"Kleines Richterlein" unangemessen
Ist eine neue Dimension der Unsachlichkeit erreicht?

Während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache 2021, die er an seine "lieben Landsleute" richtete, für Zusammenhalt appellierte, gehen die Grabenkämpfe unvermindert weiter: Geimpfte gegen Ungeimpfte und umgekehrt, Linke gegen Rechte und umgekehrt.

Irgendwie hat man sich daran schon gewöhnt. Schlagzeilen, die diese Konflikte hervorrufen, werden allmählich inflationär und beginnen zu nerven oder zu langweilen.

Doch nun bekommt dieses gesellschaftliche Gerangel eine neue Dimension, eine neue Farbe: Diesmal aus einer Gesellschaftschicht, von der man eigentlich diplomatisches Handeln und Denken erwarten sollte. So bezeichnete jüngst Professor Frank Ulrich Montgomery ein judikatives Organ als "kleines Richterlein", da dieses "im Namen des Volkes" die Anwendung der 2-G-Regelung im Einzelhandel in einem Bundesland gekippt hatte.

Natürlich, auch ein Herr Professor Montgomery hat das Recht auf seine freie Meinung. Es steht ihm zu, sein Missfallen gegenüber dieser richterlichen Entscheidung zum Ausdruck zu bringen. Aber ist diese Wortwahl gegenüber einer solchen Amtsperson angemessen?

Ich finde, das geht zu weit. Hierdurch wird der Status unserer Judikative ein Stück weit in der öffentlichen Wahrnehmung diskreditiert. Hier werden die Grabenkämpfe weiter angefacht und in eine neue Dimension gebracht.

Ich möchte endlich Sachlichkeit in dieser Diskussion zur Pandemie, keine Grabenkämpfe, keine Diffamierungen Andersdenkender, keine Ressentiments. Nur Sachlichkeit. Ist das so schwer?

Autor:

Helmuth Plecker aus Kleve

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