Umstrittene Verlegung des Briefkastens

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Vor einigen Wochen ist der Briefkasten an der Hardenbergstraße verschwunden. Sehr zum Bedauern von Bürgern und Anliegern.

Röttger Meier auf der Nöllenburg, Sprecher der Werbegemeinschaft Heißen, weiß: „Wir werden von unseren Kunden oft angesprochen, die ratlos sind, wohin sie jetzt die Post bringen sollen.“ Der Umstand, dass in Heißen nur noch bis 15.15 Uhr Postabgabe ist, ist ein weiterer Kritikpunkt der Anwohner. Der neue Briefkasten an der Hingbergstraße ist nicht nur schwer zu finden, er kann auch nicht mehr mit dem Auto angefahren werden, kritisiert Meier auf der Nöllenburg.

Auch die SPD-Fraktion Heißen reagierte auf den Unmut der Bürger. Daniel Mühlenfeld sieht durch die Verlagerung des Briefkastens in die Peripherie des Ortskerns eine strukturelle Schwächung. „Viele Bürger kommen mit dem Bus, um einzukaufen und ihre Post einzuwerfen.“ Jetzt sind sie nicht nur irritiert, sondern müssen einen längeren Weg in Kauf nehmen. Er fordert, dass sich die Post insgesamt zu dieser Angelegenheit äußern sollte und darüber nachgedacht werden sollte, den Standort im Ortskern zu belassen. Die Stadtverwaltung und die Post sollten gemeinsam nach einer Alternative suchen, so Mühlenfeld. „Eine nachträgliche Korrektur käme allen Seiten entgegen.“

Seit kurzem sind in der Postfiliale Heißen auch keine Briefmarken mehr am Automaten zu kaufen. Das ist aus Sicht der Heißener SPD eine weitere Einschränkung. Am 23. November wird die gesamte Post-Situation in Heißen im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung zur Sprache kommen. Wie die Post bestätigt, ist für solche Angelegenheiten ein Politikbeauftragter Ansprechpartner, der auch die Ausschüsse besucht und Einzelfälle prüft. Das wird für die Heißener Politik der nächste Schritt sein.

Der Misere vorausgegangen war die Entscheidung des Hauseigentümer an der Hardenbergstraße, keinen Postkasten mehr vor seinem Haus haben zu wollen. Damit war die Post in der Pflicht, einen Ersatzstandort zu suchen. Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post: „Ersatzstandorte sollten immer in der Nähe sein.“ Zudem muss berücksichtigt werden, dass ein Standort gewählt wird, der auf der Sammel-Tour liegt und leicht anzufahren ist.

Rainer Ernzer weiß aus Erfahrung, dass eine Standortänderung zunächst einmal zu Verwirrung führt und verweist auf den Postservice „postfinder.de“. Über diese Service-Plattform lassen sich über eine Standorteingabe Postkästen mit Leerzeiten in der Umgebung ermitteln. „Es werden gleich fünf Kästen in der unmittelbaren Nähe angezeigt,“ so Ernzer. In einem Radius von 1.000 Metern muss ein Briefkasten stehen, in Ballungsgebieten und Großstädten beträgt der Radius auch nur 500 Meter, so der Fachmann. Über „postfinder.de“ lassen sich auch die nächsten Postfilialen mit Öffnungszeiten ermitteln.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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