Interview: Flossbach glaubt an TSV-Wiederbelebung

Das TSV-Macher-Duo: Trainer Holger Flossbach (li.) und Chef Lothar Gedenk wollen beide das gleiche: Eine neue Ära am Loekamp einläuten.
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  • hochgeladen von Mariusch Pyka

Nach einer epischen Saison mit dem TSV Marl-Hüls plant Erfolgs-Coach Holger Flossbach bereits die nächsten Husarenritte mit der Loekamp-Elf. Am Freitag ging es aber zunächst einmal zur Mannschaftsreise nach Mallorca. Der Stadtspiegel erwischte Flossbach quasi auf der Gangway, wo der Meistermacher noch Zeit für einige Antworten fand.

Stadtspiegel: Herr Flossbach, Meister mit dem TSV und obendrauf als Schalker auch noch Pokalsieger mit Schalke 04. Welchen Platz nimmt diese Saison in Ihrem persönlichen Ranking ein?
Flossbach: So etwas wie ein persönliches Ranking habe ich eigentlich nicht, aber wenn man sich vor Augen führt, was wir in diesem Jahr erreicht haben, kann ich nur sagen, dass es ein ganz besonderes Erlebnis meiner Trainertätigkeit war. Neben der Meisterschaft sind wir ja auch noch Stadtmeister in der Halle und Stadtmeister draußen geworden und haben darüber hinaus einen äußerst erfolgreichen Westfalenpokal gespielt, in dem wir Mannschaften wie den VfB Hüls oder auch Schermbeck hinter uns lassen konnten.
Eine grandiose Saison. Und ich bin beim TSV, weil ich von diesem Verein überzeugt bin. Und nicht zuletzt die 2000 Zuschauer im entscheidenden Saisonspiel in Vestia, von denen etwa 40 Prozent Marler Anhänger waren, haben mir noch einmal bewiesen, dass der TSV, der einzige Club in Marl ist, der eine solch große Begeisterung entfachen kann.

Auf den Meisterschafts-T-Shirts stand der Slogan „Qualität braucht Zeit“. War damit etwa gemeint, dass der TSV, obwohl er schon seit einigen Saisons am Aufstieg schnupperte, erst jetzt den großen Wurf geschafft hat?
Diesen Slogan haben wir mit viel Bedacht ausgewählt, denn er trägt eine doppelte Botschaft. Zum einen ist er auf das 100-jährige Vereinsjubiläum im nächsten Jahr gemünzt und darauf, dass die erste Mannschaft pünktlich zum 100. Geburtstag in der Landesliga steht. Zum anderen drückt er das ewig lange Verfolgerrennen aus, dass wir mit Vestia Disteln ausgefochten haben, bevor uns dann endlich am vorletzten Spieltag der Sprung auf Platz eins gelungen ist und wir daraufhin im direkten Duell die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen konnten. Das Gute an diesem Slogan ist, dass wir die T-Shirts auch im Falle einer Niederlage gegen Disteln hätten auspacken können, weil wir das Wort Meisterschaft mit keiner Silbe verwendet haben.

„Wir sind Landesliga“ verkündet die TSV-Homepage stolz. Das soll aber nicht das Ende der Fahnenstange sein oder?
Nein. Wir haben ja einen Fünf-Jahres-Plan aufgestellt, mit dem Ziel die Westfalenliga zu erreichen. Und dieses Ziel möchten wir natürllich schon im ersten Jahr angreifen. Ich sage aber nicht, dass wir dieses auch direkt erreichen, denn dazu kennen wir die Liga zu wenig. Ich habe 15 Jahre in der Verbandsliga gecoacht, aber hatte noch nie einen Trainerposten bei einem Landesligisten. Deshalb heißt es erst einmal abwarten, was auf uns zukommt. Durch die Neustrukturierung sind auf jeden Fall drei Aufstiegsplätze vorhanden und mal schauen, ob wir davon einen ergattern können.

Bei dem tollen Jahr sind Ihnen ihre Jungs mit Sicherheit ganz schön ans Herz gewachsen. Wie schwer fällt es, sich von einigen Spielern zu trennen, um den Kader fit für die Mission vorderer Tabellenplatz zu machen?
Natürlich werden wir den Kader auf einigen wenigen Positionen verstärken, aber ich vertraue auch in der Landesliga voll und ganz auf meine Jungs. Zum Glück zeichnen sich meine Mannschaften bisher immer dadurch aus, dass wenig Spielerfluktuation zu verzeichnen ist, weil wir gut zusammenhalten und sehr auf ein angenehmes Klima achten. Deshalb kann ich jetzt auch schon mit Freude sagen, dass von der Stammelf alle Spieler bleiben werden.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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