Start im Mülheimer Impfzentrum
Christel Peitsch bekommt ersten Pikser

Christel Peitsch hat am Dienstagnachmittag im Mülheimer Impfzentrum die erste Corona-Schutzimpfung erhalten. | Foto: PR-Fotografie Köhring
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Von RuhrText

Eine Mülheimer Berühmtheit möchte Christel Peitsch nicht werden. Die 84-Jährige stand am frühen Dienstagnachmittag aber zumindest für einige Momente im lokalen Rampenlicht. Sie hat als erste im Mülheimer Impfzentrum an der Wissollstraße die Corona-Schutzimpfung erhalten.

Seit knapp zwei Monaten stecken Dr. Stephan von Lackum, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung in Mülheim, und sein Team in den Startlöchern, um die von vielen Menschen ersehnten Impfungen auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände durchführen zu können. Bekanntermaßen verlief der Impfstart aber recht holperig, sodass es in Mülheim erst jetzt möglich ist, die Menschen der Altersgruppe 80+ außerhalb von Pflegeinstitutionen zu impfen. „Wir müssen auch ein wenig Verständnis dafür aufbringen, dass es mit dem Impfen nicht schneller gegangen ist. Es kann auch nun nur das ausgegeben werden, was an Impfstoff geliefert wird. Und das ist eine dynamische Entwicklung“, sagt Oberbürgermeister Marc Buchholz. Dr. Stephan von Lackum verspricht: „Bis Anfang April sind aktuell alle Termine vergeben. Wenn uns in dieser Zeit aber mehr Impfstoff zur Verfügung stehen sollte, können wir ab dem 1. März auch im Zwei-Schichten-System arbeiten und zwölf Stunden lang durchimpfen. Wir stehen Gewehr bei Fuß!“

Christel Peitsch ist die „Nummer eins“ im Impfzentrum. Bei der Anmeldung muss sie ihren Personalausweis und die Impfeinladung zur Registrierung vorzeigen. „Falls jemand etwas vergessen sollte, können wir an dieser Stelle noch zur Not fehlende Unterlagen ausdrucken“, sagt Sabine Schön, Leiterin des Mülheimer Impfzentrums. Im großzügigen Wartebereich, in dem es kein Problem ist, den nötigen Abstand einzuhalten, stehen mehrere Betreuer vom Deutschen Roten Kreuz als Ansprechpartner und für Notfälle parat. Weiter geht es zur „medizinischen Registrierung“. Hier werden die Unterlagen und die Termine (zweite Impfung) überprüft sowie die Impfbescheinigung ausgedruckt. Wenn es gewünscht ist, können in diesem Bereich auch eine medizinische Aufklärung durchgeführt und Fragen beantwortet werden. OB Buchholz freut sich nicht nur über den Impfstart, sondern beim informativen „Spaziergang“ durch die verschiedenen Räumlichkeiten auch über das Ambiente im ehemaligen Tengelmann-Gebäude: „Das gesamte Impfzentrum hat den Charme einer großen Arztpraxis. Hier herrscht keine Hallen-Atmosphäre! Ich hoffe, dass der eine oder andere auch dadurch weniger Probleme hat, anzukommen und sich hier zurechtzufinden.“

Erfahrenes Ärzteteam

Nun ist es soweit: Christel Peitsch erhält am Dienstag um kurz nach 14 Uhr den ersten Pikser, der im Mülheimer Impfzentrum vorgenommen wird. 133 Personen im Alter von 80 Jahren und mehr sollen ihr am ersten Impftag noch folgen. Zwei Ärzte und ein leitender Impfarzt sowie zwei medizinische Fachangestellte sind in diesem Bereich pro Schicht ebenso im Einsatz wie ein Pharmazeut und ein Assistent. „Es handelt sich um ganz erfahrene Ärztinnen und Ärzte, auch leitende Notärzte. Wir sind hier für alle Fälle sehr gut aufgestellt“, verspricht Dr. Stephan von Lackum, der damit ein angenehmes Sicherheitsgefühl vermittelt.

Christel Peitsch erscheint im „Nachsorge“-Raum. Hier wird ihr eine 15-minütige Wartezeit empfohlen. Die Seniorin ist bestens gelaunt und setzt sich auf einen der Stühle. „Keine besonderen Vorkommnisse. Alles ist gut, alles vom Feinsten“, sagt die 84-Jährige, die in der Stadtmitte wohnt. Die Probleme bei der Terminvergabe kennt sie nur aus dem Radio und dem Fernsehen. Ihr Sohn habe sich darum gekümmert und bereits im ersten Anlauf den Termin erhalten. Glück gehabt! Und zum Thema Impfen hat sie eine ganz klare Meinung: „Ich habe da nicht lange überlegen müssen. Für mich ist das selbstverständlich.“ Dann kann sie — begleitet von ihrem Sohn — an der Ersten-Hilfe-Station vorbei auf direktem Weg nach links durch den Ausgang gehen. In drei Wochen hat sie den zweiten Impftermin — an dem Ort, wo sie für einige Momente unverhofft im Mittelpunkt gestanden hat.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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