Schmachtendorf
100 Jahre Kempkensiedlung – Nachbarschaft feierte Jubiläum

Die Bergkapelle Niederrhein e.V. erfreute die Gäste mit ihrer Musik.
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  • Die Bergkapelle Niederrhein e.V. erfreute die Gäste mit ihrer Musik.
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Zunächst stand die Kirche allein auf dem Feld, das früher jahrhundertelang der Familie Kempken gehörte. Es folgte das Pfarrhaus, dann schließlich 1922 die Siedlung, deren Name noch an die traditionsreiche Schmachtendorfer Familie erinnert. Dieses besondere Jubiläum feierten die Anwohnerinnen und Anwohner der Kempkensiedlung am vergangenen Wochenende mit einem Straßenfest.

Monatelange Planungen waren vorangegangen, am Samstagnachmittag war es dann soweit: Vor der Kirche bezog die Bergkapelle Niederrhein e.V. Position und spielte auf – zu Ehren der Siedlung, die einst für Berg- und Hüttenarbeiter errichtet wurde. Die Nachbarschaft hatte für Würstchen, Kuchen und Getränke gesorgt. Für Kinder standen Spiele aus den letzten 100 Jahren bereit. Der Verein Kirche Schmachtendorf e.V. lud zur Ausstellung über die Siedlungsgeschichte ein. Auch gab es ein historisches Fotoatelier, in dem Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit hatten, sich in zeitgenössischer Kleidung fotografieren zu lassen.

Daneben gab es viel Zeit für persönliche Gespräche, Erinnerungen und Anekdoten aus vergangenen Tagen. Und auch Nachbarn, die bisher noch keinen engeren Kontakt miteinander hatten, kamen beim gemeinsamen Bier ins Gespräch. Geht es nach den Nachbarn, könnte dieses Straßenfest der Beginn einer Tradition in der Kempkensiedlung sein. Wiederholungsbedarf, war die einmütige Meinung, besteht auf jeden Fall.

100 Jahre Kempkensiedlung - eine Ausstellung beleuchtete den geschichtlichen Hintergrund
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Geschichtlicher Hintergrund zum Namen „Kempkensiedlung“
Der Name „Kempkensiedlung“ erinnert, wie auch die Kempkenstraße, an jene Familie, der bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein großer Teil des heutigen Schmachtendorfer Gebietes gehörte. Der Hof, aus dem später der Kempkenhof wurde, ist in den „Werdener Urbaren“ bereits 971 als Hof „in susilbeke“ gelegen nachgewiesen. Aus dieser Flurbezeichnung „in Susilbeke“ wurde später Süselbeck. Später wurden bezeichnende Beinamen vergeben, der Stammhöfer erhielt den Beinamen „Süselbeck in’t kämpgen“, woraus im 17. Jahrhundert der Name Kempken wurde.

Aufgrund der wirtschaftlichen Situation um 1900 war die Familie gezwungen, mehr und mehr Land zu verkaufen. Das Gebiet der heutigen Kempkensiedlung gelangte so zunächst in den Besitz des Sterkrader Bürgermeister Botho Franz Wolfgang von Trotha (der einen Teil dessen für den Kirchbau stiftete) über, von dem es letztlich die GHH für den Siedlungsbau erwarb. Der Straßenname wurde 1917 in Erinnerung an die Familie Kempken gewählt.

Die Bergkapelle Niederrhein e.V. erfreute die Gäste mit ihrer Musik.
100 Jahre Kempkensiedlung - eine Ausstellung beleuchtete den geschichtlichen Hintergrund
Autor:

Tobias Szczepanski aus Oberhausen

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