Die Bahn trennt - die Staus nerven

Flatterband am Bahnübergang Jägerstraße.
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VON MARC KEITERLING

Vor einer Woche stand es noch im Wochen-Anzeiger: „Starke Nerven und einen pfadfinderähnlichen Instinkt benötigt auch, wer die Bahnlinie in Richtung Wesel zu überqueren gedenkt. Lediglich der Übergang Jägerstraße - schon zu Dinslaken gehörend und weit im Norden liegend - ist problemlos passierbar.“ Dies war bereits zu Wochenbeginn Makulatur, das Werbemotto aus den 1980-er Jahren wird auf den Kopf gestellt. Statt „die Bahn verbindet“ ist „die Bahn trennt“ aktuell deutlich passender.

Nun wird auch an der Jägerstraße, ebenso wie bereits seit Wochen an der Weseler Straße, manuell mit Flatterband abgesperrt, was deutliche Verzögerungen nach sich zieht. Die Schranken entlang der Strecke sind zwischen Bahnhof Sterkrade und nördlicher Stadtgrenze ausnahmslos außer Betrieb. Die Bahnübergänge Sternstraße und Hühnerstraße sind aus diesem Grund noch bis zum Sonntag, 16. Juni, komplett gesperrt.
An der einzigen Unterquerung der Strecke staut es sich ebenfalls täglich. Die Kreuzung Emmericher Straße, Bahnstraße, Weseler Straße und Schmachtendorfer Straße wird seit Monaten zu einem Kreisverkehr umgebaut. Die Baustellenampeln zeigen aufgrund der Länge der zu passierenden Strecke auf der Bahnstraße quälend lang Rot.
Hier ist die Baustellenampelanlage mit Detektoren ausgestattet. Diese Detektoren stellen fest, wie viele Fahrzeuge an der jeweiligen Ampel stehen. Je nachdem, auf welcher Relation die meisten Fahrzeuge warten, schaltet die Anlage auf entsprechende längere Grünphasen.
Die Versorgungsträger und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen haben bereits im letzten Jahr mit den Umverlegungsarbeiten ihrer Leitungen begonnen. Diese müssen im Vorfeld der für den Herbst geplanten Straßenbauarbeiten zum Kreisverkehr erfolgen. Der Umbau des Knotenpunktes zu einem Kreisverkehrsplatz wird eine Bauzeit von einem dreiviertel Jahr beanspruchen.
Da in diesem Bereich auch eine mit Landes- und Bundesmitteln geförderte P&R-Anlage entstehen soll, ist die Stadt derzeit in Gesprächen mit den entsprechenden Zuschussgebern. Ziel der Gespräche soll sein, den Bau der Anlage aus wirtschaftlichen Gründen (Baustelleneinrichtung, Verkehrsführung) zusammen mit dem Ausbau des Kreisverkehrsplatzes durchzuführen. Die Gesamtbauzeit verlängert sich dann um drei Monate.
Zurück zum aktuellen Stand der Dinge. Der WA machte in dieser Woche an einem Vormittag eine Stichprobe an der von Fernzügen, Nahverkehr und Güterverkehr äußerst intensiv genutzten Strecke.

In 8:30 Minuten ist die Straße 1:22 Minuten frei

Bahnübergang Jägerstraße. Sperrungszeit I: 2:50 Minuten. Freie Fahrt: 1:25 Minuten. Sperrungszeit II: 3:20 Minuten. Der Bahnübergang war innerhalb von 7:35 Minuten lediglich 1:25 Minuten zu passieren.
Bahnübergang Weseler Straße. Sperrungszeit I: 2:25 Minuten. Freie Fahrt: 1:22 Minuten. Sperrungszeit II: 4:43 Minuten (zwei Züge). Der Bahnübergang war innerhalb von 8:30 Minuten lediglich 1:22 Minuten zu passieren.
An der Baustellenampel im Kreuzungsbereich Emmericher Straße, Bahnstraße, Weseler Straße und Schmachtendorfer Straße betrug die Wartezeit vor der roten Ampel einmal 2:10 Minuten, bei einem zweiten Versuch 2:30 Minuten.

Ingenieure beanworten Fragen

Die Projektingenieure der Bahn-Ausbaustrecke beantworten am kommenden Donnerstag, 13. Juni, Fragen zum geplanten dritten Gleis. Und bei Bedarf vielleicht auch zu den Verkehrsbehinderungen in Oberhausen. Die Sprechstunde findet im Technischen Rathaus in Sterkrade, Bahnhofstraße 66, von 16 bis 18 Uhr im Raum D 012 statt.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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