Schlag auf Schlag: Arthur Abraham gewinnt glanzlos

Ganze 4:01 Minuten dauerte der Kampf von Supermittelgewichtler Arthur Abraham gegen den Kroaten Stjepan Bozic; Yoan Pablo Hernandez und Enad Licina hatten dagegen mehr zu kämpfen.
Eigentlich sollte dem King, Arthur Abraham, eine weitere Enttäuschung erspart bleiben. Nachdem er im letzten Jahr zwei Niederlagen gegen Andre Direll und Carl Frosch einstecken musste, sollte er in dem Kampf gegen Bozic sein Selbstbewusstsein aufpolieren, um für den Halbfinalkampf im Super-Six-Turnier gegen Andre Ward im Mai bestens gerüstet zu sein.
Stattdessen gab sein Gegner den Kampf bereits in der zweiten Runde verletzungsbedingt auf. „Ich habe mir das Handgelenk gebrochen“, begründet der Kroate mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Entscheidung. Eine Diagnose, die sich Krankenhaus nicht bestätigte. Umso trauriger, nicht nur für die Zuschauer in der nahezu ausverkauften RWE-Sporthalle, sondern auch für Abraham, der gern sein Können unter Beweis gestellt hätte. „Ich bin sehr enttäuscht. Ich wollte meinen Fans einen guten Kampf zeigen. Ich wollte allen beweisen, dass ich 2011 gut trainiert habe.“ Nun gilt es, sich auf den Kampf im Mai vorzubereiten.
Dass auch er gut trainiert hatte, daran ließ der gebürtige Kubaner Yoan Pablo Hernandez keine Zweifel. Er besiegte am Samstag in der RWE-Sporthalle den Titelverteidiger Steve Herelius. Mit einem K.O.-Sieg in der siebten Runde setzte sich Yoan Pablo Hernandez erfolgreich gegen den Franzosen Herelius durch, schlug den Titelverteidiger zu Boden. Somit darf sich der Kubaner nun endlich Interimsweltmeister der WBA im Cruisergewicht nennen. „Es war hart. Ich musste lange arbeiten, um die Weltmeisterschaft zu schaffen“, freut sich der 26-Jährige über seinen Sieg. Und jetzt? „Rufe ich zuallererst meine Mutter in Kuba an.“
Weniger Glück hatte an diesem Abend Herausforderer Enad Licina. Eigentlich wollte er dem Titelverteidiger Steve Cunningham den WM-Gürtel der IBF im Cruisergewicht streitig machen. Wenn auch nicht glanzvoll, so aber doch souverän konnte Cunningham seinen Titel verteidigen, Licina verlor letztlich nach Punkten. Zwar konnte er zahlreiche Treffer landen, kassierte aber mehr als er austeilte.
Einstimmig nach Punkten gewannen auch Lokalmatador Francesco Pianeta den auf acht Runden angesetzten Kampf im Schwergewicht gegen den Serben Samit Kurtagic und Berufsboxer im Mittelgewicht Dominik Britsch gegen den Nordiren Joe Rea. Ebenfalls mit einem klaren Punktsieg konnte sich Eduard Gutkencht durchsetzen, der im Halbschwergewicht gegen den Ukrainer Oleksadr Cherviak antrat. Nur knapp einen K.O.-Sieg verpasste Karo Murat. Einzig der Gong rettete seinen Gegner im Halbschwergewicht, Christian Cruz, in der zweiten Runde vor dem vorzeitigen Aus. Ganz berappeln konnte sich der Amerikaner jedoch nicht, und so durfte sich der Berliner Murat über einen Sieg einstimmig nach Punkten freuen.