Wohnprojekt LINA macht selbstbestimmtes Wohnen im Alter möglich

Renate Görke und Peter Brill vom Verein „LINA“. | Foto: CBE

Von Helen Schoft

Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) unterstützt als Modellstandort das Programm „Engagement braucht Leadership“ der Robert Bosch Stiftung, in dem besondere Aktivitäten durchgeführt werden, um Vereinsvorstände zu finden und sie für ihre Arbeit zu qualifizieren.

In einer kleinen Reihe stellen wir Ihnen an dieser Stelle Vorstände aus Mülheimer Vereinen vor und berichten von ihrem Engagement und den Themen, die sie bewegen. Diesmal: das innovative Wohnprojekt LINA e.V., das sich für eine stärkere Gemeinschaft im Stadtteil Saarn engagiert.
„Wie will ich leben, wenn ich älter werde?“ Peter Brill und Renate Görke haben davon eine genaue Vorstellung: selbstbestimmt in einer eigenen Wohnung, mit einer solidarischen Hausgemeinschaft, in der man Verantwortung füreinander übernimmt. Als Vorstand des Vereins LINA - Leben in Nachbarschaft - alternativ setzen sie sich aktiv dafür ein.
Bereits im Jahr 2008 hat sich innerhalb des Netzwerks Saarn eine Gruppe von Menschen gefunden, die diese Vorstellung von einem eigenständigen Leben in einer starken solidarischen Gemeinschaft teilen. Aus der offenen Interessengemeinschaft entstand im April 2011 der Verein LINA - Leben in Nachbarschaft - alternativ, dessen 16 Gründungsmitglieder die Initiative ergriffen. Gemeinsam mit der Mülheimer Wohnungsbau eG als Investor arbeiten sie seitdem an der Umsetzung eines Wohnprojekts, das mit zwölf seniorengerechten Wohnungen und einem zentralen Gemeinschaftsraum ihrer Zielsetzung entspricht.
Das neue Domizil der „Hausgemeinschaft in spe“ wird das Haus Senfkorn in Saarn, das dafür durch einen Anbau erweitert wird. Bis zum geplanten Einzug 2015 liegt noch viel Arbeit vor dem Verein, doch wichtige Etappen wurden schon gemeistert. Beim Vereinsvorstand fließen alle Informationen über das Bauprojekt zusammen, und dieser sieht es als seine Aufgabe an, diesen Informationsfluss an die Mitglieder weiterzuleiten. „Unsere Prozesse laufen sehr basisdemokratisch ab“, betont Peter Brill.
Durch regelmäßige Treffen hat sich unter den Vereinsmitgliedern eine positive Atmosphäre im Umgang miteinander gebildet; jeder bringt sich ein, je nach individuellen Fähigkeiten. Besonders deutlich wurde diese Dynamik bei der Wohnungsvergabe, als entschieden wurde, welches Vereinsmitglied in welche Wohnung einziehen wird. Für Peter Brill und Renate Görke war die Vorbereitung dieser Versammlung eine Herausforderung. Dass sie letztendlich harmonisch verlief und noch bestehende Unklarheiten durch bauliche Änderungen schnell gelöst werden konnten, sehen beide als Bestätigung des respektvollen Miteinanders an. „Mit dieser Gruppe zu wohnen, wird mich aktivieren und inspirieren“, erwartet Renate Görke.
Für die Planung des Wohnprojekts erhielt LINA e.V. zunächst Informationen und Unterstützung von ähnlichen Projekten in anderen Städten, und gibt die eigenen Erfahrungen inzwischen an neue Interessenten weiter. Ein zusätzlicher Fokus liegt nun auf der Quartiersarbeit: LINA e.V. will auch über die Hausgemeinschaft hinaus soziale Kontakte und Aktivitäten im Stadtteil fördern. Dazu wünscht sich der Vorstand kommunale Unterstützung ebenso wie das Engagement von interessierten Privatpersonen, die als „Türöffner“ neue Kontakte herstellen und einen „Ideenpool der Quartiersarbeit“ bilden können. Für Interessenten, die sich an solch einem Ideenpool oder an weiteren Aktivitäten des LINA e.V. wie Ausflügen und Treffen beteiligen möchten, stehen Peter Brill und Renate Görke als Ansprechpartner zur Verfügung.
Wer mehr über Vereinsarbeit in Mülheim und das Angebot des CBE für Vereine erfahren möchte oder sich selbst in einem Verein engagieren möchte, wendet sich an die Projektkoordinatorin des CBE, Eva Winkler, unter Tel. 970 68 13. Weitere Infos finden sich auch auf www.cbe-mh.de

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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