Wertstoffe als Rohstoffquellen

Papier ist sechs bis sieben Mal verwertbar. Foto: WBO
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Oberhausen. In vielen aussortierten Abfällen und Dingen finden sich wertvolle Stoffe, die wiederverwertet werden können. Dazu gehören zum Beispiel Verpackungsmüll, Altpapier, CDs, Handys, und Smartphones. Mülltrennung und die richtige Entsorgung lohnen sich deshalb auf jeden Fall.

Auch wenn jüngst berichtet wurde, dass die Verwertung der Verpackungsabfälle aus den Gelben Tonnen und Säcken relativ gering ist und fast die Hälfte davon verbrannt wird, lohnt sich die Trennung.

Verpackung aus Gelben Tonnen und Säcken

„Die Verbrennungsquote erklärt sich zum einen dadurch, dass immer wieder Müll in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack landet, der dort nicht hineingehört, wie Windeln oder Speisereste“, erklärt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. „Schlecht getrennter Abfall führt zu höheren Verbrennungsanteilen.“
Zum anderen verweist die WBO auf den so genannten Downcyclingeffekt. „Beim Plastik ist es beim Recycling ähnlich wie beim Papier. Hier sind es die Kohlenwasserstoffketten, die mit jedem Recyclingvorgang kürzer werden und somit die Produktpalette nach jedem Recycling verkleinern, bis kein Recycling mehr möglich ist.
Die Materialien – Fehlbefüllungen und nicht mehr recycelbare Kunststoffe – werden aussortiert und zu einem sehr effektiven Ersatzbrennstoff aufgearbeitet, der zum Beispiel in Zementwerken oder Kraftwerken eingesetzt wird, um Strom oder Prozesswärme zu erzeugen. Dieser Ersatzbrennstoff trägt also auch zum Klima- und Umweltschutz bei, da primäre Rohstoffe eingespart werden.

Handys und Smartphones

Es gibt Schätzungen, die davon ausgehen, dass mehr als 100 Millionen aussortierte Handys und Smartphones bundesweit in Schubladen oder an anderen Stellen herum liegen und in Vergessenheit geraden. In einem Handy finden sich durchschnittlich etwa 8,25 Gramm Kupfer, 3,8 Gramm Kobalt, 170 Milligramm Silber und 25 Milligramm Gold. Dazu kommen acht Milligramm Palladium, ein seltenes, silberweißes Übergangsmetall, das zur Gruppe der Platinmetalle gehört.
Je nach aktuellem Börsenwert stecken in einem Althandy Rohstoffe von rund einem Euro. In modernen Smartphones ist es noch mehr. „Damit finden sich wahre Schätze in den alten Geräten, die als Rohstoffe wiederverwertet können“, stellt WBO-Geschäftsführer Karsten Woidtke fest. „Wir nehmen diese am Wertstoffhof oder unserem Schadstoffmobil an. Außerdem können sie auch beim Sperrmüll mit angemeldet und dann von uns abgeholt werden. Im Hausmüll dürfen sie übrigens nicht entsorgt werden.“

Hochwertiges Altpapier

Zeitungen und Zeitschriften werden in Papierfabriken neu aufbereitet. Der so gewonnene weiße Faserstoff lässt sich wieder verarbeiten. Es entsteht neues Papier. Selbst hochweiße Recyclingpapiere sind heute keine Ausnahme mehr. Und das heutige Recyclingpapier hat nichts mehr mit den grauen, kratzigen Produkten aus den 1980er Jahren gemein.
Allerdings ist auch Papier nur sechs bis sieben Mal verwertbar, da die Zellstofffasern mit jedem Recyclingvorgang kürzer werden. Am Ende der Kette stehen das Toiletten- beziehungsweise das Küchenpapier, das dann über die Kläranlage beziehungsweise den Restmüllbehälter in die Müllverbrennung geht.

CDs und DVDs

Auch CDs sowie DVDs und Bluray Discs sollten getrennt erfasst werden, da sie viele Wertstoffe beinhalten, die dem Recycling zugeführt werden können. Sie bestehen aus einer Mischung aus Kunststoff (Makrolon) und Metall. „Werfen Sie Discs deshalb nicht einfach in die Restmülltonne“, bittet Maria Guthoff die Oberhausener. CDs und DVDs können in Sammelbehältern in den Rathäusern, am Wertstoffhof und auch am Schadstoffmobil entsorgt werden. Auch der Elektrofachhandel nimmt sie an. „Auf diesem Weg können die wertvollen Rohstoffe direkt dem Recycling zugeführt werden. Und so helfen Sie auch hier, die Umwelt sauber zu halten“, so die WBO-Geschäftsführerin.

Alt-Batterien im Hausmüll verboten

Eine Entsorgung im Hausmüll ist gesetzlich verboten. In Batterien stecken nämlich noch wichtige Metalle, die als Rohstoffe wiedergewonnen werden können. Außerdem enthalten einige Batterien Schadstoffe wie zum Beispiel Quecksilber, Cadmium oder Blei. Somit gehören Batterien in einen Sammelbehälter, den es zum Beispiel in fast jedem Supermarkt und den Oberhausener Rathäusern gibt.
Natürlich enthalten auch noch andere Abfälle wichtige Wertstoffe. Über Elektrogeräte haben wir vergangene Woche als Teil V unserer Serie "Für ein sauberes Oberhausen" berichtet. Dazu zählen weiter Bioabfälle, Altglas und Altkleider.

Papier ist sechs bis sieben Mal verwertbar. Foto: WBO
Für Alt-Batterien sind an zahlreichen öffentlichen Orten Sammelbehälter aufgestellt. Foto: Jörg Vorholt
Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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