Grüne Jugend diskutiert über Atomausstieg

Der Atomausstieg ist machbar: Das war das Ergebnis einer Podiumsdiskussion im Gocher Kastell mit dem energiepolitischen Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, und Vertretern von RWE und Stadtwerken. Dazu seien allerdings verstärkte Anstrengungen in Richtung Energieeinsparung, Kraft-Wärme-Kopplung und dem Einsatz erneuerbarer Energien nötig, betonte Oliver Krischer aus Berlin.

Die Grüne Jugend aus dem Kreis Kleve diskutierte im Gocher Kastell über das jüngst von der Bundesregierung entworfene Energiekonzept und insbesondere über die Verlängerung der Atomkraftwerkslaufzeiten. Hauptreferent war Oliver Krischer, Sprecher der Grünen für Energie- und Ressourceneffizienz. Krischer formulierte massive Kritik am Vorgehen der großen Energieversorgungsunternehmen und an der Bundesregierung. Jörg Kerlen von der RWE Power AG hatte einen schweren Stand, beantwortete die Fragen aus dem Publikum jedoch ruhig und sachorientiert. Frank Bollig stellte als technischer und kaufmännischer Leiter der Gocher Stadtwerke GmbH die lokale Dimension des neuen Energiekonzeptes vor. Die Moderation übernahm Simon Winter als Sprecher der Grünen Jugend Goch.

Als Einstieg in die Diskussion diente der Film „Uranium – Is it a Country?“ von der Filminitiative „Strahlendes Klima“. Der Film zeigt die Probleme der Atomkraft am Beispiel des Uranabbaus in Australien. Im Fokus stehen dabei die erheblichen Gefährdungen für Mensch und Natur und insbesondere die aus dem Uranabbau resultierende enorme Wasservergeudung und -verschmutzung. Oliver Krischer betonte im Anschluss, dass das Uran im Niger unter noch viel schlimmeren Arbeitsbedingungen zu Tage befördert werde.

AKWs verhindern Umstieg
Der Vertreter des Energieunternehmens RWE, Jörg Kerlen, versuchte zu erklären, warum der rot-grüne Atomkonsens nicht mehr funktioniere und deshalb eine Laufzeitverlängerung vonnöten sei. Für die Zukunft geht er allerdings davon aus, dass die Atomkraft das Klima nicht rette und es langfristig einen Ausstieg geben müsse. Ziel sei unbestreitbar die erneuerbaren Energien. Frank Bollig, technischer und kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Goch, wies auf mögliche Folgen der derzeitigen Politik hin und betonte, dass die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke die lokalen Investitionen der Stadt Goch ausbremse. Man habe ehrgeizige und klimaverträgliche Ziele, deren Einhaltung nun mit der Laufzeitverlängerung erschwert werde.

Foto: Jörg Kerlen (RWE), Oliver Krischer MdB(Grüne), Frank Bollig (Stadtwerke Goch) und Moderator Simon Winter, Grüne Jugend (v.l.n.r.)

Autor:

Thomas Velten aus Kleve

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