Neue Heimat an der Eschenstraße

Ein Schlaraffenland für Filmhistoriker. Foto: privat
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Das Filmarchiv der Kurzfilmtage ist ins neue Stadtarchiv umgezogen. Über 1.500 Filmkopien wurden geprüft, in Filmdosen umgepackt, die den neuesten Anforderungen entsprechen und ins neue Archiv transportiert.

Als Nebeneffekt konnten viele Oberhausener sich deshalb schon Ende 2015 knapp 1.500 historische Filmdosen bei den Kurzfilmtagen abholen. Nun liegen die Filmkopien in einem eigenen klimatisierten Raum in der Eschenstraße.
Bislang haben die Kurzfilmtage die Kopien im klimatisierten Keller ihrer Villa gelagert, der im Lauf der Jahre aber zu klein wurde für die Bestände. Im neuen Stadtarchiv ist nun Platz nicht nur für die vorhandenen Kopien, sondern auch für Zuwachs: Jedes Jahr erwerben die Kurzfilmtage Filme aus dem aktuellen Programm für ihren Verleih und für ihr Archiv.
Da Filmkopien sich im Lauf der Jahre abnutzen oder sogar zersetzen, ist die Erhaltung des Bestands ein andauernder Prozess. Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Lagerräumen müssen streng kontrolliert werden. Zudem arbeiten die Kurzfilmtage fortlaufend daran, Kopien zu prüfen, zu restaurieren oder zu digitalisieren.

60 Jahre Festivalgeschichte

Das Filmarchiv der Kurzfilmtage ist einzigartig. Ende der 50er Jahre ins Leben gerufen, enthält es heute mehr als 2.000 Titel aus über 60 Jahren Festivalgeschichte. Rund 1.500 vor allem ältere Titel liegen auf Film vor, neuere Arbeiten werden zum großen Teil digital produziert und existieren nur noch als Dateien. Unter den Kopien im Archiv sind Kurzfilme großer Regisseure wie Roman Polanski, George Lucas, Werner Herzog, Alexander Kluge und viele andere. Für Filmhistoriker besonders interessant sind beispielsweise die umfangreichen Bestände aus dem früheren Jugoslawien. Darunter sind viele Filme, von denen im Stadtarchiv nun die einzige erhaltene Kopie lagert.
Zum Bestand gehört auch eine Sammlung mit Kopien aus den Sportfilmtagen Oberhausen (1968-75).
Das Kurzfilmtage-Archiv wird im Einklang mit dem Reglement des Internationalen Verbands der Filmarchive FIAF (Féderation International des Archives du Film) unterhalten, die Kopien stehen soweit möglich für Verleih und wissenschaftliche Einrichtungen zur Verfügung.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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