Bedburg-Hau/Kleve: Die "Essbare Stadt" bereitet sich auf den Winter vor - Erntedankfest am Spoyufer

Am Opschlag Kleve
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Aus einer Idee, die einst im New York der sechziger Jahre aus der Not geboren wurde, ist längst eine Bewegung geworden, die um die Welt gezogen ist. In Windhoek, der Hauptstadt Namibias, haben Stadtplaner den Bürgersteig essbar bepflanzt, im Ruhrgebiet hat sich seit Jahren ein Netzwerk „urbaner Oasen“ etabliert, und die Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Berlin zeigen, was in Bäckereikisten auf betonierter Fläche an Gärtnerischem möglich ist.
Seit dem Mai haben sich jeden Dienstag und Mittwoch Bürgerinnen und Bürger am Opschlaggärtchen an der Spoy getroffen und gepflanzt, gegärtnert und geerntet. Seitdem hat sich der Platz zu einem Ort entwickelt, an dem nicht nur für jeden etwas Essbares zu holen ist, sondern auch Musik gemacht wird, Kinder gerne spielen und man sich einfach mal eine Verschnaufpause zwischen Kapuzinerkresse, Basilikum und Tomaten gönnt.
Würde das auch in Kleve funktionieren, einer ländlichen Kleinstadt, wo viele mit ihren eigenen Gärten schon genug zu tun haben? Gemäß dem Motto dieser neuen Gartenbewegung „Wir fangen schon mal an. Eine andere Welt ist pflanzbar“ hat sich das Experiment gelohnt. Selbst die Initiatoren und Mitstreiter der "Essbaren Stadt Kleve" waren überrascht über die positive Resonanz des Opschlaggartens beim Klever Bürger aller Altersklassen und sozialer Schichten, auch wenn es hier und da vielleicht unterschiedliche Vorstellungen von Gartenästhetik gegeben hat. Es zeigt, dass öffentlicher Raum mehr sein kann als Abstandsgrün, Parkfläche und Asphalt, nämlich auch und vor allem ein Ort der Begegnung und der Integration. Und es funktioniert aus dem einfachen Grund, weil selbstbestimmte und offene Zusammenarbeit, dessen Früchte im wahrsten Sinne des Wortes allen zur Verfügung stehen, Spaß macht.
Derweil dürfen die Opschlaggärtner hoffen, dass ihnen im nächsten Frühjahr auch noch ein weiteres Uferstück überlassen wird. Erste Sondierungen, um am Asylbewerberheim an der Stadionstraße einen Garten einzurichten, haben auch stattgefunden. In Nimwegen und vielen anderen Städten gedeiht solch ein Internationaler Garten bereits prächtig.
Am Dechantshof in Bedburg Hau zwischen Friedhof und Kinderspielplatz plant die Essbare Stadt Kleverland für den Oktober eine Umpflügaktion, wo auf einem größeren Areal gegärtnert und mit Terra Preta (Schwarzerde) experimentiert werden kann. Zum Erntedank wird man sich am Samstag, dem 18. Oktober, von 11 bis 15 Uhr, am Opschlaggarten auf Bratäpfel und Maronen und kulinarische Angebote der Gastronomie vor Ort freuen dürfen. Ein weiteres Gartenfest ist kurz vor Weihnachten geplant. Bei der Sozial- und Ökologiestiftung in der Römerstraße 32 wird außerdem ein Pflanzensamendepot eingerichtet werden. Hier finden auch während der kalten Jahreszeit die Treffen für weitere Gartenplanungen und Fragen rund um das Gärtnern statt. Weitere Mitgärtnerinnen und Mitgärtner sind herzlich willkommen.

Erntedankfest am Spoyufer

Der Verein "Essbares Kleverland" möchte alle Interessenten und Unterstützer des Projektes "Essbare Stadt Kleve" am Samstag, 18. Okt. ab 13 Uhr zum ersten Erntedankfest am Opschlaggärtchen einladen. Mit Bratäpfeln, Maronen, Punsch und Musik sowie Unterstützung durch die Tapas Lounge möchten wir unsere Ernteerfolge feiern und natürlich weiterhin informieren.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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