Mülheimer Duo hat wieder Musik zusammengezimmert
Fisch und Oldrik mit neuem Album "Rohbau"

10 Jahre Fisch und Oldrik – so lange spielt das Mülheimer Duo inzwischen zusammen.
Und 110 Jahre Fisch und Oldrik – denn das ist das Gesamtalter der beiden.
„Wir sind offensichtlich nicht angetreten, die Musiklandschaft zu revolutionieren“, sind sich die beiden lachend einig. „Aber wir stecken all unser Herzblut in unsere Lieder und unsere Konzerte.“ Der Stil der aus diversen Bands bekannten Musiker (Die Lokalmatadore, The Sidemen, Freeway Cash) wurde in einer Rezension einmal „liedermachermäßiger Punk“ genannt, und das trifft's schon gut. Im Publikum von Fisch und Oldrik gibt es viele Punks, und die kommen mit den ruppigeren und albernen Nummern genauso gut klar wie mit den ruhigen und nachdenklichen.
In den Liedern der beiden geht es um Dinge wie das innige Verhältnis zur Langspielplatte, um Aufschneider und Nassauer, Genuss und Frust, Erwachsensein und Kindereien, Liebe und Leben im Ruhrgebiet. „Es ist schon rührend, wenn nach Auftritten Leute, die aussehen wie aus einem Wikinger-Film, auf uns zukommen und sagen, sie hätten schallend gelacht, aber im nächsten Moment Tränen der Rührung verdrückt“, freut sich Fisch.
Hieß das Debutalbum von 2019 noch „Neubau“, weil nach Jahren des Suchens alles neu und anders war und man mit Gastmusikern experimentierte, steht mit der neuen Schallplatte „Rohbau“ das Ungeschliffene im Mittelpunkt. Aufgenommen wurde nicht mehr im modernen Studio, sondern beim Mülheimer Musiker Rogin Rogislav in der Gartenhütte. Und da die beiden über die Jahre immer wieder auf neue Instrumente zurückgegriffen haben, die sie noch gar nicht beherrschten, sollte diesmal auch alles alleine gemacht werden und vieles sich spontan ergeben. „Jeder Ton, und sei er auch mal schief, ist von uns. Wichtig war uns das Unmittelbare beim Aufnehmen. Manches Lied ist gerade eben in der Kaffeepause auf der Terrasse fertig geworden“, erklärt Oldrik. Da passt auch zum Konzept, dass die Frontseite des Covers mit dem Filzstift gemalt wurde und für das Foto auf der Rückseite ein Club-Mitarbeiter kurzerhand eine Kamera in die Hand gedrückt bekam. Dilettantisch ist das alles aber nicht: „Wir sind simpel, lokal, provinziell. Aber wir wissen, was wir tun!“, verkünden die Veteranen selbstsicher. Bald 100 Auftritte von München bis Helgoland, von kleinster Kneipe bis zum fettesten Festival, haben das Zusammenspiel des Duos gestärkt – aber nicht abgeschliffen.
„Rohbau“ wartet mit 12 neuen Stücken auf, alle selbst gezimmert. Die Platte ist ein hübsches 10“-Vinyl und erscheint auf dem Label eines langjährigen musikalischen Weggefährten der beiden, Roland Heinrichs AgrarBerlin, In den Mülheimer Rathsstuben gab es bereits eine Vorpremiere. Gefeiert wird die Veröffentlichung am 4.10. 23 um 19 Uhr im „BORA“ in Duisburg.

Autor:

Oldrik Ows aus Mülheim an der Ruhr

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