Eine Krankenschwester spricht Klatext
Corona: „Euren Applaus könnt ihr euch sonstwohin stecken“

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,,Eigentlich sollten genau jetzt alle Pflegekräfte ihren Job kündigen!
Aber natürlich bauen alle darauf, dass wir sowieso nicht streiken, weil es bei unseren Patienten um Leben und Tod geht.

Geht für uns auf die Straße

Wenn ihr uns helfen wollt, dann klatscht nicht, singt nicht, unterschreibt lieber eine Online-Petitionen und wählt Parteien, die sich für uns einsetzen. Ich verrate nur so viel: Jens Spahn ist es nicht.

,,In diesen Tagen verabreden sich Menschen auf Balkonen, um anderen wie Nina Magdalena Böhmer Applaus zu geben für ihren Einsatz in der Coronakrise.
Vor einigen Tagen postete die Krankenpflegerin auf Facebook frustriert und wütend: „Euren Applaus könnt ihr euch sonstwohin stecken.“

Ich weiß, er ist als nette Geste gemeint. Aber glaubt mir: Es verändert absolut nichts.
Ich bin gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, früher sagte man Krankenschwester. Seit ich 16 bin arbeite ich in der Pflege, seit zwei Jahren auf einer peripheren Station in einer Berliner Klinik. Wie sie heißt, will ich nicht sagen, weil mein Arbeitgeber nichts für unser Gesundheitssystem kann."
Natürlich gab es auch auf meiner Station schon Patienten mit Coronaverdacht. Anfang der Woche habe ich gelesen, dass das Robert-Koch-Institut empfiehlt, die Quarantäneregelungen für medizinisches Personal zu lockern. Dass wir also arbeiten sollen, auch wenn wir Kontakt zu einem Infizierten hatten. Wir sollen jetzt die Helden sein und werden so behandelt?

Auf dem Weg zum Krankenhaus, beim Bäcker, zu Hause und vor allem bei der Arbeit: Wie soll ich anderthalb Meter Abstand halten, wenn ich eine Person wasche oder ihr Blut abnehme?
Das finde ich fahrlässig.

Vor ein paar Wochen hat Jens Spahn entschieden, wegen Corona die Personaluntergrenzen für bestimmte Stationen aufzuheben. Natürlich ist das jetzt eine Ausnahmesituation, aber es war doch vorher schon kaum zu schaffen. Wir sind keine Maschinen!

Der Pflegenotstand ist ja seit Jahren bekannt. Es gab Berichte, Talkshowdiskussionen, passiert ist nix. Heute ist alles so schnelllebig, die Buschbrände in Australien sind auch erst ein paar Wochen her. Insofern bin ich mir nicht so sicher, ob sich durch die Coronakrise für meinen Berufsgruppe langfristig was ändert."

Hier geht zum ganzen Artikel: Krankenpflegerin klagt an

Laut OECD könnte man die Infektionsgefahr und Todesfälle in Krankenhäusern mit 2$/€  pro Kopf und Jahr rapide senken:
Hier mein Bericht :Tödlicher Krankenhausaufenthalt

Autor:

Rolf Lepke aus Kamen

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