Findige Narren nahmen Rathaus im Nu

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Weiberfastnacht in Kalkar, da gehen nicht nur die Frauen auf die Straße, um Karneval zu feiern, in Kalkar ist an diesem Tag Jung und Alt auf den Beinen, denn der erste Karnevalsumzug im Nordkreis Kleve zieht durch Kalkarer Straßen. So hatten sich heute Nachmittag Prinzen und Prinzessinnen dem Tag angemessen in Schale geworfen, entgingen nur kanpp den Attacken der Seeräuber, von denen eigentlich niemand weiß, was sie auf der Straße zu suchen haben. Dinosaurier und Marienkäfer, viele Teufelchen und in diesem Jahr nur ganz, ganz wenige Engel sorgten für ausgelassene Stimmung. Schöne Mottowagen, ein bestens aufgelegter Elferrat und natürlich der Senat der Kalkarer Karnevals-Gesellschaft ließen sich nicht lage bitten und versorgten die Narrenschar am Straßenrand mit Kamelle. Auf sie waren die Karnevalisten schließlich später am Tag noch angewiesen: Der Rathausschlüssel wollte ja auch noch erobert werden. Und da war die ganze Narrenschar gefragt. Nachdem die Kindergartenkinder als närrische Küken verkleidet für jede Menge Remmi Demmi gesorgt hatten, nachdem Seeräuber und Dschungelbewohner die Nicolaistadt so richtig in Karnevalsstimmung gebracht hatten, sammelte sich das Narrenvolk am Rathaus.

Den Schlüssel wollte ein clownesk vermummter Bürgermeister Gerhard Fonck genauso wenig hergeben wie die ihn unterstützenden Rats- und Verwaltungsmitglieder. Aber da konnten sich Rat und Verwaltung kaum ausreichend wappnen, gegen die geballte Macht der Jecken kamen sie letztendlich nicht an. Der Aufforderung, den Schlüssel herauszugeben setzte der Bürgermeister immer wieder ein energisches "Nein, nein, nein" entgegen. Inzwischen hatte er sich Luftwaffenunterstützung gesichert, drohte mit dem Einsatz eines Starfighters, wenn, ja wenn die Narren es wagen würden, das Rathaus zu stürmen. Aber hätte er nicht wissen müssen, dass Kalkars Bürger durchaus findig sind? Ein ungläubiger Blick nach oben ins Rathausfenster, zerberstendes Glas - das Rathaus war besetzt und wurde nicht mehr geräumt, auch wenn aus vollem Kanonenrohr geschossen wurde. Buntes Konfetti konnte die Narren nicht schrecken - am Ende war die von den Karnevalisten eingesetzte Garde mit ihrem Rammbock erfolgreich - das Rathaus ist erobert und der Schlüssel wird sicher vor Aschermittwoch nicht wieder herausgerückt.

Unschöne Szene am Rande: Ein erster stark alkoholisierter, sehr junger Jugendlicher musste vom Rettungsdienst des Kreises Kleve schon gegen 16.45 Uhr versorgt werden.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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