Preisträgerinnen und Preisträger des Grimme-Preises werden am 31. Mai 2022 bekanntgegeben.

 veranstaltet das Marler Grimme-Institut in diesem Jahr  eine Präsenzveranstaltung. Foto: Grimme-Institut
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Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Grimme-Preises werden am 31. Mai 2022 bekanntgegeben. Die Preisverleihung wird am 26. August 2021 auf der Bühne des Theaters Marl stattfinden.  Aus über 760 Einreichungen nominierte die Kommissionen in den Kategorien Information & Kultur, Fiktion, Unterhaltung und Kinder & Jugend insgesamt 74 Produktionen und Einzelleistungen.

Showformate

Unter den zwölf Nominierten der Unterhaltung feiern Showformate mit „Wer stiehlt mir die Show?“ (ProSieben), „LOL: Last One Laughing“ (Amazon Prime Video) und „MaiThink X – Die Show“ (ZDF/ZDFneo) ein Comeback. Dass ein intimes, offenes Gespräch das Publikum berühren, aufklären und gleichzeitig unterhalten kann, zeigen die nominierten Produktionen „Freitagsnacht Jews“ (WDR) und „Chez Krömer | zu Gast: Torsten Sträter“ (rbb), in der letztgenannten Folge sprechen Krömer und Sträter über ihre Erfahrungen mit Depressionen. Auch die Serien „Sörensen hat Angst“ (NDR) und „The Mopes“ (Warner TV Comedy) fanden einen ganz eigenen Zugang, um von psychischen Krankheiten zu erzählen und konnten damit die Nominierungskommission Fiktion überzeugen. Im Wettbewerbskontingent Fiktion sind insgesamt 20 von 23 möglichen Produktionen für einen Grimme-Preis nominiert.

Kinder & Jugend

Bemerkenswert empfand die Kommission Kinder & Jugend, mit welcher Sensibilität und Selbstverständlichkeit Produktionen wie „ECHT“ (ZDF), „Die Frage“ (BR/funk) oder „Am Limit?! Jetzt reden WIR!“ (HR) Themen wie psychische Gesundheit, Diversität und Inklusion für die junge Zielgruppe aufgreifen. Unter den achtzehn Nominierungen in der Kategorie sprach die Kommission sechs Spezialnominierungen aus. Langbewährte Formate wie „Die Sendung mit der Maus“ (WDR) oder „Schloss Einstein“ (MDR/KiKA) wurden dabei ebenso bedacht wie die funk-Formate „reporter – Snapchat Shows“ (WDR/funk) und die Gaming-Show und Comedy „Game Two“ (funk/Rocket Beans TV).

Thema Corona-Krise

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflussen weiterhin tiefgreifend unseren Alltag und gefährden die Existenz vieler Kreativer und damit unsere vielfältige Kulturlandschaft. Auch das Fernsehjahr 2021 wurde von dem Thema Corona-Krise geprägt – das aber fast ausschließlich im non-fiktionalen Bereich“, so Grimme-Direktorin Gerlach. In der nominierten Serie „Charité intensiv: Station 43“ (rbb) wird eindringlich dargestellt, wie die Pflegenden und die Ärzt*innen weit über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen, sich körperlich wie mental verausgaben, um die dramatischen Folgen der Corona-Pandemie für Betroffene zu lindern und die Funktionsfähigkeit unseres Gesundheitssystems aufrechtzuerhalten. Auch in dem siebenstündigen TV-Special „Joko und Klaas LIVE: Pflege ist #NichtSelbstverständlich“ (ProSieben) wird die Belastung der Krankenhäuser nachdrücklich aufgezeigt und die Arbeit des Pflegepersonals gewürdigt.

Kategorienübergreifend

Im Jahr 2021 wurde durch Initiativen wie #Actout noch nachhaltiger und lauter der Frage nachgegangen, wie divers deutsche Filme, Serien und Sendungen vor und hinter der Kamera sind. Kategorienübergreifend sind Produktionen nominiert, die überzeugend Geschichten aus Sicht queerer Figuren und Protagonist*innen erzählen: Neben den Serien „All you need“ (ARD Degeto) und „WIR“ (ZDF/ZDFneo), können sich die Reality-Show „Princess Charming“ (RTL+/VOX), der Dokumentarfilm „Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR“ (ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel) sowie das Coming-of-Age-Drama „Kokon“ (ZDF) über eine Nominierung freuen. „In diesem Wettbewerbsjahr haben wir vermehrt Serien und Filme sehen können, welche die Diversität von Lebensentwürfen und Lebensrealitäten aufnehmen und Perspektivwechsel ermöglichen. Wir wünschen uns sehr, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und so zum gesellschaftlichen Wandel beitragen kann“, so Gerlach.

Privatfernsehen

Nachdem 2021 zwei Produktionen privater Anbieter in der Kategorie Information & Kultur nominiert wurden, konnte sich dieser Trend mit den beiden Koproduktionen „Schwarzer Adler“ (Broadview Pictures/Amazon Prime Video/ZDF) und „Wirecard – Die Milliarden-Lüge“ (Sky/rbb/NDR/SWR/BR/ARTE) sowie mit der Spezialnominierung der Sendung „Klima-Update“ (RTL) bestätigen. Für die Besondere Journalistische Leistung nominiert die Kommission die Journalistin Katrin Eigendorf (ZDF) für ihre Berichterstattung über Afghanistan, den Meteorologen Özden Terli (ZDF) für seine Beiträge zum Thema Hochwasser und Klima und die Redaktion von „Monitor“ (WDR) für den Beitrag „Europas Schattenarmee: Pushbacks an der kroatisch-bosnischen Grenze“.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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