Rettung in letzter Minute
IGW gibt altem Fachwerkhaus am Fritz-Kühn-Platz eine neue Chance als zukünftiges AWO-Café

Meinolf Remmert, Susanne Jakoby (beide AWO), Julia Kunz, Anja Kramp-Simon und Olaf Pestl (alle IGW) (v.l.n.r.) stellten das gemeinsame Sanierungsprojekt vor. Fotos: Schulte
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  • Meinolf Remmert, Susanne Jakoby (beide AWO), Julia Kunz, Anja Kramp-Simon und Olaf Pestl (alle IGW) (v.l.n.r.) stellten das gemeinsame Sanierungsprojekt vor. Fotos: Schulte
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 "Momentan erleben wir hier jeden Tag eine neue Überraschung - und zwar nicht unbedingt nur schöne", gibt Julia Kunz, Projektleiterin bei der IGW, unumwunden zu.

Von Christoph Schulte

Wie schlecht der Zustand des alten Fachwerkhauses "Am Zeughaus 14" wirklich ist, erkennen inzwischen auch Laien, nachdem die Arbeiten zur Sanierung in den vergangenen Tagen begonnen haben. Das denkmalgeschützte Gebäude muss von allen Seiten mit mächtigen Holzbalken abgestützt und stabilisiert werden, damit es nicht bereits bei der Sanierung endgültig in sich zusammenfällt.

Morsche Balken

Viele der tragenden Holzbalken sind so morsch, dass sie ausgetauscht werden müssen, von der Dachkonstruktion und den Wänden ganz zu schweigen."Viel mehr als einen Teil des Balkengerüstes werden wir wohl nicht erhalten können", vermutet die Expertin.

Geschichtsträchtige Häuser

Und auch Olaf Pestl muss bei der Frage, ob sich die IGW auch für den Erhalt des alten Fachwerkhauses engagiert hätte, wenn sie bereits vorher von dem jetzt erst erkennbaren desolaten Zustand des Häuschens gewusst hätte, mit vielsagendem Blick kurz zögern. Doch dann lautet die Antwort des Geschäftsführers der Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft: "Die Stadt kann es sich doch nicht erlauben, alle geschichtsträchtigen Häuser einfach fallen zu lassen. Deshalb bin ich der Auffassung, dass sich gerade hier jede Mühe lohnt, auch wenn jetzt das Ergebnis von jahrzehntelangem Nichtstun und Verschleiern offensichtlich wird."

Fachwerkhaus wird völlig neu aufgebaut

Aktuell ist bereits die Verschieferung abgenommen worden und die Zimmerer haben begonnen, das Gebäude freizustellen. Zwei Anbauten im hinteren Bereich mussten bereits weichen und auch die Rückwand wird nicht zu erhalten sein. "Wir werden quasi das komplette Gebäude originalgetreu völlig neu aufbauen." Dazu gehört auch einer der beiden Anbauten, in dem später der Küchenbereich für das im Gebäude vorgesehene Café seinen Platz finden wird. Betreiber wird dann die AWO sein. Meinolf Remmert zeigte sich dann auch über den Beginn der Sanierungsarbeiten erfreut. "Das zukünftige Café wir sicherlich ein Win-win-Projekt werden."

Café als Projekt für Langzeitarbeitslose

Für von der AWO betreute Langzeitarbeitslose biete sich hier eine neue Chance, beruflich wieder Fuß zu fassen, und für die Iserlohner werde der Bereich rund um den Fritz-Kühn-Platz wieder ein Stück attraktiver. Die Eröffnung des Cafés mit 40 bis 60 Plätzen im Inneren sowie zusätzlicher Außengastronomie ist für Sommer 2020 anvisiert - falls das alte Gebäude seinen IGW-"Rettern" nicht noch weiteres Unvorhergesehenes vorenthält. Auch im Inneren müssen die Wände durch massive Balken abgestützt werden. An allen Seiten des Fachwerkhauses werden jetzt die vorhandenen Schäden an der Bausubstanz deutlich.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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