Graffiti-Aktion für mehr Verkehrssicherheit in Marl ab Donnerstag, 10.07.2014, im Marler Stadtgebiet

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In einer gemeinsamen Aktion sprühen die Polizei und die Stadt Marl im Rahmen des Projekts „Verkehrssicherheit auf Radfahrer-Risikostrecken“ ab Donnerstag, 10.07.2014, im Marler Stadtgebiet vier unterschiedliche Piktogramme mit dazugehörigem Schriftzug auf Fahrbahnen und Gehwege. Hiermit möchten die Kooperationspartner auf die erheblichen Gefahren für Radfahrer aufmerksam machen, die meistens durch Unachtsamkeit oder Gedankenlosigkeit bei der Verkehrsteilnahme entstehen:

1. „Geisterradler bitte wenden“

Die Benutzung von Radwegen in der falschen Fahrtrichtung gehört seit Jahren zu den Haupt-Unfallursachen, nicht nur in Marl. Radfahrer werden besonders an Einmündungen und Ausfahrten nicht rechtzeitig wahrgenommen, weil sich der einfahrende Verkehrsteilnehmer hauptsächlich nach links orientiert. Als Aufforderung zum Wenden wird dieses Graffiti besonders auf den Radwegen entlang der Straßen mit einem hohen Anteil an falsch fahrenden Radlern gesprüht.

2. „Todsicherer Musikgeschmack“

Durch laute Musik aus Kopfhörern können Umgebungsgeräusche und Warnsignale im Straßenverkehr meistens nicht mehr wahrgenommen werden. Mit diesem Graffiti soll besonders im Bereich der weiterführenden Schulen auf die eingeschränkte Wahrnehmung und die daraus entstehenden Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden.

3. „Ganz toter Winkel“

Immer wieder kommt es beim Abbiegen zu Unfällen mit Radfahrern. Bei abbiegenden Lastkraftwagen oder Bussen liegt die Ursache meistens an der Unübersichtlichkeit der Fahrzeuge in Verbindung mit den komplizierten Verkehrsabläufen. Der Fahrer kann nicht alle Räume und technische Hilfsmittel gleichzeitig beobachten, die er während des Abbiegens beobachten müsste. Bei übersichtlichen Pkws hingegen liegt die Unfallursache meistens in der fehlenden Aufmerksamkeit und Verkehrsbeobachtung. Mit diesem Piktogramm soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass er trotz aller technischer Hilfsmittel und Aufklärungen bis heute nicht gelungen ist, eine Vermeidung dieser Unfallart zu erreichen.

4. „Türstopp“

Durch unachtsames Öffnen von Autotüren entstehen immer wieder erhebliche Gefahren für Radfahrer. Aussteigende Fahrzeuginsassen müssen sich in jedem Fall vergewissern, dass sie ihre Türen öffnen können, ohne vorbeifahrende Radler zu gefährden. Besonders in den Bereichen mit einer paralllen Führung der Radfahrer zu den parkenden Fahrzeugen sollen Autofahrer und Radfahrer für das Thema sensibilisiert werden.

Das gemeinsame Ziel der Graffiti-Aktion ist die Reduzierung der Unfallzahlen mit Radbeteiligung. Zur wirksamen Vermeidung von Unfällen sind die Einhaltung der Verkehrsregeln und gleichzeitige eine gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer wichtig.

Durch das Einhalten der Verkehrsregeln können Radfahrer selbst in einem hohen Maß zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen. Viele Radfahrer werden einfach übersehen oder sehen selbst nicht so genau hin. So sehen zum Beispiel Autofahrer im Außenspiegel den sich neben dem Fahrzeug befindende Fahrradfahrer nicht und Radfahrer übersehen gerne mal das Rotlicht einer Ampel, wichtige Verkehrszeichen oder Fußgänger.

Aber nicht nur die Sicherheit durch Sehen und Sichtbarkeit ist im Straßenverkehr wichtig, sondern auch die dadurch mögliche verantwortliche und eigenverantwortliche Verkehrsteilnahme. Deswegen sollen mit dieser Kampagne alle Verkehrsteilnehmer angesprochen werden. Nicht nur Radfahrer!

Die Graffitis werden mit Sprühkreide aufgebracht und halten mehrere Wochen. Die Idee zu der Aktion wurde von den Kooperationspartnern „sehen & gesehen werden - radfahren in Düsseldorf" übernommen. Bis Mitte August beabsichtigt die Polizei die Graffitis auch in den Städten Dorsten, Haltern am See und Datteln aufzubringen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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