Zweite Heimat Indien

Bei seinem Besuch in Indien bekam Alfred Prünte von einer 19-jährigen Inderin ein selbst gemaltes Bild geschenkt. Eine Collage mit Fotos erinnert ihn zu Hause in Lünen an vergangene Reisen.
  • Bei seinem Besuch in Indien bekam Alfred Prünte von einer 19-jährigen Inderin ein selbst gemaltes Bild geschenkt. Eine Collage mit Fotos erinnert ihn zu Hause in Lünen an vergangene Reisen.
  • hochgeladen von Carolin Rau

Es ist mittlerweile fast vier Jahrzehnte her, dass Alfred Prünte 1980 gemeinsam mit seiner Frau zum ersten Mal Indien bereiste. Die erste von nun elf Reisen in das von Armut geprägte Land. Mitte Januar setzte sich der mittlerweile 76-jährige Rentner wieder ins Flugzeug.

Mit im Gepäck eine Spende von 1000 Euro für die "Dr. Hahnemann Stiftung for social welfare", eine Organisation, die er schon seit seinem ersten Indienbesuch unterstützt. Die Organisation unterstützt die ärmsten Menschen in Indien mit Medikamenten. Seit ihrer Gründung konnten sie außerdem zwölf Kliniken in der Stadt Jabalpur gründen, in der pro Monat tausende Patienten versorgt werden. 

Gegründet wurde die  "Dr. Hahnemann Stiftung for social welfare" von einem indischen Freund von Alfred Prünte und seiner Frau, den das Ehepaar Anfang der 1970er Jahre in Deutschland kennenlernte. Ein paar Jahre später ging es für die Prüntes zum ersten Mal nach Indien. "Da war uns klar. Wir wollen euch hier, so gut wie wir es können, helfen", erinnert Prünte sich. Das erste Geld kam zusammen, indem das Ehepaar seine Spiegelreflexkamera verkaufte. Außerdem bastelte er gemeinsam mit Freunden Dekoration für Weihnachtsbasare oder verkaufte Kaffee und Kuchen. Der Erlös ginge und geht immer direkt an die Stiftung und komme so zu 100 Prozent bei den Menschen an. 

Alte Freunde wiedersehen 

Alle paar Jahre überzeugte sich Alfred Prünte, manchmal auch gemeinsam mit seinem Sohn, von der Situation vor Ort. Für ihn wie eine Reise in eine zweite Heimat. "In Indien lebe ich immer bei Familien. Ich freue mich, wenn ich da bin immer, alte Freunde wiederzusehen", erzählt Prünte. Das war auch bei seinem letzten, fünfwöchigen Besuch von Mitte Januar bis Ende Februar der Fall. Eine Zeit, in der Prünte neben dem Treffen mit Freunden auch abenteuerliches erlebt hat. Prünte: "Ich habe da drei Tage im Dschungel in einem Baumhaus gelebt." Geklappt hat das super. Und das obwohl Prünte fast kein Wort Englisch spricht. "Die Verständigung klappt aber trotzdem", versichert er. 

Neben Indien hat Prünte noch eine weitere Leidenschaft. Das Malen von Aquarelle. In dem Hausflur vor seiner Wohnung hängen die Wände voll mit ihnen. Aber er verkauft die Bilder auch. Den Erlös der Bilder behält er nicht selbst. Auch der geht an die Stiftung in Indien. 

Ob auf Prüntes elften Besuch im indischen Jabalpur in den kommenden Jahren ein weiterer folgen wird, das steht für ihn noch nicht ganz fest. "In meinem Alter weiß man ja nie, was so gut", meint der rüstige Rentner. Wenn es die Gesundheit aber mitmacht, da ist er sich sicher, wird er sich wieder in das Flugzeug setzen und sehen, was die Organisation, auch durch seine Spenden, bewirkt. 

Autor:

Carolin Rau aus Lünen

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