BUND Oberhausen:
Stadtbäume im Klimawandel brauchen mehr Aufmerksamkeit und Schutz

Bei einem Baumspaziergang von VHS, Arbeit und Leben und BUND-Oberhausen am 26. Juni 2021 konnten die Teilnehmer*innen Informationen über unsere Stadtbäume am Beispiel der Bäume auf Saporoshje- und Friedensplatz sowie in den Straßen des Rathausviertels erhalten.

Passend zu den Informationen über die Stadtbäume ergänzte Ingo Dämgen, VHS, an ausgewählten Beispielen mit Ausführungen zur Stadtgeschichte und Stadtentwicklung. So erklärte er am Beispiel des Friedensplatzes und des Saporoshje-Platzes den Wandel in der Gestaltung der Innenstadt. Im Rathausviertel gab er Informationen zur Entstehung der Jugendstilfassaden der Wohngebäude, des Rathauses und des Grilloparks.

Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen, erläuterte die zunehmende Bedeutung der Bäume als CO2-Speicher und Regulierung des Stadtklimas im Klimawandel und besonders an heißen Sommertagen. Gleichermaßen wurde über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bäume gesprochen: Viele leiden unter Hitze und lange Trockenperioden, wodurch sie anfälliger für Krankheiten werden. Platanen leiden unter der Massariakrankheit, Ahorn-Bäume leiden unter der Rußrindenkrankheit und Mehltau, Rosskastanien werden von der Kastanien-Miniermotte befallen.

Die Standortbedingungen der Straßenbäume mit oft nur kleinen Baumscheiben und stark verdichtetem Boden sind für gutes Wachstum nicht optimal geeignet. Auch das führt zur Schwächung der Vitalität und Anfälligkeit für Krankheiten.

So wurden z.B. in der Freiherr-vom-Stein-Straße in den letzten Jahren viele Silber-Ahorne gefällt, weil sie zum Teil durch Sturm schwer geschädigt wurden und so große Schäden aufwiesen, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war.

Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume werden heute mit anderen Baumarten vorgenommen, die klimaresistenter sind. Vorgestellt wurden dazu z.B. die Schnurbäume auf der Sedanstraße, die an den Klimawandel besser angepasst sind - und außerdem mit ihren üppigen Blüten viele Insekten ernähren. Auch der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) konnte an zwei Standorten besichtigt werden. Er ist mit seiner Schnellwüchsigkeit in der Lage sehr viel mehr CO2 zu speichern als andere Baumarten und gilt daher als Klimabaum. Sein Holz ist sehr leicht und gut geeignet für die Herstellung von Möbeln, Musikinstumenten und Sportgeräten.

Für nötige Pflegemaßnahmen und das Nachpflanzen junger Bäume müssen genug Personal und Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, forderte Cornelia Schiemanowski. Es gehe darum, möglichst viele alte, große Bäume zu erhalten, da sie mehr Biomasse bilden und deshalb ökologisch wertvoller sind als Nachpflanzungen. Es dürfe auch nicht sein, dass frisch gepflanzte Bäume nicht ausreichend bewässert würden. Hier werde an der falschen Stelle gespart. Gerade im Klimawandel brauchen unsere Stadtbäume und städtische Grünflächen mehr Aufmerksamkeit, mehr Pflege und Schutz.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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