Das „Museum Temporär“ bringt neues Leben auf die Schloßstraße
„Wir haben uns nicht einfach vom Acker gemacht“

Ursula Ulrich, Doris Stahn und Bärbel Brill (v.l.) sind drei von insgesamt zwölf Damen, die ehrenamtlich den Museumsshop mit Leben füllen und jetzt neue Farbtupfer auf die Schloßstraße gebracht haben.
Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Ursula Ulrich, Doris Stahn und Bärbel Brill (v.l.) sind drei von insgesamt zwölf Damen, die ehrenamtlich den Museumsshop mit Leben füllen und jetzt neue Farbtupfer auf die Schloßstraße gebracht haben.
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„Wir können doch kein zweijähriges Vakuum hinterlassen und wollten weiterhin Flagge zeigen.“ Dr. Beate Reese, Leiterin des Kunstmuseums, macht deutlich, warum am Samstag das schon jetzt viel beachtete und mit großem Lob versehene „Museum Temporär“ an den Start gegangen ist.

Im frisch renovierten und mit viel Liebe und Geschmack ausgestatteten Ladenlokal an der Schloßstraße 28-30 haben kreative Köpfe und zupackende Hände aus der Not eine Tugend gemacht. Bereits am Eröffnungstag haben zahlreiche Mülheimer und erfreulicherweise viele Besucher und Touristen aus den umliegenden Städten den Museumsshop regelrecht „gestürmt“.

Herzblut und Fingerspitzengefühl

„Das ist für uns eine ganz neue Erfahrung. Wir sind seh- und einsehbar. Schon beim Einräumen haben sich die Leute die Nase an den Schaufensterscheiben platt gedrückt“, berichtet Ursula Ulrich. Die Teamleiterin der insgesamt zwölf ehrenamtlich tätigen Damen, die den Shop mit Kreativität, Herzblut und dem Fingerspitzgefühl für das, was ankommt und gewünscht wird, betreiben, ist sich sicher, dass der neue Standort gerade in der Vorweihnachtszeit mehr als je zuvor aufgesucht wird: „Hier gibt es keinen Ramsch, hier gibt es schöne und sinnvolle Geschenkideen.“

Mit dem Bezug des Ladenlokals im Untergeschoss des Hotels Noy wurden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zurzeit beginnt die umfangreiche Sanierung des Gebäudes der Alten Post. Voraussichtlich Mitte 2020 wird man wieder in die runderneuerte ehemalige Hauptpost ziehen können. Da man sich „nicht einfach für zwei Jahre vom Acker machen wollte“, ist man mit dem Museumsshop und der Verwaltung zur Schloßstraße gezogen, halt zeitweilig, daher auch der Name „Museum Temporär“. Und der ist jetzt schon zu einem Begriff worden.

Wenn auch ohne seine bedeutenden Kunstsammlungen, die gut eingelagert und gesichert sind, wird es am neuen Standort kleinere Ausstellungen und Veranstaltungen geben. Neue Ausstellungsformate passen sich den räumlichen Gegebenheiten an, unterstreichen aber zugleich die Präsenz des Kunstmuseums. Einen wichtigen Stellenwert erhält dort weiterhin die Kunstvermittlung. Im kommenden Jahr stehen geführte Stadterkundungen zu Kunst und Architektur im öffentlichen Raum an.

Neues Programm in trockenen Tüchern

Auch das künftige Ausstellungsprogramm ist in trockenen Tüchern, geht allerdings erst einmal in die Beratung des Kulturausschusses, um dann zu zeigen, dass das Kunstmuseum seinem guten überregionalen Ruf auch im Ausweichquartier gerecht wird. Von Beginn an hat der Förderverein für das Kunstmuseum die gesamte Maßnahme unterstützt und begleitet. Dessen Vorsitzender Dr. Carsten Küpper sieht im vorübergehenden Standort „die Chance, die erfolgreiche Arbeit von Beate Reese und ihrem Team fortzusetzen.“

Zugleich erhält der untere, in letzter Zeit durchaus vernachlässigte Teil der Schloßstraße durch Ausstellungen, Veranstaltungen und nicht zuletzt durch den Museumsshop zusätzliche Farbtupfer und Attraktivitätssteigerungen. Das werde dem Kunstmuseum, der Straße, dem Shop und den Besuchern gut tun. Küpper: „Wir bringen neues Leben auf die Schloßstraße.“

INFOS 

Das Museum Temporär mit dem neuen Museumsshop an der Schloßstraße 28-30 ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr. Ehrenamtlich betreut wird der Shop von engagierten Damen im Alter von 70 bis 87 Jahren, der ein Herz für das Museum und ihre Stadt zeigen.

Am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Dezember, wird dort ein kleiner, aber feiner Adventsmarkt mit Kinderprogramm durchgeführt.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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