"Ohne uns gäbe es die Scharoun-Schule in Marl schon lange nicht mehr"

Interview mit der Marler Kreistagsabgeordneten von BÜNDNIS 90/Die Grünen Marl, Birgit Sandkühler

DH:"Frau Sandkühler,sie saßen für Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat von Marl. Welche Erfolge konnten sie verbuchen ?
Sandkühler:"Ich glaube wir Grüne können stolz darauf sein, dass es ohne uns schon lange keine Scharoun-Schule in Marl mehr geben würde. Da unsere Partei nicht nur in Marl sondern auch überörtlich zum Beispiel im Kreistag und Regionalrat vertreten ist, konnten wir dafür sorgen, dass die Zuschüsse für die Sanierung nach Marl gingen. Wenn ich in der Strukturkommission des Regionalrats nicht bemerkt hätte, dass die Marler Initiativen den Antragstermin verpassen würden, wäre kein Geld geflossen."
DH:"...und auf dem Umweltsektor ?
Sandkühler:" Ich habe dafür gesorgt, dass die Stadt Marl "Die Burg" als FFH-Naturschutzgebiet angemeldet hat. Seitens der Stadt gab es keine Initiative und die Frist wäre verstrichen. Ob das bewußt verschlafen wurde, kann ich nicht beurteilen."
Genauso hätte es keine PCB-Untersuchungen der öffentlichen Gebäude in Marl gegeben. Ich bin natürlich entsetzt, dass die Sanierung auch nach über 10 Jahren noch nicht beendet ist."
DH:"Wenn ich sie richtig verstehe, halten sie es also für wichtig, dass in Marl eine Grüne Partei im Stadtrat sitzt, die die örtlichen Probleme besser lösen kann, wenn sie Rückendeckung eines starken Landes- und Bundesverbands hat ?"
Sandkühler:"Genau. Wir können hier im Stadtrat noch so viele Resolutionen verabschieden, es wird nichts bringen. Viele Marler Probleme entstehen auf Landes- und Bundesebene, da kann ich als kleiner örtlicher Wahlverein nichts ausrichten, sondern brauche den Einfluss der Bundespartei. Der direkte Kontakt zu unseren Bundestags- und Landtagsabgeordneten ist wichtig."
DH:"Haben sie noch ein Beispiel ?"
Sandkühler:"Fracking ist im Moment in aller Munde. Dadurch wird unser Grundwasser und die Menschen vergiftet, um Profit zu machen. Meinen sie das verhindert ein kleiner Stadtrat in Marl. Dazu führen wir eine bundesweite Kampagne, weil das nur über eine Änderung des Bergrechts funktioniert."