Naturdenkmal im Biergarten bei Boente soll gefällt werden

Buche bei Boente

Buche in der Recklinghäuser Altstadt muss gefällt werden
Naturdenkmal im Biergarten bei Boente konnte nicht gerettet werden

Die große Blutbuche im Biergarten der Gaststätte Boente befindet sich im Absterbeprozess und soll aus Sicherheitsgründen zeitnah gefällt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen, die das unter besonderem Schutz stehende Naturdenkmal seit vielen Jahren kontrolliert und pflegt.

Buche in der Recklinghäuser Altstadt

Damit wird Recklinghausen ein Wahrzeichen der Stadt verlieren, dass seit ca. 200 Jahren das Stadtbild prägt. "In dieser Zeit hat der Baum viel erlebt und wüsste, wenn er sprechen könnte, sicher einiges zu erzählen", sagt Götz Fischer, Leiter des Fachdienstes Umwelt beim Kreis Recklinghausen und Chef der Unteren Naturschutzbehörde. "Auch wenn 200 Jahre für eine Buche in der Stadt ein stattliches Alter sind, ist die Fällung des Baumes ein Verlust für Recklinghausen und sicher wird auch vielen Bürgern die prägnante Blutbuche fehlen. Aber die Sicherheit der Stadtbesucher und der anliegenden Häuser muss in diesem Fall vorgehen."

Es ist traurig, dass die Rotbuche nicht zu erhalten ist. Als Naturdenkmal hat sie eine besondere Bedeutung für unsere Altstadt und trägt zu einem attraktiven Stadtbild und der ganz besonderen Atmosphäre im Boente-Biergarten bei. Ganz zu schweigen vom ökologischen Wert, den ein solcher Baum hat. 

Riesenporling befällt Wurzeln

Seit einiger Zeit leidet der Baum unter einem Pilzbefall mit dem sogenannten Riesenporling. Dieser Pilz befällt die Wurzeln und vermindert somit die Standsicherheit der Bäume.

Noch im November 2019 wurde aus diesem Grund ein aufwendiger "Zugversuch" durchgeführt, um die Standsicherheit des Baumes zu ermitteln. Damals gab es Entwarnung: Der Baum war noch sicher. Zu dieser Zeit war auch die Vitalität des Baumes noch gut, Anlass für den Zugversuch war ein sehr massives Wachstum der Pilzfruchtkörper am gesamten Stammfuß.

Sachverständiger bestätigt Verdacht

Da die Ausbreitung des Pilzes jedoch nicht vorhersehbar ist, wurde der Baum in regelmäßigen Abständen intensiv durch Mitarbeiter des Kreises Recklinghausen kontrolliert. Die Vitalität des Baumes nahm zuletzt rasant ab, was sich durch eine sichtbar schüttere Belaubung und starke Totholzbildung bemerkbar machte. Dies ist vor dem Hintergrund der ausreichenden Niederschläge in diesem Jahr besonders ungewöhnlich und besorgniserregend. Ein zusätzliches Gutachten eines Sachverständigen mit einem Sondierstab brachte nun endgültige Klarheit: Die Wurzeln des Baumes sind durch den Pilz stark angegriffen und morsch. Der Baum ist nicht mehr sicher und muss zeitnah gefällt werden.

Wann die Fällung durch eine Fachfirma vorgenommen werden kann, wird aktuell abgestimmt. Sobald der Termin feststeht, wird der Kreis Recklinghausen darüber informieren. Zeitgleich wird außerdem geprüft, ob eine Ersatzpflanzung an diesem Standort möglich und sinnvoll ist. Die Nähe zu den Gebäuden und der Biergarten bieten erfahrungsgemäß keine guten Bedingungen für einen jungen Baum. Die Behörde befindet sich aber im Gespräch mit den Eigentümern, um gemeinsam zu klären, ob und wie ein Ersatz für den Baum geschaffen werden kann.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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