NRW wählt: Drei Fragen an Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen)

Barbara Steffens (Grüne) | Foto: Archiv

Barbara Steffens sitzt seit 2000 im Landtag. Die Mülheimerin war zuletzt Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter. und ist Direktkandidatin für den Wahlkreis 64 Mülheim I.

Mülheimer Woche: Frau Steffens, für welche Mülheimer Interessen oder Themen wollen Sie sich einsetzen?
Barbara Steffens: „Ich möchte dazu beitragen, unsere Gesellschaft so zu verändern, dass Menschen selber entscheiden können, wo sie und wie sie im Alter leben und gepflegt werden wollen und dass sie ein Gesundheitssystem mit Ärzten und Ärztinnen und Krankenhäusern vorfinden, in dem sie sich gut aufgehoben, behandelt und gepflegt fühlen. Da wir alle älter werden, brauchen wir außerdem auch die dazu passenden Strukturen zum Einkaufen, zur Unterstützung im Alltag, und zur Gesundheits- und Pflegeversorgung im Quartier vor Ort. Deswegen möchte ich darauf abgestimmt für NRW das Landespflegegesetz und das Wohn- und Teilhabegesetz ändern und einen „Masterplan Quartier“ auf den Weg bringen. Einen alten Baum verpflanzt man nicht, einen alten Menschen auch nicht! Mülheim soll bei unserem „Masterplan Quartier“ mitmachen und die Stadtteile altersgerecht gestalten. Wir benötigen Ampelschaltungen, die auch auf Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen abgestimmt sind, Versorgungsstrukturen durch fahrende Händlerinnen und Händler, die auch in Stadtteilen ohne Geschäfte Menschen ohne Auto ein Leben im Alter ermöglichen. Wir brauchen entsprechende Pflege- und Wohnangebote sowie Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige und Beratung vor Ort.“

Welche politischen Themen sind ihre Schwerpunkte?.
„Die Themen meines Ministeriums, Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter natürlich. Bei Gesundheit und Pflege müssen wir schnell handeln, sonst wird das Gesundheits- und Pflegesystem in spätestens 20 Jahren nicht mehr funktionieren.
Wir müssen durch Vorbeugung dafür sorgen, im Alter möglichst lange fit zu bleiben, um mit der höheren Lebenserwartung auch an Lebensqualität zu gewinnen.
Ich möchte aber auch, dass wir endlich einer wirklich gleichberechtigten Gesellschaft näher kommen. Dazu brauchen wir mehr Gerechtigkeit bei Löhnen und Gehältern in ‚typischen Frauenberufen‘ wie der Pflege, Erziehung und im Gesundheitssektor.“

Mit wem können Sie sich eine Koalition vorstellen?
„Als Mülheimerin und Kabinettsmitglied natürlich mit Hannelore Kraft und ihrer SPD.“

Zur Person:
- Geboren am 24. Januar 1962 in Düsseldorf; alleinerziehend, zwei Kinder.
- 1981 Abitur. Seit 1987 biologisch-technische Assistentin.
- seit 1989 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Von 1992-94 Politische Geschäftsführerin des NRW-Landesvorstandes der Grünen, von 1994 - 2000 Landesvorstandssprecherin NRW. Von 1998 - 2000 Mitglied des Parteirates des Bundesverbandes der Grünen.
- Seit 06/2000 Abgeordnete des NRW-Landtages, seit 07/2010 Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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