Schon die Kleinsten werden begrüßt

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In dieser Woche haben die Jugendämter bundesweit eine Image-Kampagne begonnen, um die Öffentlichkeit auch über die weniger bekannten Aspekte ihrer Arbeit zu informieren. Aus diesem Anlass stellen wir in loser Folge verschiedene Abteilungen des Jugendamtes vor. Heute: Das „Team für Kinder in Mülheim an der Ruhr“ mit dem Familienbesuchsservice.
Das Jugendamt ist Ansprechpartner für Familien von der Zeit vor der Geburt bis zur Volljährigkeit. Dabei ist es eng vernetzt zum Beispiel mit dem Sozialamt, aber auch mit freien Trägern wie der AWO, der Caritas oder der Diakonie.
Schon schwangere Frauen finden Hilfe und Unterstützung beim „Team für Kinder in Mülheim an der Ruhr“ des Kommunalen Sozialen Dienstes (KSD). Selbstverständlich ist die Beratung kostenlos. „Wir unterstützen die Frauen bei den Ämtern und helfen auch in Notsitautionen“, beschreibt Leiterin Cornelia Giehr einen Aspekt ihrer Arbeit. Welche Hilfe das sein kann, erfuhr unter anderem die 22-jährige Jenny. Sie lebt von Hartz IV und stand in der Schwangerschaft vor einem Umzug, den das Amt erst nach Vermittlung des Teams auch bezahlte. Seitdem ist Jennifer dem Team treu geblieben. Mit ihrem inzwischen zehn Monate alten Sohn Patrick Joel besucht sie einmal in der Woche einen der Kurse, die das Team anbietet - teilweise in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstelle. Hier können sich Eltern austauschen, zudem werden immer wieder Experten wie Ärzte oder Logopäden eingeladen, die den Teilnehmern wertvolle Tipps zu Themen wie Gesundheit, Ernährung und Entwicklung geben können. „Mein Sohn ist schon relativ weit für sein Alter, und so habe ich Anregungen bekommen, wie ich ihn besser fördern kann“, erzählt Jennifer.
Sie hat sich auch über den Besuch des Familienbesuchsservices gefreut, der 2008 in Mülheim eingeführt wurde. Alle Eltern von hier gemeldeten Neugeborenen bekommen zunächst eine Glückwunschkarte von der Oberbürgermeisterin sowie ein Schreiben, in dem ein Besuch angekündigt wird.
„Wollen die Eltern das nicht, kann der Termin selbstverständlich abgesagt oder auch verlegt werden, denn dieser Service ist freiwillig“, erklärt Martina Wilinski, Leiterin des KSD. Eine Mitarbeiterin aus dem Team bringt bei ihrem Besuch eine ganze Tasche gefüllt mit praktischen Dingen: Informationen über Angebote für Kinder und Familien in der Stadt, eine Mappe mit Informationen zur Entwicklung des Kindes, wichtige Adressen und Anlaufstellen, aber auch ein Kuscheltier.
1.260 Kinder wurden im vergangenen Jahr in Mülheim geboren, rund 85 Prozent der Eltern nehmen das Besuchsangebot wahr. Wenn Bedarf ist, wird nach diesem Besuch die Betreuung der Familie fortgesetzt. So finden in vier verschiedenen Dienststellen in den Stadtteilen Beratungssprechstunden statt.
Die Kurse werden sowohl in der Geschäftsstelle am Viktoriaplatz als auch in den Stadtteilen angeboten. „Inzwischen kommen wir schon manchmal an unsere Grenzen, wenn über den Besuchsdienst hinaus noch zusätzliche Betreuung gewünscht wird“, weiß Conny Giehr vom Team für Kinder.
Andererseits freut man sich natürlich auch darüber, dass das Angebot gut angenommen wird. Denn das ist das Ziel: Kinder möglichst gut gefördert in der Familie aufwachsen zu lassen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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