Gründerseminar der Kreis-WfG in Kleve: „Mehr richtig als falsch machen“

Fünf Stunden für die Gründerinnen und Gründer. Bei herrlichem Sonnenschein fand der Startschuss zum jüngsten Seminar mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve statt.  Mit dabei waren Klaus Brabenec, Reinhard Verholen, Norbert Wilder, Holger Schnapka, Heinz Baumann, Dr. Volker Klinkhammer, Hans-Josef Kuypers, Rainer van Straaten, Frank Reimann, Dr. Joachim Rasch (v.l.n.r.)
  • Fünf Stunden für die Gründerinnen und Gründer. Bei herrlichem Sonnenschein fand der Startschuss zum jüngsten Seminar mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve statt. Mit dabei waren Klaus Brabenec, Reinhard Verholen, Norbert Wilder, Holger Schnapka, Heinz Baumann, Dr. Volker Klinkhammer, Hans-Josef Kuypers, Rainer van Straaten, Frank Reimann, Dr. Joachim Rasch (v.l.n.r.)
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Das dritte Seminar „Informieren – Planen – Gründen“ der Kreis-WfG fand diesmal im Rilano Hotel Cleve City statt

„Jede Unternehmensgründung ist ein Auf und Ab. Wichtig ist, dass man am Ende mehr richtig als falsch macht.“ Klaus Brabenec, Firmenkundenbetreuer bei der Volksbank Kleverland und einer der Referenten des Gründerseminars der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve lieferte das Zitat. Der erste Eindruck beim Kreditinstitut sei eminent wichtig. Für ihn müsse sich jeder potentielle Gründer mit einem angemessenen Maß an Selbstbewusstsein geben, allerdings auch authentisch bleiben. Das „Kleider machen Leute“ gelte nur solange, wie sich der angehende Firmenchef an gewisse ungeschriebene Regeln halte. „Den selbstständigen Versicherungskaufmann in Hawaiihemd und Flipflops kann es im Kreditgespräch eigentlich nicht geben“, so der Genossenschaftsbanker am Samstag.

Für fünf Stunden gehörte der große Tagungsraum im Rilano Hotel Cleve City dem dritten und damit zunächst letzten Teil der Seminarreihe „Informieren – Planen – Gründen“. Und zum wiederholten Mal waren etwa drei Dutzend Interessierte der Einladung gefolgt, die in den nächsten Wochen und Monaten für den einen oder anderen Anwesenden zum Sprung in die Selbstständigkeit führen könnte.
„Wenn..., ja wenn bereits vor dem ersten Gespräch mit seinem Kreditinstitut strukturierte Unterlagen des Antragstellers auf dem Tisch liegen, allerdings keine Bücher.“ So stellte es Brabenecs Berufskollege Heinz Baumann als Gründungsberater der Sparkasse Rhein-Maas dar. Eigenkapital, Sicherheiten, eine realistische Umsatz- und Rentabilitätsprognose wie ein gewisses Alleinstellungsmerkmal wünschen sich die Berater von ihren risikobereiten Kunden, die vor allem eines suchen sollten: den offenen Austausch mit ihrem Institut vor Ort.

Als eine besondere Vorbereitung auf das Gespräch mit der Bank empfand Elisabeth Lindemann, Typ- und Stilberaterin ihrer Beauty Consulting, den ureigenen optischen Auftritt. „Sie haben für den ersten Eindruck nur sieben Sekunden Zeit. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, so Lindemann, die über 45 Minuten lang alle Anwesenden in ihren Bann zog. Kompetenz, Kleidung, Kommunikation und Körpersprache waren ihre Kernthemen, mit denen sie sich bis tief in die Farbenlehre bewegte. „Tragen Sie Farben, in denen Sie toll aussehen“, leitete sie diesen Teil des Vortrags ein und sorgte damit auch im Seminarraum für selbstprüfende Blicke.

Nach dem Grußwort von Kleves Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch bat Hans-Josef Kuypers für die veranstaltende Kreis-WfG zunächst Frank Reimann, den Geschäftsführer der MultiCross GmbH als Spezialist für Wärmerückgewinnungsanlagen aus Emmerich am Rhein um ein Kurz-Interview. Vor gut acht Jahren hatte Reimann das Unternehmen „in die Spur gesetzt“, hatte sich mit den Kammern, mit Steuerberatern und Wirtschaftsförderern die Fundamente erarbeitet und dann in den freien Markt begeben. Heute gehören die großen Player wie Deichmann und andere zu den bundesweiten Kundenkreisen. Die Spezialisierung auf die Klimatechnik habe den Erfolgsweg zu heute 30 Mitarbeitern und einem neuen, jungen Firmengebäude in der Rheinstadt geführt.
Wie wichtig auf diesem Weg auch das Bewusstsein ist, sich um Buchführung, Steuern, Abgaben und ähnliche Herausforderungen zu kümmern, das stellte Dr. Volker Klinkhammer von ETL Heuvelmann & van Eyckels heraus. Die Gewerbeanmeldung, die Vergabe der Steuernummer, die diversen Fristen des Finanzamtes zur Zahlung der Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer und weiterer Belastungen – alles dies zählte zum Dr. Klinkhammer-Spektrum. „Guter Rat ist teuer, ratlos kann teurer werden“, warnte der 38-jährige die Anwesenden und warb damit für die Sparte der Steuerberatenden Berufe, für die Kammerpräsident Reinhard Verholen ebenfalls anwesend war.

Mit Norbert Wilder, dem Prokuristen der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, wurden die Bereiche der Beratungsförderung und Gründungszuschüsse eingeleitet. Mit dem Beratungsprogramm Wirtschaft stehen, so Gründungsberater Wilder, bereits vor der Gewerbeanmeldung finanzielle Hilfen für den Start bereit. 1.600 Euro gibt es von Vater Staat für bis zu vier Beratertage, damit die Gründung passgerecht verläuft.
Rainer van Straaten, der Finanzierungsberater der NRW-Bank in Düsseldorf und in Fachkreisen gern gesehener Ansprechpartner, bot für Neugründungen, für Übernahmen, für Beteiligungen und Festigungs- und Wachstumsphasen finanzielle Hilfen an. Van Straaten, der „unter der Schwanenburg aufgewachsen ist“, motivierte die angehenden Gründerinnen und Gründer dazu, mehr als nur ein Kreditinstitut vor dem Start zu kontaktieren. „Wenn Sie einen neuen Fernseher kaufen wollen, dann rennen Sie in zehn Geschäfte. Wenn Sie eine gute Finanzierung brauchen, dann sollten Sie zumindest zwei Berater-Meinungen bei unterschiedlichen Kreditinstituten einholen“, so van Straaten.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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