Meinolf Schlotmann für ein Jahr in Afghanistan

Foto: Christoph Schulte

Die Dienststelle von Meinolf Schlotmann (47) befindet sich in den kommenden zwölf Monaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

„Ich bin dort der stellvertretende Leiter des German Police Project Team“, erklärt der Letmather im STADTSPIEGEL-Gespräch seine Aufgabe.
Im Juli wurde er einen Monat auf diese Mission vorbereitet. „Seit dem Jahreswechsel weiß ich, dass ich für ein Jahr in dieser Region arbeiten werde.“
Erstmals aber nicht in einer UN-Mission. Schlotmann: „Es handelt sich um eine deutsche Dienststelle im Ausland.“
Zur Erinnerung: Meinolf Schlotmann war für die UN im Kosovo tätig, und er ist erst vor knapp eineinhalb Jahren von einer zwölfmonatigen Sudan-Mission zurückgekehrt. „Ich habe damals mein Interesse für weitere Aufgaben bekannt gegeben und ich wurde zeitnah gefragt.“ In Kabul sind 200 deutsche Polizisten stationiert, die die Ausbildung der afghanischen Polizei im Norden des Landes verantwortlich betreuen. „Im Süden“, so Schlotmann, „sind andere Nationen zuständig. Mit denen stimmen wir uns natürlich ab.“
Die Polizei-Trainingscenter befinden sich in den Bundeswehr-Standorten. Was eine enge Zusammenarbeit mit den Militärs bedingt.
Afghanistan ist die am stärksten mit deutscher Polizei besetzte Mission. „Das ist schon historisch so bedingt. Bei uns in der Polizeischule Hiltrup haben beispielsweise afghanische Offiziere schon studiert. Das Mandat ist politisch gewollt und wird ausdrücklich von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt.“
Schlotmann wusste beim Besuch in der Redaktion schon, „dass ich in Kabul einen anderen Komfort als im Sudan vorfinden werde.“ Feste Räume mit Nass-Bereiche statt eines engen Containers. „Kochen, wie im Sudan, muss ich wohl auch nicht“, blickte Schlotmann schmunzelnd in seine afghanische Zukunft.
Er ist gespannt auf diese neue Aufgabe. Seine Frau und seine drei Kinder tragen diese Entscheidung mit und wissen, dass die Auslandseinsätze für ihn zum Beruf gehören. „Wie die Auslandsmontage bei einem Monteur“, so Schlotmann. Alle sechs bis sieben Wochen wird er für zehn Tage nach Hause kommen. Er wusste aber schon beim Abflug, „dass ich über Weihnachten und Neujahr nicht in Letmathe bei der Familie sein werde.“ Mitte Januar wird er erstmals aus Afghanistan zurückkehren.
Im Frühjahr 2012 kann es dann sein, dass zwei Kollegen aus seiner Iserlohner Dienststelle ebenfalls nach Afghanistan kommen. „Florian Grundwald und David Hines werden wohl als Kurzzeit-Experten für ca. drei Monate nach Afghanistan kommen.“
Im Dezember 2012 wird seine neue Auslands-Mission beendet sein. Wohl nicht seine letzte. Libyen, das wäre noch eine Aufgabe, die ihn reizen würde. „Obwohl ich mich in meiner Iserlohner Dienststelle auch sehr wohl fühle.“

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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