Cybermobbing bei Kindern - Folgen, Prävention und Maßnahmen

Kinder und Heranwachsende nutzen mittlerweile ganz selbstverständlich die Sozialen Medien und Messenger im Alltag. Facebook, Snapchat, TikTok und Instagram haben eine hohe Bedeutung in der Kommunikation mit Gleichaltrigen. Leider birgt diese auch Risiken. Das Mobbing, das früher primär auf dem Pausenhof stattfand, kann in den digitalen Raum übertragen werden. Dann spricht man von Cybermobbing.

Was ist Cybermobbing?

Facebook, WhatsApp, TikTok oder Snapchat sind beliebte soziale Orte für Cybermobbingattacken. Unter Cybermobbing fallen beispielsweise Beleidigungen im Netz, beleidigende Texte, das öffentliche Teilen von privaten Informationen oder das Fälschen und Hochladen von Informationen sowie das Verschicken von persönlichen Bildern, die ohne Einverständnis aufgenommen wurden.

Im Gegensatz zu Mobbing auf dem Schulhof, also „offline“, kann Cybermobbing immer stattfinden – es unterliegt keiner örtlichen oder zeitlichen Begrenzung. Da immer mehr Kinder schon früh ein eigenes Smartphone besitzen oder zumindest Zugang dazu haben, haben sie verstärkt Zugang zu digitalen Medien und können damit verstärkt auch Cybermobbing ausgesetzt sein.

Gleichzeitig erreicht Cybermobbing ein größeres Publikum, während die Täter selbst anonym bleiben. Häufig fördert die Anonymität im Internet eine enthemmte digitale Kommunikation, bei denen die Täter die Konsequenzen ihres Handelns im Internet selbst nicht erkennen. Die Anonymität senkt die Hemmschwelle, da die Täter*innen, anders als im physischen Raum, nicht unmittelbar mit der Reaktion der Opfer konfrontiert werden.

Was können Eltern bei Cybermobbing tun?

Am wichtigsten ist es, dass Eltern über die Aktivitäten ihres Kindes im Internet Bescheid wissen: Welche Apps und welche sozialen Medien werden genutzt? Sind mögliche Sicherheitseinstellungen aktiviert? Wie ist die Medienzeit des Kindes geregelt?

Eltern sollten sich gemeinsam mit ihrem Kind die sozialen Netzwerke ansehen, Chatregeln und einen respektvollen Umgang im Internet lehren. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass Heranwachsende nicht zu viele private Informationen im Internet preisgeben. Eltern sollten auch darauf achten, mit wem das Kind im Internet kommuniziert.

Generell gilt: Je weniger private Informationen im Internet öffentlich zugänglich sind, desto mehr ist das Kind in den sozialen Netzwerken geschützt. Auf vertrauensvoller Basis sollten klare Regeln für die Handy- und Internetnutzung definiert werden.

Präventiv hilft es, die Medienkompetenz der Kinder schon früh zu stärken, so wie es das Sicher-Stark-Team seit Jahren macht, da soziale Medien und KI-Anwendungen immer mehr Raum einnehmen und Kinder schon früh damit in Berührung kommen.

Fast jeder fünfte Jugendliche bereits von Cybermobbing betroffen

Wie eine Studie des „Bündnis gegen Cybermobbing“ 2022 ergab, ist fast jeder fünfte Heranwachsende von Cybermobbing betroffen – Cybermobbing hat sich zu einem Dauerproblem entwickelt. Laut Studie sind 16,7 Prozent der Schüler*innen betroffen, das sind über 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche. Die Corona-Pandemie hat das Problem noch weiter verschärft: Rund 7 von 10 Schüler*innen, entspricht 65 %, gaben an, dass Cybermobbing seit Corona zugenommen hat. Durch die Pandemie verbrachten Kinder und junge Erwachsene noch mehr Zeit im Internet.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Wichtige Maßnahmen, um Cybermobbing entgegenzutreten, sind Aufklärung, Stärkung der Medienkompetenz und Präventionsmaßnahmen. Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Eltern und Fachkräfte zum Thema Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und Internet. Das Sicher-Stark-Team klärt auf über Gefahren im Netz und bietet Tipps und Hinweise über die sichere Nutzung.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Auf unserem Blog geben wir Eltern und Kindern wichtige Tipps für mehr Sicherheit im Netz.

Autor:

Nicole Koch aus Menden (Sauerland)

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