Im Zwiespalt

Kennen Sie das Gefühl: Sie haben etwas falsch gemacht, wissen das auch, aber ärgern sich trotzdem fürchterlich über die Konsequenz? Ist mir neulich erst passiert. Da war ich mit meiner Tochter unterwegs und wollte mal eben bei Hähnchen Becker reinspringen. Mit Glück einen Parkplatz ergattert und schnell ins Geschäft geflitzt, dann mit der Tüte in der Hand zurück zum Auto, in dem das Kind wartete. Aber nicht alleine. Neben dem Auto stand bereits ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes und tippte meine Nummer ein. Mist - ich hatte die „Brötchentaste“ nicht gedrückt. Meine vorsichtige Frage: „Schreiben Sie mich gerade auf?“ wird mit einer Gegenfrage beantwortet: „Wo ist ihr Ticket?“, während unverändert weitergetippt wird. Auf meine Nachfrage „Aber die ersten 15 Minuten Parken sind doch kostenlos?“ kommt die stereotype mürrische Gegenfrage: „Wo ist ihr Ticket?“ Da gebe ich auf, offenbar ist das Sprachrepertoire meines Gegenüber sehr eingeschränkt - ebenso seine Bereitschaft, ein Auge zuzudrücken und es bei einer Mahnung zu belassen. Obwohl auch für ihn erkennbar sein musste, dass ich nur kurz dort stand und der Stadt somit keine Gebühr entgangen wäre. Und ich fahre weg in dem Zwiespalt: Recht hat er zwar, aber ein bisschen mehr Freundlichkeit und Entgegenkommen hätten keinem geschadet.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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