Knöllchenabzocke beim Tag der Begegnung: Stadt rudert zurück

Sonntag, 27.6., herrlicher Sonnenschein, Deutschland spielt im Achtelfinale gegen England ... und Essen feiert im Kulturhauptstadtjahr den "Tag der Begegnung", ein Fest für Menschen mit und ohne Behinderung. Location ist die Gruga, das ehemalige Gartenschaugelände mit dem ewig gestrigen Charme der 50-er Jahre. Irgendwie scheint hier die Zeit still zustehen: Ein Integrationsfest in einem stark hügeligen Gelände mit teils unüberwindbaren Treppen für Menschen mit Behinderung und schlecht ausgeschilderten abgelegenen Behindertentoiletten. So brüstet sich Essen für ihr "Jubeljahr" gut vorbereitet zu sein, aber keiner ist auf die Idee gekommen, die Unebenheiten und Hasenlöcher auf den Tummelwiesen vor den Bühnen zu ebnen. Rolliräder, die wie bei Schlaglöchern einsacken und den behinderten Besucher fast aus dem Rolli katapultierten.

Gut, es wurde doch ein Jubelfest dank dem Engagement der vielen Verbände, Initiativen, Wohnstätten, Werkstätten usw., die wie in ihrer täglichen Arbeit alles für dieses große Ziel "Integration" gaben. Überschwenglich nach dem 4:1-Sieg traten viele der fast 50.000 Zuschauer ihren Rückweg an ... bis sie zu ihren parkenden Heimbullies kamen ... und ein freches Knöllchen hinter dem Scheibenwischer hing. So viel zur Integration und der Wertschätzung ...

Am letzten Freitag gab es eine erfreuliche Rundmail des Veranstalters Rheinland Kultur GmbH: " ... vielen Dank für Ihre Teilnahme und Ihre Unterstützung aus dem Tag der Begegnung im Grugapark ein unvergessliches Erlebnis gemacht zu machen.

Durch ein Kommunikationsproblem mit dem Ordnungsamt Essen wurden bei der Sperrung der Lührmannstraße am 27. Juni 2010 Strafzettel an einige Fahrzeuge verteilt.
Falls Sie einen Strafzettel an Ihrem Auto vorgefunden haben, senden Sie uns bitte den Namen der Einrichtung, Halter des Fahrzeuges und das entsprechende Kennzeichen bis Dienstag, 6. Juli 2010 an ... .
Die Rückmeldungen werden an die Stadt Essen weitergeleitet und der Strafzettel storniert.

Spätere Meldungen können leider nicht berücksichtigt werden. ..." e.hombach@rheinlandkultur.de

Späte Einsicht ist besser als ... Essen, meine Geburtsstadt, Du hast eine große Chance verpasst, hoffentlich wird im nächsten Jahr der "Tag der Begegnung" wieder in Xanten gefeiert.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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