Der Juni im LWL-Römermuseum

Kalle der Museumsmaulwurf nimmt die kleinen Besucher:innen mit auf eine Entdeckungstour durch das Museum.
Foto: LWL-Römermuseum/P. Jülich
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  • Kalle der Museumsmaulwurf nimmt die kleinen Besucher:innen mit auf eine Entdeckungstour durch das Museum.
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Im Juni bietet das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein buntes Programm für Besucher:innen aller Altersgruppen. Zahlreiche Führungen und die Archäologische Landesausstellung "Rom in Westfalen 2.0" lassen eintauchen in das Leben vor 2.000 Jahren. Ein letztes Mal können sich die Besucherinnen am Samstag (4.6.) und Sonntag (5.6.) am Verputzen des neuen Wachhauses beteiligen. Gleichzeitig werden Parallelen zur Gegenwart aufgezeigt: Der Militärhistoriker Michael Epkenhans stellt in seinem kostenlosen Vortrag am Sonntag (12.6.) moderne Bundeswehrsoldat:innenen den römischen Legionären gegenüber.

Am Sonntag (5.6.) ist UNESCO-Welterbetag.

Dieser ist Anlass für ein besonderes Programm im Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), das aktuell mit seiner Archäologischen Landesausstellung das neue Weltkulturerbe "Niedergermanischer Limes" aus westfälischer Sicht beleuchtet. Bei einer Führung um 11 Uhr stehen sich die moderne Bundeswehr und die antike römische Armee gegenüber. Unter dem Motto "Unvergleichliches vergleichen: Militäreinsatz früher und heute" lernen Besucher:innen ab 15 Jahren Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Feldzügen vor 2.000 Jahren und Auslandseinsätzen heute kennen. Welche Vorbereitungen waren nötig und wie wurden Militäreinsätze durchgeführt?

Römer und Germanen an Rhein und Lippe

Im Anschluss um 14 Uhr erwartet Besucher:innen ab 14 Jahren die Führung "Verschiedene Kulturen - gemeinsame Grenzen. Römer und Germanen an Rhein und Lippe". Bei diesem Programm erfahren Interessierte mehr über das Leben und den Alltag der Menschen, die vor 2.000 Jahren durch einen Flusslauf getrennt wurden. Was war die Motivation der Römer für ihre Feldzüge? Wie verhielten sich die Germanen?

Am Samstag (4.6.) und Sonntag (5.6.)

heißt es jeweils von 11 bis 14 Uhr auf der Römerbaustelle Aliso, dem Außengelände hinter dem LWL-Römermuseum, "Lehmbauer:innen gesucht!". Hier können Besucher:innen aller Altersgruppen zum letzten Mal beim Verputz des neuen römischen Wachhauses selbst Hand anlegen. Unterstützt von professionellen Handwerker:innen und den Museumspädagog:innen bringen sie das Gebäude als "Work in Progress" (zu dt. Arbeit im gange) seiner Vollendung einen Schritt näher und erfahren, wie die Römer vor 2.000 Jahren gebaut haben.

Am Sonntag (12.6.)

um 11 Uhr steht für Besucher:innen ab sechs Jahren die Führung "Von Adlern, Maultieren und Skorpionen" auf dem Programm. Dieser Rundgang versetzt 2.000 Jahre zurück in die Zeit, als sich die Römer:innen auf nach Germanien machten. Was hat sie hierhergeführt und was haben sie in Haltern erlebt? Dies erfahren Besucher:innen ebenso wie Details zur römischen Legion, römischem Handel und Handwerk.

Um 17 Uhr lädt das LWL-Römermuseum zum kostenlosen Vortrag "Legionäre und Bundeswehrsoldaten: Militäreinsätze früher und heute" ein. Der Experte für Militärgeschichte Prof. Dr. Michael Epkenhans beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Moderne und Antike und stellt hierbei konkrete militärische Einsätze gegenüber. Ausrüstung, Lagerbau oder Alltag der Soldat:innenen sind nur einige Themen. Epkenhans war Professor an der Universität Hamburg und Leitender Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Der Familiensonntag (19.6.)

feiert das LWL-Römermuseum die Europäischen Archäologietage (17.-19.6.). Hier beginnt das Programm um 11 Uhr mit einer Führung für Kinder von fünf bis sechs Jahren. "Kalle, der Baumeister" geht mit den Kindern auf Entdeckungstour über die Römerbaustelle Aliso. Der Museumsmaulwurf zeigt den kleinen Besucher:innen das neue "römische" Wachhaus und erklärt, wie vor 2.000 ohne Bagger und Bauschaum ein Gebäude entstand.

Im Anschluss geht es für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren um 14 Uhr mit dem Legionär Fenestela auf einen Rundgang in "römischer" Begleitung durch das Museum. Kurz vor seiner ehrenhaften Entlassung besteht noch einmal die Gelegenheit, den Angehörigen der 19. Legion in voller Rüstung anzutreffen. Besucher:innen können sich von den Vorzügen der römischen Berufsarmee überzeugen, vielleicht sogar anwerben lassen.

Von 12 bis 14 Uhr und von 15 bis 17 Uhr können Teilnehmende bei der Bastelaktion "Graffiti to go" selbst kreativ werden. Hier haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, für drei Euro pro Person ihren eigenen Leinenbeutel mit Motiven der aktuellen Sonderausstellung zu gestalten.

Am Sonntag (26.6.)

stehen zudem zwei Führungen für Erwachsene und Kinder auf dem Programm: Um 11 Uhr bewegen sich die Besucher:innen "Im Schatten der Legion". Eigentlich hatten Frauen und Kinder auf Feldzügen nichts zu suchen. Bei dieser Führung erfahren Familien mit Kindern ab sechs Jahren aber, wo sie dennoch im Römerlager Haltern zu finden waren. Wie sind sie mit den Legionären nach Westfalen gekommen und was machte ihren Alltag aus? Ein Schwerpunkt der Führung liegt auf dem Spielzeug der Kinder. Deshalb bestimmt ein Würfel, welche Bereiche der Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" genauer unter die Lupe genommen werden. Mit dem Basteln einer Bulla, dem Schutzamulett freigeborener römischer Kinder, endet das Programm.

Anschließend stehen sich bei einer Führung um 14 Uhr die moderne Bundeswehr und die antike römische Armee gegenüber. Unter dem Motto "Unvergleichliches vergleichen: Militäreinsatz früher und heute" lernen Besucher:innen ab 15 Jahren Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Feldzügen vor 2.000 Jahren und Auslandseinsätzen heute kennen. Welche Vorbereitungen sind und waren nötig und wie werden bzw. wurden Militäreinsätze durchgeführt?

Sonderausstellung in Haltern "Rom in Westfalen 2.0"

Mit der Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" erhält das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein "Update". Bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung NRW "Roms fließende Grenzen" zu sehen. Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher:innen begeben sich in das Westfalen vor 2.000 Jahren und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen, wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde wie ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.

Auf der Römerbaustelle Aliso

entsteht ein neues "römisches" Wachhaus. Hier gibt es für die Besucher:innen antike Bautechniken als "Work-in-Progress" zu entdecken. Ab Mitte des Jahres erleben sie die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten "Römer-Escape-Room".

Archäologisches Landesausstellung NRW "Roms fließende Grenzen"

"Roms fließende Grenzen" ist ein Gemeinschaftsprojekt des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Landesverband Lippe und der Stadt Köln. Die "Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen" präsentiert seit September 2021 bis Oktober 2022 neue Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes. Unter dem Titel "Roms fließende Grenzen" machen sechs Museen an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen den Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten lebendig. Wissenswertes rund um die Römerzeit in NRW bietet die Website: https://www.roemer.nrw. Die Ausstellung "Rom in Westfalen 2.0" im LWL-Römermuseum in Haltern am See wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung.

Für alle Veranstaltungen gilt: Zu zahlen ist der Museumseintritt, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei, öffentliche Führungen sind inbegriffen.

Ab sofort gelten für den Museumsbesuch keine Zugangsbeschränkungen mehr, lediglich die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt bestehen. Gleiches gilt für Veranstaltungen. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen auf Abstand kann der Mund-Nasen-Schutz am Sitzplatz abgelegt werden. Bitte beachten Sie weiterhin während des Museumsbesuchs die gültigen Abstands- und Hygieneregeln.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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