Lüdecke-Cleve und Maywald kehren zurück zu ihren Wurzeln

Claudia Lüdecke-Fries (2.v.l) hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Fries (rechts) die Gemälde mit den Ölporträts ihrer Großeltern von Dachau nach Kleve gebracht. Über die Schenkung freuen sich Zandra Boxnick, Allgemeine Vertreterin des Landrats (Mitte), Wilfried Suerick (2.v.r.) und Valentina Vlašić vom Museum Kurhaus (li.).
  • Claudia Lüdecke-Fries (2.v.l) hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Fries (rechts) die Gemälde mit den Ölporträts ihrer Großeltern von Dachau nach Kleve gebracht. Über die Schenkung freuen sich Zandra Boxnick, Allgemeine Vertreterin des Landrats (Mitte), Wilfried Suerick (2.v.r.) und Valentina Vlašić vom Museum Kurhaus (li.).
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Ein besonderer Termin im Kreishaus mitten in den Ferien: Claudia Lüdecke-Fries bringt zwei Gemälde, die ihre Großeltern zeigen, persönlich von Dachau nach Kleve.

Wie es dazu kam und was es mit den Gemälden auf sich hat, ist eine interessante Geschichte mit mehreren Beteiligten. Alles begann damit, dass Valentina Vlašić vom Museum Kurhaus Kleve über den Leiter des Stadtarchivs Kleve, Drs. Bert Thissen, Kontakt bekommen hat zur Eigentümerin der beiden Gemälde, Claudia Lüdecke-Fries aus Dachau bei München. Im Nachlass ihrer Eltern befinden sich zwei Ölporträts, die ihre Großeltern zeigen: August Lüdecke-Cleve, der von 1868 bis 1957 gelebt hat und Alwine Lüdecke, eine geborene Maywald. Bei diesem Namen klingeln den historisch Interessierten die Ohren. Denn dort, wo heute das Kreishaus steht, in der Nassauerallee in Kleve, stand früher das Hotel Maywald.

August Lüdecke-Cleve war ein bekannter Maler von bäuerlichen Szenen, Porträtbildern, Tieren und der niederrheinischen Landschaft. Er studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf und München. Ab 1901 pflegte er die Wintermonate in Kleve zu verbringen, wo er an der Nassauerallee lebte. Er war der Bruder von Hermine Maywald, einer geborenen Lüdecke und damaligen Hausherrin des noblen Hotel Maywald, der besten Adresse in der Stadt. Hermine Maywald war übrigens die Mutter des berühmten Fotografen Willy Maywald, der später in Paris durch seine Modefotografien zum Beispiel für Christian Dior und für seine Künstlerporträts von Pablo Picasso und Marc Chagall Weltruhm erlangte.

Im Hotel Maywald malte August Lüdecke-Cleve den großen Speisesaal, der auch als Tanzsaal diente, mit zwei Szenen aus den Klever Sagen von Lohengrin und Otto dem Schützen aus. August Lüdecke-Cleve heiratete Alwine Maywald, eine Verwandte der Maywalds, die, so weiß es ihre Enkelin Claudia Lüdecke-Fries, ebenfalls im und um das Hotel Maywald ihre Kindheit verbracht hat. Claudia Lüdecke-Fries: „Meine Schwester, Dr. Cornelia Lüdecke, und ich schenken die Gemälde der Kreisverwaltung, damit die Porträts unserer Großeltern in ihren historischen Bezug zum Hotel Maywald zurückkommen. Man könnte vielleicht sagen, wir geben sie zurück zu ihren Wurzeln“.

Das Gemälde von August Lüdecke-Cleve wurde 1937 von Carl Blos gemalt und mit dem Lenbachpreis ausgezeichnet. Das Gemälde von Alwine Lüdecke-Maywald wurde 1903 von Hermann Eissfeldt gemalt. Beide Gemälde sind Öl auf Leinwand, gerahmt und haben eine Höhe von etwa 1,30 Metern. Valentina Vlašić vom Museum Kurhaus Kleve hatte die Idee, die Gemälde an ihren Ursprungsort zurückzubringen und vermittelte zwischen der Enkelin und der Kreisverwaltung.

Zandra Boxnick hat die Gemälde als Allgemeine Vertreterin des Landrats gerne entgegengenommen. „Für den Kreis Kleve sind die Gemälde eine große Bereicherung. Ich freue mich sehr über die Schenkung und danke Claudia Lüdecke-Fries dafür, dass sie die Gemälde auf ihrer Reise an die Ostsee sogar persönlich gebracht hat“.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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