Eine Apothekenstory

Heinz und Henrik Scholten | Foto: Heinz Holzbach
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50 Jahre Marien-Apotheke: Ab kommenden Samstag wird an der Großen Straße gefeiert. Am 3. November 1962 wurde die Marien-Apotheke von Apotheker Heinz Scholten an der Großen Straße 45 eröffnet.

Die Freude an der Pharmazie scheint in der Familie zu liegen: Schon Papa Hans war als Apotheker tätig und auch Sohn Henrik reiht sich in die Familientradition ein. Er führt die Apotheke am Rathaus in Bedburg-Hau.
50 Jahre sind eine lange Zeit, während der viel passiert. In der Geschichte der Pharmazie kommt dem Jahr 1961 eine ganz besondere Bedeutung zu: „Damals kam die Antibabypille auf den Markt. Das war wirklich ein Wendepunkt - vor allem für die Frauen“, erinnert sich Heinz Scholten. In seiner Apotheke wurde das Präparat natürlich abgegeben, auch wenn es von Seiten der Kirche erhebliche Widerstände gegeben habe. „Von den Frauen wurde die Pille sofort akzeptiert - die Ärzte haben sie auch von Anfang an verschrieben, auch wenn sich die Praxis erst einspielen musste“, erklärt Heinz Scholten. Was er bis heute schrecklich finde sei das Wort „Antibabypille“.
Ein weiterer Meilensteine in der Geschichte ist für Heinz Scholten unvergesslich: Die Mondlandung 1969. In einer pharmazeutischen Zeitung habe er per Zufall Näheres über die Zusammensetzung der Bordapotheke im Raumfahrzeug „Apollo 11“ erfahren - und seine Schaufenster entsprechend gestaltet. Für viele Klever war das ein echter Hingucker - und auch der bekannte Fotograf, Fritz Getlinger, konnte nicht umhin, die Schaufenstergestaltung im Bild festzuhalten.

Ab Mitte der 1970er Jahre standen die Apotheker bundesweit vor einer neuen Situation: Die günstigeren „Nachahmerpräparate“ kamen auf den Markt - und traten schnell ihren Siegeszug an.

1990 stand im Hause Scholten ein Umzug an: Die neuen Räumlichkeiten an der Großen Straße 33 wurden bezogen. Ab 1992 wurde ein großes Augenmerk auf die Versorgung chronisch und bettlägrig kranker Menschen gelegt: „Kleosan Homecare“ wurde ausgebaut, Krankenschwestern eingestellt. „Wir beraten unsere Patienten und auch die Pflegenden - wir betreiben aber keinen Pflegedienst“, so Heinz Scholten. 2003 wurden Versorgungsverträge mit Seniorenhäusern geschlossen, 2004 traten Henrik und Anneli Scholten ins Unternehmen ein.

Die Entwicklung in Sachen Kommunikation beeindruckt Heinz Scholten noch immer: Vom handgeschriebenen Defektbuch, in das alle abgegebenen Medikamente eingetragen wurden, über Lochkarten, die schon eine große Erleichterung darstellten, bis hin zum heutigen, computerunterstützten Verfahren hat Heinz Scholten die gesamte Entwicklung hautnah miterlebt. In den hinteren Räume seiner modernen Apotheke steht noch ein Mikrofichgerät. Henrik Scholten demonstriert, dass auf nur einem recht kleinen Film alle Medikamente von A bis Z einen Platz fanden. „Mit diesem System haben wir Präparate doch viel schneller als vorher finden können“, so er Fachmann.
Im Labor gibt es noch einen kleinen Einblick in die Apotheke von damals. „Natürlich haben wir noch Pillen selbst gedreht“, lacht Heinz Scholten und greift zum entsprechenden Inventar, die Handgriffe sitzen noch immer perfekt. „Wir stellen auch heute noch Rezepturen zusammen - zum Beispiel für herzkranke Kinder, für die die gängigen Medikamente zu hoch dosiert wären“, so Henrik Scholten. Auch Salben und Cremes werden nach vorgegebener Rezeptur angerührt.

Dass in der Marien-Apotheke aber auch Gewürze und Kräuter gemischt werden, ist sicher gerade jetzt kurz vor Beginn der Weihnachtsbäckerei ein Geheimtipp.

Die Festwoche
Montag, 5. 11.

Alles zur Kosmetik

Dienstag, 6.11.
Heilkräuter und Gewürzmischungen

Mittwoch, 7.11.
„Date“ mit den Ratiopharm-Zwillingen

Donnerstag, 8.11.
Kinder- und Familientag

Freitag, 9.11.
Informationen rundum „Kleosan Homecare“

Die Informationen gibt es jeweils den ganzen Tag über

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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