekreuzt wird. Hinter der Biegung dann leuchten in grellem Pink fein ziselierte Tropfsteinsäulen und Stalaktiten, am Ende dann ein riesiges Gesicht, das an lange versunkene südamerikanische Hochkulturen erinnert.

Unendliche Weiten des Weltalls

Nun schreite ich - angelockt von entfernten Klängen einer strahlend blauen steinernen Orgel- entlang ineinander verschlungener bunter Netze und farbenfroher Ornamente. Da, ein Loch im Boden lässt den Blick erneut in die Tiefe des Meeres hinabgleiten. Von der Brücke aus taucht ein Meeresungeheuer auf, oder ist es ein Mosasaurier? Direkt dahinter wird es dunkler, in tiefes violett getaucht, leuchten vereinzelt schneeweiße frische Tropfsteingebilde auf. Und es bleibt dunkel. Von der Tiefe des Meeres steige ich auf in die Lüfte, in die Stratosphäre und weiter in die unendlichen Weiten des Weltalls. Ruhelos drehen sich Planeten, angestrahlt durch kleine Sonnen. Psychedelische Muster wie dünnflüssige kochende Lava wabern auf ihren Oberflächen und an den Höhlenwänden. Das sich ausdehnende Universum „en miniature“! Ein tanzendes Paar und Pusteblumen zeigen, dass auf einem Planeten das Leben pulsiert.

Vom Nixenteich zur Höllenschlucht

Über die Treppe geht es hinauf zum Höhepunkt der Führung, der 15 m hohen Deckenspalte vor dem grünlich schimmernden Nixenteich! Etwas weiter unten leuchtet die wirkungsvoll in karmesinrot gehaltene Höllenschlucht. Dann gehe ich noch tiefer: Vogelgezwitscher kündigt vom frühen Morgen, und der Club, in dem ich tanze, wird von einer sich gemächlich drehenden Discokugel illuminiert. Tänzelnde rote und blaue Muster an den Wänden schaffen eine chillige Atmosphäre, coole Lounge-Klänge holen mich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Vorbei an der Palmensäule funkeln abertausende glitzernde Kristallbecken in grünlichem Licht, während gegenüber die rostroten Eisenerzadern im Felsgestein den Stalaktiten und Stalagmiten ein dunkelrotes Antlitz verliehen.

Zahnräder zeugen vom Fortschritt

Dann plötzlich das: Es wird dunkel, ein Text erscheint wie von Geisterhand auf den Stalaktiten und Stalakmiten der Alhambra. Ich versuche zu lesen, einzelne Wörter kann ich entziffern. Hat hier ein Philosoph seine Sicht auf das große Ganze hinterlassen wie einst die Höhlenmaler in der Steinzeit? Doch ehe ich mich versehe, bricht der Text in sich zusammen, Buchstaben fliegen nach unten, zerfallen, mehr Schein als Sein. Jetzt erkenne ich drei Gesichter, die aus dem Dunkel aufleuchten. Masken. Unnahbar. Etwas beklemmend schreite ich voran… Eine menschliche Silhouette steht plötzlich mitten im Weg. Der Text, eben erst verschwunden, hier taucht er wieder auf, um ebenso schnell wieder zu entfliegen, nun zeugen Zahnräder von Fortschritt, Technik und Entwicklung
Ich gehe weiter: Von vorne ist ein Leuchten zu erahnen. Der Baumkuchen als süße kandierte Schleckerei, doch halt! Es war bloß eine kalzitische Schöpfung der Natur. Nun wird es größer und dunkel: Eine roboterhafte Gestalt, von tausenden kleinen Spiegeln bedeckt, wirft bewegliche kleine Lichtpunkte auf die in tiefes Blau getauchten Wände der Wolfsschlucht. Ich wandele durch einen engen dunklen Tunnel, ehe sich die Szenerie weitet: Was ist das? Die Gesetze der Physik scheinen hier außer Kraft gesetzt, fast hat man das Gefühl, Dali´s tropfender Zeit beizuwohnen: Aus bunten Gießkannen ergießt sich ein kurviger Lichtstrahl.

Kristallene Welt

Sphärische Tonkollagen führen mich weiter zum Ende des Brückenganges. Hier, kurz vor dem Ausgang, stehen sich zwei lumineszierende Gesichter gegenüber, dazwischen die steinerne Welt der Tropfsteine. Vergänglich die einen, ewig anmutend die kristallene Welt des Erdinneren! Die Ausgangstür öffnet sich und tief atme ich die kühle frische Luft des anbrechenden Frühlings ein. Vögel zwitschern. Dämmerung zieht auf. "

Information
Weitere Termine:

Do., 14.03. - So., 17.03.2019 von 16.00 - 18.30 Uhr
Do., 21.03. - So., 24.03.2019 von 16.00 - 18.30 Uhr
Do., 28.03. - So., 31.03.2019 von 16.00 - 18.30 Uhr
Do., 04.04. - So., 07.04.2019 von 16.00 - 18.30 Uhr

Letzter Einlass jeweils 18.00 Uhr!

Der Zugang ist nur im Rahmen einer Führung mit einem Höhlenführer möglich, keine Anmeldung erforderlich, kein Kartenvorverkauf
Dauer des Rundgangs ca. 45 Minuten., Einlass ab 16.00 Uhr, letzter Einlass 18.00 Uhr.
Tiere dürfen nicht mitgenommen werden. In der Höhle herrscht eine Temperatur von 10 Grad Celsius.
Fotografieren erlaubt!
Für Fotografen bieten wir zusätzlich jeweils Donnertags eine Extraführung von 18.30-20.00 Uhr an, dazu ist eine Anmeldung erforderlich (Preis: 16 Euro), Info und Anmeldung unter 02374/71421.
Es gelten folgende Eintrittspreise:
Erwachsene: 8 Euro, Kinder: 5 Euro

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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