Tierpark - Gammelpark

So traurig sieht es heute im einst schönen Tierpark im Volkspark aus. Foto: Stadtspiegel
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Der ehemalige Kleintierpark, die Attraktion im Volkspark bis 2009, gammelt vor sich hin. Und die verantwortliche Stadtgartengesellschaft sieht tatenlos zu. Eigentlich versprach Vorsitzender Robert Heinze die Renaturierung des völlig verfallenen Geländes bereits im Februar des Jahres. Der Termin wurde verschoben, die Gefahrenquellen inklusive giftiger Stoffe blieben vor Ort. Das macht nicht nur die Bürgerliste „Wir für Marl“ fassunglos.

Blick zurück: Einst krakelten Papageien fröhlich in den Volieren, schnäbelten sich die Sittiche durch den Tag. Auf der anderen Seite stolzierten Flamingos am Teich oder schlummerten einbeinig in der Sonne. Nicht nur Kinderaugen staunten und strahlten über dieses liebevoll gehütete Tierparadies im Volkspark. Und heute? Kinder gibt‘s dort noch immer. Aber ihre Augen finden dort nur noch ein Bild gnadenloser Verwahrlosung.

Das hat einen Grund: Die einst so engagierte und tatkräftig zupackende Marler Stadtgartengesellschaft liegt in Trümmern - und mit ihr die Gebäude und Gehege der ehemaligen Kleintieranlage in der grünen Lunge von Alt-Marl. Das widerum ruft die Bürgliste „Wir für Marl“ auf den Plan, denn eigentlich kündigte Robert Heinze, der 1. Vorsitzende der Stadtgartengesellschaft, an, das Chaos im Februar 2011 zu beseitigen. „Anschließend folgte das Dementi und das Versprechen, die Abbrucharbeiten des völlig zerstörten Terrain bis Juni über die Bühne zu bringen“, erklärt Wir-Fraktionsvorsitzender Detlef Haase, der in dieser Sache einen offenen Brief an Robert Heinze schrieb und klagt: „Dann sollte es der Juni sein und ein erneuter Termin stand bis November.“

Doch nichts passiert. Zumindest nichts, was die Beseitigung der zerfallenen Gebäude angeht inklusive der versprochenen Renaturierung.
Passieren kann allerdings eine ganze Menge auf dem Gelände, das mit Schutt, Müll und einsturzgefährdeten Wänden übersät ist. Haase: „Dort ist nichts gesichert. Der Bauzaun um das Gelände ist nicht geschlossen, die Türen der zerfallenden Gebäude sind nicht verschlossen. Es existieren keine Warnhinweise oder Sicherungen.“

Aber es kommt noch schlimmer: „In unmittelbarer Nähe befindet sich ein gut besuchter Kinderspielplatz. Und auf dem Abbruchplatz befinden sich nicht nur riesige Scherben, dort stehen Behälter mit brandgefährlichen und giftigen Stoffen. Wie Brennspiritus und Desinfektionsmittel“, so Detlef Haase fassungslos über die Gefahren, die auf Kinder lauern. „Das nimmt Herr Heinze und die Stadtgartengesellschaft anscheinend billigend in Kauf.“
Wie‘s weitergeht, weiß keiner. Zumal sich die Stadtgartengesellschaft in der Auflösung befindet. Nur darauf zu warten, bis die Natur sich den Schandfleck zurückerobert hat, kann wohl kaum die Lösung sein.

Hintergrund:
1938 gründete sich die Marler Stadtgartengesellschaft. Zum Schluss zählte sie noch rund 270 Mitglieder. Am Ende des Jahres 2009 wurde nach kontroversen Diskussionen die Tierhaltung im Volkspark endgültig abgeschafft. Am 14. September 2011 beschlossen die Mitglieder die Auflösung der Gesellschaft.

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

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