Trösten und stärken per Telefon
Virtuelle Seelsorge

Notfallseelsorger Bernhard Ludwig betont, dass auch der telefonische Kontakt trösten und stärken kann. Foto: privat
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Virtuell statt persönlich – zu dieser Änderung sieht sich aktuell die Notfallseelsorge im Kreis Wesel gezwungen. „Unsere Arbeit lebt gerade in extremen Ausnahmesituationen durch die direkte Kontaktaufnahme zu betroffenen Personen“, erläutert Bernhard Ludwig, leitender Notfallseelsorger. „Vieles lässt sich in direktem Kontakt besser wahrnehmen und es entwickelt sich recht schnell eine vertrauensvolle Ebene. Das ist gut für die Seelsorge und um Verständnis für Abläufe herzustellen. Dann kann man zum Beispiel auch leichter erklären, warum bei einem plötzlich häuslichen Todesfall etwa die Kriminalpolizei in der Wohnung erscheint“, so Ludwig.

Gesundheitsschutz der Mitarbeiter geht vor

Per Telefon sind Wahrnehmung, Kommunikation, Information et cetera deutlich schwieriger. „Vor allem unsere speziellen seelsorglichen Angebote wie zum Beispiel eine Aussegnung eines Verstorbenen sind virtuell natürlich eingeschränkt.“ Aufgrund der aktuellen Situation gehe der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden in der Notfallseelsorge und der Betroffenen jedoch vor. „Jeder vor uns kann ‚Träger‘ des Virus sein – und eben auch Empfänger bei Einsätzen“, so erläutert Ludwig die Veränderung dieses speziellen Seelsorgeangebotes in akuten Notfällen.

"Neues erleben und entwickeln"

„Der Heilige Geist lässt sich sicherlich nicht durch das Virus stoppen, aber er macht eben auch nicht immun! Und wir sollten unseren Herrgott auch nicht provozieren“, findet Ludwig, der alle Seelsorger des Teams ermutigt, die telefonischen Kontakte zu Betroffenen aufzunehmen. „Auch hier werden wir Neues erleben und entwickeln, was trösten und stärken kann.“
Bei Unfällen werden Ludwig und der Hintergrunddienst weiterhin vor Ort nach Betroffenen, Zeugen, Ersthelfern und Einsatzkräften schauen und Unterstützung anbieten.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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