Ökumenische Reise führte nach Thüringen

Die diesjöhrige ökumenische Reise führte die Teilnehmer gen Osten. | Foto: Edmund Raadts
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Nach Rom im Jahre 2008 führte die zweite ökumenische Reise der katholischen Pfarrgemeinde „Zur Heiligen Familie“ Materborn/Reichswalde mit ihrem Pfarrer Christoph Grosch und der Evangelischen Kirchengemeinde Kleve mit ihrer Pfarrerin Elisabeth Schell auf den Spuren von Martin Luther und der Heiligen Elisabeth nach Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Eisenach und Wartburg
Eisenach und die Wartburg, in denen Welterbe und Weltgeschichte beeindruckend erlebbar sind, waren die Ausgangspunkte der 7-tägigen Reise. Martin Luther hielt sich im Laufe seines Lebens mehrfach in Eisenach auf und prägte die Stadt. An vielen geschichtsträchtigen Orten hat er seine Spuren hinterlassen, die noch heute sichtbar sind. Auf der Wartburg verbrachte er 1521/22 auf Geheiß des Kurfürsten Friedrich 300 Tage, übersetzte dort in nur 10 Wochen das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Deutsche und schuf damit die Basis für eine einheitliche deutsche Schriftsprache.

Heilige Elisabeth
Aber nicht nur Martin Luther prägte das Bild von Eisenach, sondern auch die Heilige Elisabeth von Thüringen hat hier gewirkt und ihre Spuren hinterlassen. Im Jahr 1211, im Alter von 4 Jahren, wird sie an den Hof des Landgrafen von Thüringen gebracht, als Verlobte des künftigen Landgrafen Ludwig IV., der sich im Jahr 1221 mit ihr vermählte. Beide werden in der Georgenkirche getraut und bekommen 3 Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes muss Elisabeth die Wartburg und Eisenach verlassen. Fortan war ihr Leben, beeinflusst von Franz von Assisi, gekennzeichnet von mildtätiger Zuwendung zu den Armen und Kranken. Ihr Wirken findet auch heute noch über die Konfessionen hinweg Anerkennung.
Nach dem Besuch der Stadt Gotha, einer weiteren Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth, ging die Reise weiter nach Erfurt.

Thüringisches Rom
Die 742 von Bonifatius gegründete und über Jahrhunderte als „thüringisches Rom“ empfundene Landeshauptstadt Thüringens besitzt ein großes christliches Erbe. Die Stadt wird geprägt durch einen der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands mit reichen Patrizierhäusern und liebevoll rekonstruierten Fachwerkhäusern, überragt vom monumentalen Ensemble des Doms St. Marien und der Severikirche. Einmalig in Europa ist die Krämerbrücke, mit 120 Metern die längste komplett bebaute und bewohnte Brücke. Erfurt war Martin Luthers geistige Heimat. Hier studierte er von 1501 – 1505 an der schon damals berühmten Universität, zunächst die „Sieben freien Künste“, später Theologie und auf Wunsch seines Vaters auch Rechtswissenschaft. Im Augustinerkloster, wo Luther bis 1511 als Mönch weilte, bestand für die Reiseteilnehmer die Möglichkeit, am Mittagsgebet teilzunehmen.

Fahrt nach Leizig

Am Spätnachmittag ging es dann mit dem Bus weiter nach Leipzig. Diese traditionsreiche Messe- und Kulturstadt hat Martin Luther sehr oft aufgesucht. 1539 sprach er in der Thomaskirche, in der auch Johann-Sebastian-Bach als Kantor gewirkt hatte, die Festrede zur Einführung der Reformation. In dieser Kirche gab es dann auch die Möglichkeit zum Besuch einer Motette. Nach Leipzig waren noch Wittenberg, wo Martin Luther am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche seine 95 Thesen wider den Ablassmissbrauch angeschlagen hatte und damit die Reformation auslöste, sowie Torgau weitere Ziele der ökumenischen Reise.

Zisterzienserinnenkloster Helfta
Der 6. Tag der Bildungsfahrt führte zu Luthers Geburts- und Sterbehausstadt nach Eisleben, zum Zisterzienserinnenkloster Helfta und nach Mansfeld, wo der Reformator seine Kindheit verbrachte. An jedem Abend saß man noch im Hotel in gemütlicher Runde zusammen. Gerade dieser tägliche gemeinsame Austausch sowie die geistlichen Impulse und gemeinsamen Gebete und Lieder rundeten das Programm dieser ökumenischen Bildungsfahrt ab. Nach einem Gottesdienst in der Thomaskirche ging dann die Rückreise zum Ausgangspunkt nach Kleve.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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