Straßennamen "Wellerfeldweg" erklärt
Wer war der "Weller" von Marl-Drewer?

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Anwohner und Stiftungsvertreter enthüllten das Legendenschild.
hochgeladen von Pasch Gregor

Auch in 2022 setzt die Marler Bürgerstiftung ihr Erfolgsprojekt fort. Bei trübem Wetter trafen sich die Verantwortlichen der Stiftung mit mehreren Anwohnern des Wellerfeldwegs, der dank einer Bürgerspende neue Zusatzschilder erhielt.

Der Wellerfeldweg in Drewer-Süd führt durch eine der wohl begehrtesten Wohnlagen der Stadt. An drei Stellen der 2,2 km langen Straße hat die Marler Bürgerstiftung ihre informativen blauen Zusatzschilder angebracht. An den Einmündungen von Ammerlandweg, Breddenkampstraße und Schürenkamp können sich Fußgänger und Radfahrer über die geschichtlichen Hintergründe des Namens informieren.

Der Leiter des Projekts Matthias Pothmann erläutert dazu: „Der Name erinnert an einen beson- deren Anwohner des Weges. Der sogenannte Weller war in früherer Zeit derjenige, der die Fachwerkbauten mit Stroh und Lehm füllte. In vorindustrieller Zeit waren die Weller-Handwerker besonders wichtige und begehrte Leute, da sie eine zentrale Aufgabe beim Häuserbau übernahmen.“

Noch heute trägt ein Flurstück am südlichen Wellerfeldweg den entsprechenden Namen „Das Weller Feld“. Der Name konserviere daher ein bedeutendes Stück Stadtgeschichte als Marl noch ein westfälisches Dorf war. Er erinnere an einen kaum bekannten Wirtschaftsaspekt der ländlichen Gesellschaft, so Pothmann weiter.

Ermöglicht wurden die Legendenschilder dank der Spende eines Anwohners. Nachbarn, die zur Enthüllung gekommen waren, zeigten sich sehr angetan vom Projekt. Die Resonanz war so positiv, dass einige Anwohnern gleich zusicherten, auch selbst Schilder spenden zu wollen. Uta Heinrich, Vorsitzende der Marler Bürgerstiftung, bedankte sich für die Spende und betonte: „Durch dieses tolle Bürgerengagement sind wir in der Lage unsere Straßengeschichten fortzusetzen. Wir möchten, dass sich die Menschen mit Marl und ihrer Heimat identifizieren. Deshalb freuen uns, wenn sich weitere Bürger mit Ideen bei uns melden.“

Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Homepage: www.marlerbuergerstiftung.de