Magendiktat mit der Spracherkennung

Viele sind des festen Glaubens, dass der Magen zu ihnen spricht, besonders, wenn sie Hunger haben. Was er aber im Einzelnen sagt, wurde in der Geschichte der Menschheit zwar schon tontechnisch aufgezeichnet, aber noch nie sprachlich entschlüsselt.
Ich persönlich vernehme aus meinem Bauch seit langer Zeit schon die merkwürdigsten Geräusche, aber auch verblüffend 16sprachähnliche Laute: Nachdenkliches Gemurmel neben scharfen Appellen, sentimentales Gesäusel neben bohrenden Fragen. Dann klingt es wieder, als würde jemand um Hilfe rufen.
Mit der akustischen Diktierfunktion meines Laptops ist es mir jetzt gelungen, erstmals den Nachweis zu erbringen, dass es sich hier tatsächlich um Sprache handelt.
Die Word-Diktierfunktion analysiert nämlich bei geschickter Versuchsanordnung meine Magen-Darm-Geräusche (M&D) und überträgt sie auf den Desktop in lesbare Worte.
Hier einige Beispiele:
Bob mach mal Mama
Nö, ich google…
Oh, oder du gut?
Boah Bilder Hamburg!
Ne naja gucken du?

Wer sich da mit wem unterhält und wer mit Bob gemeint ist und ob dieser kompetent eine Mutterrolle übernehmen kann, erschließt sich mir noch nicht zwingend. Insgesamt scheint ein computeraffines Denken vorzuherrschen. Da aber die Sätze insgesamt noch wenig Sinn ergeben und die Diktierfunktion bisher nur Hochdeutsch erkennt, vermute ich, dass mein M&D in Wirklichkeit Mundart spricht.
Welche Mundart? Das kann nur vermutet werden. Ich ernähre mich größtenteils von regionalen Produkten, also könnte es durchaus ein niederrheinischer Dialekt sein.
Gespannt verfolge ich die weitere Entwicklung der Diktierfunktion, speichere auch inzwischen meine M&D-Geräusche in Dateien, um sie später am Desktop auslesen zu lassen.
17Erste Erfahrung mit einem externen Rektalmikrofon verlaufen recht vielversprechend.
Auch ist bereits angedacht, wie sich per Email auf sprachlicher Ebene mit dem Magen-Darm-Trakt ganz einfach kommunizieren ließe. Essenswünsche usw.
Sicher, die M&D-Kommunikationstechnik steckt noch in den Kinderschuhen, aber es darf schon jetzt über eine Vernetzung nachgedacht werden.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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