Bunte Häuser zeigen Schwachstellen

Partner im Kampf geben Energieverlust (v.l.): Andreas Buchwald (Thermograph), Udo Sieverding (Verbraucherzentrale), Sabine Lauxen (Umweltdezernentin), Martina Zbick (Verbraucherzentrale) und Arnd Mucke (ev0).    Foto: Peter Hadasch
  • Partner im Kampf geben Energieverlust (v.l.): Andreas Buchwald (Thermograph), Udo Sieverding (Verbraucherzentrale), Sabine Lauxen (Umweltdezernentin), Martina Zbick (Verbraucherzentrale) und Arnd Mucke (ev0). Foto: Peter Hadasch
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Sobald draußen die Temperaturen sinken, lockt das kuschelig warme Zuhause. Doch wenn es einfach nicht richtig warm wird und die Heizkosten zu hoch sind, sollten Eigenheimbesitzer den Ursachen auf den Grund gehen. Genau dazu dient eine qualifizierte Untersuchung durch Gebäude-Thermografie mit anschließender Beratung durch fachkundige Energieexperten.

Die Stadt Oberhausen führt seit 2008 mit der Verbraucherzentrale NRW als Partner die Sonderaktion Thermografie plus Energieberatung durch. In diesem Jahr ziehen gleich drei energiebewusste Partner an einem Strang: Die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) ist jetzt Partner der Aktion und bringt ihr Know-how mit ein: „Die Energie, die wir als Energieversorger in die Häuser liefern - ob Fernwärme, Erdgas oder Strom - soll nicht gleich wieder durch alte Fenster, schlecht gedämmte Außenwände und Dächer verpuffen,“ sagt Vertriebsleiter Arnd Mucke .
Die städtische Umweltdezernentin Sabine Lauxen bringt es auf den Punkt: „Klimaschutz, Energie- und Kostensparen ist in kaum einem Bereich so eng verknüpft wie bei der Gebäudesanierung. Versuchen Sie mal, ein altes Auto auf die Hälfte oder sogar auf ein Drittel des Spritverbrauchs zu bringen! Das ist beim Wärmebedarf alter Häuser durchaus möglich und unsere Thermografieaktion mit Energieberatung zeigt den Weg dahin“.

Ausführliche Beratung

Genau so sieht es auch Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale: „Durch die Aufnahmen einer technisch aufwendigen Wärmebildkamera und die unabhängige Auswertung der Verbraucherzentrale können den Hausbesitzern die Schwachstellen der Gebäude aufgezeigt werden. Eine ausführliche Beratung zeigt dem Eigentümer anschließend, worauf es wirklich ankommt, welche Maßnahmen wirkungsvoll und wirtschaftlich sind und welche Förderprogramme genutzt werden können.“.
Besonders Häuser aus den 50er, 60er und 70er Jahren zeigten große Schwächen beim Wärmeschutz. „Schwache Wanddämmung, ungedämmte Balkonplatten, dünne Heizkörpernischen und ungedämmte Rollladenkästen sind uns bei den Hausbesuchen immer wieder begegnet.“ Die untersuchten Häuser zeichnen ein typisches Bild: Der Verbrauch im ungedämmten Altbau ist mit 170 kWh Heizenergie pro Quadratmeter und Jahr sehr hoch. Dass Dämmung funktioniert, zeigen moderne Häuser mit einem Jahresverbrauch von 70 kWh Heizenergie pro Quadratmeter und auch deutlich weniger.

Gut angelegtes Geld

Fast nirgends ist Geld heute so gut angelegt, wie in den eigenen vier Wänden, nur vielen Menschen ist das noch nicht bewusst. Im Gespräch mit den Hausbewohnern stellten die Energieberater der Verbraucherzentrale fest, dass viele Nutzer sich an den hohen Verbrauch ihrer Alt- Immobilie gewöhnt haben. Zbick: „Die Besitzer eines 140 m² großen Hauses aus dem Jahr 1958 hielten ihren Verbrauch von jährlich 2.500 Litern Heizöl für unabänderlich und fielen aus allen Wolken, als ich Ihnen sagte, dass ein vergleichbarer Neubau weniger als 1.000 Liter Öl pro Jahr benötigt.“ Der Unterschied lässt sich erklären: In der Nachkriegszeit spielte Dämmung im Neubau keine Rolle und es herrschte noch Materialmangel. Heute passen die alten Mauern weder zu den Ansprüchen an modernen Wohnkomfort, noch zu den aktuellen Energiepreisen und stehen mit ihrem großen Energiehunger allen Klimaschutzzielen im Weg.
Die Thermografieaktion der Stadt Oberhausen mit den Partnern Verbraucherzentrale NRW und evo AG beginnt jetzt, wenn es draußen immer kälter wird. Denn nur bei tiefen Temperaturen sind aussagekräftige Aufnahmen mit der Wärmebildkamera möglich. Die Energieberatung mit Thermografie erfolgt unabhängig von Anbietern und Geschäftsinteressen. Sie wird von der Europäischen Union und dem Land NRW gefördert. Der Verbraucheranteil liegt deshalb NRW weit bei nur 190 Euro. Zusätzlich unterstützt aber die evo AG in Oberhausen die Aktion durch ein eigenes Förderprogramm mit 40 Euro, die als Zuschuss nach Durchführung der Energieberatung bei der evo beantragt werden können. Mit diesem Zuschuss kostet das Gesamtpaket also exklusiv für Oberhausener Hausbesitzer unterm Strich aktuell nur 150 Euro. Aber: Die Zahl der möglichen Anmeldungen ist begrenzt!
Eine Anmeldung ist ab sofort bei der Verbraucherzentrale unter 0180 111 5 999 möglich (3,9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz). Mehr Infos gibt es auf den Webseiten www.vz-nrw.de/thermoaktion, www.energiesparen-oberhausen.de oder www.evo-energie.de.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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