Weltwassertag
"Ich sehe was, was du nicht siehst!" Graffiti weist auf No-Go-Abfälle im Abwasser hin

Foto: Andreas Voss, Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Langenfeld
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Anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2022 informieren die
Verbraucherzentrale Langenfeld, das Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim
und die Stadt zum Thema "Fremdstoffe im Abwasser".

Das Abwasser muss vieles schlucken: Feuchttücher, Medikamente, Essensreste
und Chemikalien – mal fest, mal flüssig – landen leider allzu häufig über
die Toilettenspülung und den Abfluss in der Kanalisation. Der schwer
abbaubare Abfall muss dort mit aufwendigen Verfahren wieder aus dem Wasser
gefischt und herausgefiltert werden. Ein hoher Reinigungsaufwand in den
Kläranlagen belastet den Geldbeutel von Verbraucherinnen und Verbrauchern
sowie die Umwelt jedoch gleichermaßen. „Jeder kann dazu beitragen, das
Abwasser so wenig wie möglich zu verschmutzen. Abhilfe schafft schon ein
Mini-Mülleimer im Bad, um etwa Feuchttücher, Hygieneartikel, Haare oder
Medikamente für die Restmülltonne darin zu sammeln“, rät Laura Leuders,
Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Langenfeld, Verbraucher:innen
wie es gehen kann, Toiletten und Abflüsse nicht als Mülleimer zu benutzen.

Auf den ersten Blick haben Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
nichts miteinander zu tun, da beides getrennte technische Systeme sind. Das
Trinkwasser wird als Grundwasser aus Brunnen im Knipprather Wald gewonnen,
aufbereitet und in das Verteilnetz nach Langenfeld und Monheim gepumpt.
Nach Gebrauch durch die Kunden fließt das Wasser als Schmutzwasser über den
Abfluss in das Trennkanalsystem der Stadt Langenfeld. Von da aus gelangt
das Schmutzwasser in das Klärwerk Monheim, wo es gereinigt und anschließend
in den Rhein geleitet wird. Das Regenwasser hingegen fließt nicht über das
Klärwerk, sondern wird entweder im Stadtgebiet versickert oder in Bäche
eingeleitet wird.

Warum auf den zweiten Blick Trinkwasser und Abwasser doch miteinander zu
tun haben, erklärt Rudolf Gärtner vom Verbandswasserwerk
Langenfeld-Monheim: „Fast das gesamte Stadtgebiet Langenfeld dient als
Wasserschutzgebiet für die Trinkwassergewinnung. Der versickernde Regen
bildet das zufließende Grundwasser. Deshalb ist es wichtig, dass im
Stadtgebiet die Kanäle und Hausanschlüsse ‚dicht' sind und so kein Abwasser
in das Grundwasser aussickert. Und wichtig: Putzwasser soll nicht in die
Kanaleinläufe des Regenwasserkanals gekippt werden – denn dieses Wasser
wird nicht im Klärwerk gereinigt, sondern versickert im Stadtgebiet oder
gelangt in den nächsten Bach.“

„Ich sehe was, was du nicht siehst!“ – unter diesem Motto hat das Projekt
Klimafolgen und Grundstücksentwässerung zusammen mit der Umweltberatung der Verbraucherzentrale in Langenfeld, dem Verbandswasserwerk
Langenfeld-Monheim und der Stadtentwässerung Langenfeld am 17.03.2022 eine ins Auge springende Graffiti-Aktion gestartet. Mit dem Motto besprühte Kanaldeckel
sollen darauf aufmerksam machen, welche schwer abbaubaren Fremdstoffe im
Abwasser landen und dieses belasten.
Welche finanziellen und umweltschädlichen Folgen es hat, wenn Toiletten
und Waschbecken achtlos als Müllschlucker benutzt werden und dass Müll wie
Fette, Öle, Chemikalien und feste Stoffe stattdessen in die Restmülltonne
oder zum Sondermüll wandern sollten, können Verbraucher*innen bei der
Umweltberatung der Verbraucherzentrale unter 02173 8492522 erfahren. Ein
kostenloser Flyer mit weiteren Hintergrundinformationen kann ebenfalls
unter der Rufnummer bestellt werden.
Weitere Informationen der Verbraucherzentrale NRW zum Abbau von
Müll im Abwasser finden Interessenten unter www.kmia.de.

Prominenter Mitstreiter
„14 Prozent des Mülls werden immer noch fälschlicherweise über Toilette
und Spüle entsorgt“, sagt Umweltberaterin Laura Leuders. „Das möchten wir
gerne ändern. Gemeinsam mit dem Verbandswasserwerk und der
Stadtentwässerung fordern wir deshalb: Macht den Abfluss nicht zur
Mülltonne.“
Als prominenten Mitstreiter für die gute Sache konnte die
Verbraucherzentrale NRW dabei Manes Meckenstock gewinnen: Der Düsseldorfer
Kabarettist erklärt in zwei amüsant-informativen Videos, dass nur drei
Dinge in die Toilette gehören: große Geschäfte, kleine Geschäfte und
Klopapier. „Keine Raketenwissenschaft, eigentlich ganz einfach“, findet
Meckenstock. Die Videos sind auf den Webseiten und Social Media-Kanälen der
Verbraucherzentrale NRW zu sehen.

Autor:

Laura Leuders, Verbraucherzentrale Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland)

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