Vorbildliche praktische Naturschutzarbeit in Oberhausen-Holten

Beim Offenen Treffen des BUND am 27.02.2020 stellte die Umweltgruppe Holten ihre Arbeit und ihre praktischen Naturschutzprojekte vor.
Seit 2014 gibt es in der Ev. Gemeinde Holten-Sterkrade die Umweltgruppe „Holten und Umgebung“. Einige Mitglieder der Gruppe stellten nun ihre Arbeit vor. Birgit Süselbeck berichtete zunächst über die Betreuung und Pflege der Streuobstwiese an der Hippegasse. Mittlerweile stehen dort 10 Obstbäume alter Sorten, von denen 2019 erstmals die ersten Äpfel und einige Quitten geerntet werden konnten. Die etwa 800 m² große Wiese ist außerdem mit 20 Wildsträuchern, 5 Beerensträuchern, rund 200 einheimischen Wildstauden sowie einem großen Insektenhotel ökologisch aufgewertet worden.
Zur praktischen Naturschutzarbeit gehört auch der Bau und die Installation eines größeren Fledermauskastens im Turm der Holtener Ev. Kirche. Um die biologische Artenvielfalt im Stadtteil zu unterstützen, wurden viele Insektenhotels und Vogelnistkästen gebaut und in Holten verteilt.
Seit zwei Jahren beteiligt sich die Gruppe auch an einem Monitoring der heimischen Vogelwelt. An sieben Standorten in Holten und Umgebung wird die Vogelwelt in den Hausgärten registriert dokumentiert.
Die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinner (EPS) in 2018 und 2019 führte dazu, dass mehr Nistkästen für Meisen auf den Gemeindefriedhöfen Steinbrink- und Mattlerstraße aufgehängt wurden, mit dem Ziel, dass dadurch die Population der Blau- und Kohlmeisen, die natürlichen Fressfeinde der EPS, vergrößert wird.
Dieses Projekt und die Kritik des BUND an dem geplanten Biozideinsatz der Stadt Oberhausen gab den Anstoß für die Einrichtung einer Versuchsfläche im Volkspark Sterkrade durch die Stadt Oberhausen, wo die Auswirkungen von Meisennistkästen, die von der Umweltgruppe Holten gebaut wurden, auf die EPS-Population untersucht werden sollen. Ein weiteres von der Stadt eingerichtetes Versuchsgebiet in Osterfeld soll mit Pheromonfallen ausgestattet werden, um dort zu untersuchen, ob sich die Vermehrung der EPS damit regulieren lässt. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein, wenngleich eine deutliche Wirkung vermutlich erst in einigen Jahren erkennbar sein wird.
Die Holtener Umweltgruppe, die sich monatlich im Ev. Gemeindezentrum trifft, macht neben den praktischen Projekten (Anleitung/Unterstützung zu ähnlichen Projekten wird für interessierte Gruppen/Personen gern geboten!) auch Exkursionen zu Naturschutzgebieten und nimmt an Fachvorträgen teil. Ansprechpartner sind Petra Kellershohn (0208-68 75 66) und Werner Lantermann (0208-58 25 649 oder 0163-924 88 48).
Cornelia Schiemanowski, Sprecherin des BUND Oberhausen, dankte den Mitgliedern der Umweltgruppe Holten für den ausführlichen Bericht und den Austausch: „Wir freuen uns, die praktische Naturschutzarbeit der Umweltgruppe Holten zu unterstützen und bekannt zu machen, denn sie ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Artenvielfalt in unserer Stadt.“
Abschließend zu dem interessanten Vortrag und dem Austausch über die Projekte stand der Wunsch, dass ähnliche Aktivitäten und Umweltgruppen in allen Stadtteilen Oberhausens zum Erhalt der biologischen Artenvielfalt beitragen mögen.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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