Salz- und Seegraswiesen helfen beim Kampf gegen Klimakrise und Artensterben

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Kurs auf wirksame Meeresschutzgebiete: Um für den Schutz der heimischen Meere zu werben, ist der NABU zu einer einwöchigen Segelreise auf der Ostsee unterwegs. Am morgigen Sonnabend endet der Törn mit dem Traditionssegler „Ryvar“ in Kiel. Hier stehen unsere Meere als effiziente natürliche Kohlenstoffsenken im Fokus.

„Die Ozeane sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise, sie binden fast ein Drittel des von uns ausgestoßenen Kohlendioxids“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Das können sie aber nur, wenn sie gesund sind. Davon sind Nord- und Ostsee heute weit entfernt. Sie sind heillos übernutzt – mit Fischerei, Schifffahrt, Rohstoffabbau und dem Ausbau der Offshore-Windenenergie. Um die für uns überlebenswichtigen Funktionen der Meere zu erhalten, müssen mindestens 50 Prozent der Meeresschutzgebiete nutzungsfrei sein.“

„Die Bundesregierung will Algenwälder, Salz- und Seegraswiesen durch das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz wiederherstellen. Es braucht dabei das gleiche Tempo, welches wir beim Ausbau erneuerbarer Energien erleben“, fordert NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. „Das Nature Restoration Law, für das das EU-Parlament am Mittwoch gestimmt hat, wirkt hier hoffentlich als Motor der Beschleunigung. Die Regierung muss nun zügig handeln.“

Kurz vor Ende der Segelreise zieht der NABU auch eine erste meerespolitische Bilanz: „Unser Törn hat deutlich gemacht, wie wichtig den Menschen an der Küste die Meere sind. Der Bedarf von mehr Meeresschutz ist auch in der Politik angekommen, doch das fehlende Ambitionsniveau politischer Entscheidungen im Sinne der Natur ist besorgniserregend. Eine gesunde Nord- und Ostsee gibt es nicht zum Nulltarif. Wir brauchen jetzt die Meeresoffensive der Bundesregierung“, mahnt Miller.

In Kiel steht auch ein Tauchgang zum Seegras-Projekt SeaStore mit den Forschern des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung an, am Abend gibt es einen Kinoabend zur Geschichte des Nationalparks Wattenmeer und welche Lehren daraus für die Diskussion um einen Nationalpark Ostsee in den schleswig-holsteinischen Küstengewässern gezogen werden können.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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