Paketposttraumatische Belastungsstörung

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Zu Recht wird auf die hohe Belastung hingewiesen, der die Beschäftigten in der Paketzustellung in diesen Tagen ausgesetzt sind. Ihnen gebührt unser aller Dank.
Aber auch der Paketempfänger bleibt da nicht ganz verschont. Das möchten die folgenden Zeilen auf ironische Art ins Gedächtnis rufen:

Jetzt ist eine schlimme Zeit. Ja, Corona sowieso. Aber viele leiden um die Feiertage herum unter ihren paketposttraumatische Belastungsstörungen, die man sich leicht durch übertriebenen Gebrauch von amazoniertem DHL zuziehen kann. Manche sprechen auch von Paketrauschsyndrom (PRS). Daran schließt sich nahtlos die geschenkpakettraumatische Belastungsstörung an Heiligabend an. Man merkt an den beiden Fachbegriffen, was letztendlich belastet, ist die Störung. Man würde auch besser von einer Störungsbelastung sprechen. Und die beginnt ja deutlich lange vor dem Paket. Sobald man online bestellt hat, beginnen schon die Störungen durch Emails, die den aktuellen Stand der Bearbeitung in Echtzeit wiedergeben. Der Versand wird ebenfalls mitgeteilt und das Eintreffen an einem Paketverteilungsort in deiner Nähe. Dann musst du mitteilen, ob dein Nachbar bereit ist und wo du das Paket abgestellt haben möchtest. Erst dann wird dir präzise der Zeitraum mitgeteilt, in dem du bitte das Paket erwarten sollst: 9 -21 Uhr!
In dieser herrlichen Wartezeit wird im Netz irgendwann die Karte freigegeben, auf der du die 15 Haltestationen bis zu deiner Straße verfolgen kannst.
Früher, in der prätraumatischen Belastungszeit, ging das sog. Einkaufen so: in einen Laden gehen oder fahren, Ware nehmen und bezahlen, nach Hause fahren. Nie mehr als 3 Stunden. Und man konnte, wenn man wollte, nebenbei noch einen Beruf ausüben.

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Foto: DHL
Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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