Sonderausstellung "Stonehenge" im LWL-Archäologiemuseum endet nach einem Jahr

Neben der beeindruckenden 1:1-Rekonstruktion bot die Ausstellung viele Projektionsflächen und ein besonderes Raumerlebnis.
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Rund ein Jahr lang machte das LWL-Museum für Archäologie den wohl berühmtesten Steinkreis Europas in Herne auf besondere Weise erlebbar. Die Sonderausstellung "Stonehenge - Von Menschen und Landschaften" mit der originalgetreuen Rekonstruktion des berühmten archäologischen Monuments besuchten bis Ende September nahezu 40.000 Besucherinnen und Besucher trotz Pandemie.

In der Ausstellung

machten 230 archäologische und kulturgeschichtliche Exponate, 25 Medienstationen, fünf Landschaftsmodelle, eine Multimedia-App und ein Rahmenprogramm die neuesten Forschungsergebnisse rund um den immer noch geheimnisumwobenen Ort im Südwesten Englands erfahrbar. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: "Nicht nur die Größe der Steine sondern vor allem die vielfältigen neuesten Forschungsergebnisse haben dieser Ausstellung einen besonderen Stellenwert gegeben. Die Ausstellung zeigt, wie spannend Geschichte sein kann und wie groß auch das Interesse an diesem archäologischen Thema quer durch alle Altersschichten ist!"

Viel Rummel um große Steine

"Das Museumsteam freut sich, dass auch in Zeiten der Pandemie so viele Besucherinnen und Besucher die Ausstellung gesehen haben. Und doch ist noch eine gewisse Vorsicht beim Publikum für Kultur zu spüren", sagt Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders. "Die Zurückhaltung haben wir auch bei unseren Veranstaltungen gemerkt. Erst zum Sommer 2022 hin hatten wir Publikumszahlen, wie wir sie aus anderen Jahren gewohnt waren", so die Archäologin weiter.

Ob Veranstaltungs-Klassiker

wie Museumsnacht oder Extraschicht oder auch neue Formate wie die Soundnacht "Zeitrauschen" und die Aktion "Clonehenge", die gleich eine Mini-Ausstellung der Besucher:innen hervorbrachte: Stonhenge war im vergangenen Jahr Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltungen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Anlass zum Besuch

gab schon der bis auf wenige Zentimeter genaue Nachbau des inneren Steinkreises mit seinen bis zu acht Meter hohen Megalithen in der rund zwölf Meter hohen Sonderausstellungshalle. In den Steinkreis konnten die Besucher:innen sogar hineingehen, die Steine berühren - am Original derzeit undenkbar.

16 Themenbereiche boten Antworten: Wie wurde das große Monument erbaut? Woher kamen die riesigen Steine? Wer waren die Erbauer? Und war das Gebilde nun ein Ort für rituelle Opferungen oder doch ein Kalender?
Mithilfe moderner, digitaler Vermittlungsmethoden gingen die Ausstellungsmacher:innen diesen Fragen auf den Grund und boten auf 100 Quadratmetern Projektionsfläche mögliche Antworten.

Kooperationspartner

Dabei konnte sich das Herner Team auf einen Kooperationspartner aus Wien stützen, der in Sachen virtuelle Archäologie und minimalinvasive archäologische Untersuchungsmethoden einiges Ansehen genießt. Das Ludwig Boltzmann Institut lieferte frische Lasercan-Daten, die zum Nachbau der bis zu 350 Kilogramm schweren Steinkopien und zur wissenschaftlichen Aufbereitung der Ausstellungsinhalte dienten. "Aktuellste Forschungsergebnisse gut verständlich zu vermitteln ist hier in gekonnter Weise gelungen." so Rüschoff-Parzinger.

Über den Ärmelkanal

schlug die Schau den Bogen bis nach Westfalen. Denn auch hier sind noch einige Großstein-Bauwerke erkennbar. Dazu gehören die Großen Sloopsteene in Lotte im Kreis Steinfurt, das besterhaltene Megalithgrab Westfalens. Mölders: "Ziel des Ausstellungsprojektes war nicht nur die besuchergerechete Aufbereitung der neuen Forschungsergebnisse zu einer der berühmtesten archäologischen Stätten weltweit in diesem besonderen Raumerlebnis. Es ging auch darum zu zeigen, wie die Menschen in der Jungsteinzeit vor bis zu 5.000 Jahren bereits die Landschaft formten, um sich in ihr zu orientieren, und Orte zu schaffen, an denen man zusammenkam."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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