Sonnenaufgang

Lastwagen fährt durch Sonnenball

11.12.2003 um 8.50 Uhr

Mein Blick aus dem Fenster ging heute als erstes zum blauen Himmel. Venus grüßte als Morgenstern. Vermutete ich. Ich schaute im „Kosmos“ nach, ja es war Venus! Mars sollte in ihrer Nähe sein, aber es war wohl schon zu hell oder er versteckte sich irgendwo hinter unserer mächtigen serbischen Fichte.
Nach dem Frühstück geht's mit Willy zum Auenweg an die Ruhr. Dort ging gerade die Sonne auf. Es war sehr kalt, aber ein erhebender Augenblick, und ich verharrte still im Anblick des Naturschauspiels.
Ich versuche, den Eindruck in Worte zu fassen. D.h. ich wartete auf die Worte, die den Eindruck fassbar machten.

Die Ruhrtalbrücke wirkte wie ein Eichstrich am Himmel, um den Aufstieg der Sonne zu messen, die als glutroter Ball schon die Marke erreicht hatte und nun sehr schnell stieg.
Ich beobachtete fasziniert, wie aus meiner Perspektive die Autos in klirrender Kälte durch den glühenden Sonnenball zu fahren schienen!

(Das Foto entstand leider erst am nächsten Tag, als es schon wieder bewölkt war!)

Als wir zurückgingen, war die Röte von der Sonne gewichen, und sie schwebte schon deutlich über dem "Eichstrich" der Ruhrtalbrücke.
Alles etwas unwirklich und geheimnisvoll an diesem Tag. Auch die beiden Rehe, die wie angefroren auf dem Feld verharrten, obwohl sie uns sahen, nur dreißig Schritte entfernt.
Genau wie der riesige Fischreiher, der später vor unserem Gartenteich sitzen sollte und dort die Goldfische im Auge hatte, die sich gerne an der kreisrunden Stelle versammelten, die ich ihnen in das schon daumendicke Eis geschlagen hatte.