Mülheimer Unternehmen zeigen sich familienfreundlich

„Die Unternehmen in Mülheim hinterlassen einen sehr positiven Eindruck“, freuen sich Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzender des Unternehmerverbands Mülheim (UMW), unisono. Denn eine neue Studie zur „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zeigt, dass die Mülheimer Unternehmen aktuell familienfreundlicher sind, als noch vor einigen Jahren. Als 2007 die erste Studie dieser Art in Mülheim präsentiert wurde, befand sich die Stadt mit dieser Thematik „relativ weit vorne“, blickt Dagmar Mühlenfeld zurück.

Doch mittlerweile ist die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Öffentlichkeit wesentlich präsenter geworden. Wie die Ergebnisse der aktuellen Studie belegen, widmen sich auch die Unternehmen diesem Themenfeld immer mehr. Allerdings sind neben erkennbaren Fortschritten, auch neue Handlungsfelder sichtbar geworden.

Familie und Beruf in Einklang bringen - eine Aufgabe, der sich die Unternehmen in Mülheim seit einiger Zeit durchaus mit Erfolg stellen.
Wie bereits im Jahr 2007 untersuchte die Q:marketing AG nun erneut in Kooperation mit dem UMW, der IHK und der Kreishandwerkerschaft die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Mülheimer Unternehmen“. Von den 602 angesprochenen Betrieben beteiligten sich insgesamt 108. Dabei berücksichtigten die Verantwortlichen die in Mülheim vorhandene Unternehmensstruktur.

Bei der Auswertung der Fragebögen ließ sich im Vergleich zu 2007 ein steigender Trend erkennen. Geht es beispielsweise um die flexible Gestaltung von Arbeitszeit und -ort, so sind 94 Prozent der Unternehmen zu einer spontanen und kurzfristigen Regelung bereit.
Auch die Teilzeit entspricht in Mülheimer Firmen mittlerweile der Normalität. Waren es vor vier Jahren noch 80 Prozent, so bieten nun 91 Prozent der Unternehmen halbe Arbeitstage an. „Das ist der richtige Weg für junge Familien“, ist sich Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzender des Unternehmerverbands Mülheim (UMW), sicher.

Neben einigen Fortschritten ist allerdings auch neuer Handlungsbedarf erkennbar. So mangelt es noch an der Kommunikation, denn nur rund 20 Prozent der Betriebe kümmern sich aktiv, um die Außendarstellung ihrer familienfreundlichen Maßnahmen. Und auch Vorhaben, die die Elternzeit betreffen, sind laut Windfeder noch ausbaufähig: „Dies ist ein so entscheidendes Gebiet, dass wir da noch handeln müssen“, erklärt der UMW-Vorsitzende. Aktuell finden in 44 Prozent der hiesigen Firmen Gespräche zur systematischen Planung der Elternzeit statt. Ein Patenprogramm, das jedem in Elternzeit befindlichen Mitarbeiter einen Ansprechpartner zur Seite stellt, besitzen in Mülheim lediglich sechs Prozent der Betriebe.

Hingegen ist zur Studie von 2007 der Bereich der Pflege unter dem Aspekt der familienunterstützenden Maßnahmen neu. „Eine Familie besteht aus mehreren Generationen“, erklärt OB Dagmar Mühlenfeld, dass neben Angebot und Bedarf an Tagesmüttern und Betreuungen für Kinder, auch die Maßnahmen für pflegende Angehörige abgefragt wurden.
Noch decke das Angebot den Bedarf, doch die Oberbürgermeisterin weiß auch, dass sich dieses ändern wird: „Mülheim ist die Stadt mit dem höchsten Anteil an Menschen, die die Hochaltrigkeit erreichen werden.“

Information:
Im Rahmen des Projekts „Teilzeitberufsausbildung - Einstieg begleiten - Perspektiven öffnen (TEP)“ wurden in den letzten vier Monaten 30 junge Eltern in der Region bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz in Teilzeit begleitet. Einige der Teilnehmer suchen aktuell noch Betriebe, die einen derartigen Ausbildungsplatz anbieten. Interessierte Betriebe können sich an die NRW Regionalagentur MEO wenden: Anne Schleimer, Tel.: 0201/1892-252, www.regionalagentur-meo.de

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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