Neuer Straßenname in Mülheim
Hüßelbeck-Spielstraße in Selbeck und das Mölmsche My Way

Franz Firla und Hermann-Josef Hüßelbeck als Jan und Hinnerk vor dem Saarner Kloster,2019 | Foto: Walter Schernstein / Franz Firla
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  • Franz Firla und Hermann-Josef Hüßelbeck als Jan und Hinnerk vor dem Saarner Kloster,2019
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In zwei Wochen wird eine neue Straße auf dem ehemaligen Rumbaumgelände offiziell den Namen Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße tragen.


Heute möchte ich zunächst kurz an ihn erinnern. Später soll dann noch ein spezieller Beitrag folgen.

Er war für klare Ansagen, schnörkellos und für jedermann verständlich. Wer ein Fremdwort benutzte, musste sich seine gespielte Drohung anhören: „Ich guck‘ das zu Hause nach, was das heißt, und wehe, wenn das was Schweinisches ist…“
Ansonsten war sein Wahlspruch: „Immer schön fröhlich bleiben!“ –

Wenn eine Straße nach einem Menschen benannt wird, den man nicht nur persönlich gekannt hat, weil er sein Vereinsbruder und Baas war, sondern obendrein noch als Duo-Partner oft etwas Mundartliches vorgetragen hat, dann ist das schon etwas Besonderes, finde ich. Oft fuhr er mich nach Auftritten nach Hause und stellte vor meiner Tür den Motor ab. Dann besprachen wir noch ein paar Angelegenheit von „Aul Ssaan“ und zwar solange, bis wir zu der festen Überzeugung gelangten, dass alles nur besser werden konnte. Die Fotos für mein jährliche Jan-un-Hinnerk-Döneken im Mülheimer Jahrbuch machte ich mit ihm abwechselnd mit Wilhelm. Es gab immer viel Spaß bei der Mimerei. Nicht lange vor seinem Tod übergab ich ihm die Audio-Datei meiner Mölmsch-Platt-Version von „My Way“. Nach einem der folgenden Auftritte sagte er mir, dass er davon sehr angetan sei und das Lied gerne bei seiner Beerdigung gespielt haben möchte. Ich war mir nicht sicher, ob er da einen Scherz machte. Damals hatte ich keine Ahnung, wie bald das sein würde.
Es erklang tatsächlich dann bei seiner Beerdigung, irgendwo seitlich aus den Büschen und viel zu leise. Aber Hermann-Josef wird es natürlich von da oben gehört haben.

Hier auf Wunsch: Dat Mölmsche My Way

He-imweah

Un nou, noh all die Johr,
do de-id me sech waal dükkes froage,
wat blief van däm wat woar,
do heet me all em bettschen Ssorge.

De Wält vöar minne Döar
verstoon ek manechmol all nee meah
Offwahl am sselwen Oat,
pack me-i dat He-imweah.

Me sseet, haul de-i schöan fit
Dat doon ek ouk, ek loup un renne
Merr ek/ dead leewer met
In dä aul Wält, die ek chutt kenne.

Ek schriew E-mails, mack Klicks,
Un chiff min Che-ild föar Tächnikkroam her.
Un brängk / me-i dat waal nicks
Dann krich ek He-imweah.

Jo, wat ek ssehn(e) / un wat ek höar,
dat ös ees off / ek frömb hie wöar.
En nöie Sprook / brängk me-i in Noat
Min Moodersprook / kallt nömmes meah
Dann föhl ek me-i / lebendig doat,
dann häpp ek He-imweah

Merr höar ek Platt, dann ös me-i dat,
ees wöad ek chrad ees noh dohe-im choon
Om Dör-pel us Mooder stöin
un ssaach föar me-i: „Kumm erinn, Ssohn!“

Em Droum, do ste-iht se do
Em Schötteldook – un nee bloas diskeahr
Och nä, dat ös tevöl,
ssööss pack me-i’t He-imweah!

Jo, soa ös de Wält, se blief nee stoon
Do mackse nicks, Kumme un Choon,
Vielleichs, dat do dän Hemmel ös,
do wo van fruher nicks meah chemees
wenn dat wöar soa, dann wöar ek froah
un häd ke-in He-imweah!

Jo, min aul He-imweah….

Franz Firla, 2019

Franz Firla und Hermann-Josef Hüßelbeck als Jan und Hinnerk vor dem Saarner Kloster,2019 | Foto: Walter Schernstein / Franz Firla
Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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