Gegen das Vergessen
Ukrainians welcome - Вітаємо українців

Ukraine Moyland | Foto: GvM
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Denk ich an die Flüchtlinge, fällt mir spontan ein, dass vor knapp 80 Jahren, während Hitlers Krieg, schon einmal Ukrainer, Kriegsgefangene, Verschleppte zur Zwangsarbeit gezwungen im Klever Land „lebten“. Auch in Bedburg-Hau.
Nicht vergessen, dass zwischen 1940 und 1944 die Ukraine von Hitlers Truppen besetzt war und total verwüstet wurde. Kiew wurde neben 700 anderen Städten total verwüstet. Durch diesen Vernichtungskrieg verlor die Ukraine ein Viertel ihrer Bevölkerung. Das sollte nicht vergessen werden! Nun sind es Putins Truppen und ein Vergleich mit Hitler ist m. E. durchaus gegeben.

YKPAIHA = Україна = kyrillisch = Ukraine
Die Inschrift "YKPAIHA" mit der Jahreszahl 1944, darunter ein zerrissenes Herz mit Pfeil fand ich 2015 im Moyländer Wald (Voltaireweg) als Baumritzung an einer alten Buche. Die Baumritzung kann nur von einem ukrainischen Kriegsgefangen/Zwangsarbeiter stammen der verm. als Wald- oder Feldarbeiter in Moyland Frondienst leisten musste.
Das es in Moyland, im Klever Land, damals Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, auch aus der Ukraine gab, ist belegt. Leider wurde das nicht so richtig aufgearbeitet wie vieles aus dieser Zeit.

„Der Langenhorst wurde am 16./17.08.1944 Opfer eines Bombenangriffs. Dabei verbrannte eine Ukrainerin. Ihr Name wurde nicht einmal für merkenswert gehalten.“
„Spaziergang in Till-Moyland“ Heimmatverein Till-Moyland, 1993,Paul Uelhenbruck, Robert F. Lörcks, Harald Schäfer
"Das Schicksal des Nikolaj Dsisjak aus der Ukraine: "Polizei und Soldaten sperrten auch den 16-jährigen Nikolaj mit Gewalt in einen Viehwaggon, mit dem er an den Niederrhein nach Kleve gebracht wurde." (Nikolaj arbeitete im Klever Krankenhaus)
" https://www.schoeningh.de/view/book/edcoll/9783657756896/B9783657756896-s007.xml?rskey=WGBKGg&result=2
Gefangene Zwangsarbeiter im Bombenhagel getötet:"Zudem waren in jener Nacht viele Zwangsarbeiter aus der Ukraine in Zellen des Gefängnisses an der Krohnenstraße eingesperrt. Sie waren bei der Bergung der Leichen des ersten großen Bombenangriffs, bei der Entfernung der Trümmer und dem Bau von Verteidigungsanlagen eingesetzt worden. In dieser Nacht kamen etwa hundert von ihnen auf tragische Weise in den Zellen ums Leben."
https://www.liberationroute.com/de/pois/527/imprisoned-slave-labourers-killed-during-bombing Anmerkung: Sie wurden auf der Kriegsgräberstätte Donsbrügger Heide beerdigt.
„...Währenddessen wurden die Arbeiten auf den Bauernhöfen und in den Werkstätten vorwiegend von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, die man aus Polen und der UdSSR (Ukraine) deportiert hatte, erledigt.
(Chronik der Gemeinde Bedburg-Hau, Josef Jörissen, Seite 213)
"Am Niederrhein, und nicht nur dort, ist der Westwall, der ungeheuer viel Material verschlungen und viele Todesopfer unter den Zwangsarbeitern gekostet hat, völlig sinnlos." (Blutiger Winter - 24. Februar 1945)
"Unter Leitung der örtlichen Parteiführer der NSDAP und Pioniertruppen der Wehrmacht mussten Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und der Volkssturm an der gesamten Westgrenze ein System von Deckungsgräben, Feldunterständen und Panzergräben ausheben."
W. Wegener, Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs – eine neue Herausforderung für die Bodendenkmalpflege. Archäologie im Rheinland 2007

LVR-Klinik Friedhof
Gedenktafel: Neben den Grabanlagen für verstorbene Patienten (…) ruhen 87 umgekommene Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus verschiedenen Nationen (…) Bestattet wurden hier auch Verstorbene des Durchgangslagers für Ausländer, genannt DP-Lager, die hier auf ihre Rückführung in ihre Heimat warteten. Darunter ehemalige KZ-Häftlinge. …

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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