Nicht jeder Mensch ist immer nur hinterher schlauer...
Warum der Fisch zuerst am Kopf stinkt!

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Zugegeben ein längerer Kommentar von Stephan Leifeld

Wenn ich nicht schon vor einigen Monaten davor gewarnt hätte, dass man auch mit großen Zahlen ordentlich rechnen muss, wäre ich nun still. Es war am 6. April diesen Jahres, da habe ich im Lokalkompass darauf hingewiesen, dass man auch als Nicht-Virologe erkennen kann, in welcher Gefahr unsere Gesellschaft sich befindet. Am Beispiel der Erfindung des Spiels der Könige habe ich versucht, einen Erklärungsversuch abzuliefern, wie schleichend sich das Virus durch die Zivilisation "fressen" wird - um seine tödliche Ernte zu halten. Der Erfinder des Schachspiels wünschte von seinem Gebieter zur Belohnung nichts weiter, als dass der König das Schachbrett mit Reis auffüllen sollte. Nur ein einziges Reiskorn ließ er so auf das erste Feld legen und dann auf jedes weitere Feld stets die doppelte Anzahl an Körnern als im vorherigen Feld. Am Ende dieser Geschichte reichte der gesamte Reisvorrat des Königs nicht aus, die anfänglich bescheiden wirkende Bitte zu erfüllen. 

Der damalige König, der befürchtet hatte, sich von einem Teil seiner Schatzkammer trennen zu müssen oder einen einfachen Bauer als Schwiegersohn zu bekommen, war erstaunt. "Es ehrt dich, dass du einen so bescheidenen Wunsch äußerst", sprach er noch im ersten Moment. "Er möge dir auf der Stelle erfüllt werden." Und der fröhliche Herrscher schickte schnell zwei Diener, einen Sack Reis zu holen, bevor es sich der arme Mann wieder anders überlegen würde. Als die Diener zurück waren, legten sie ein Reiskorn auf das erste Feld, dann zwei Reiskörner auf das zweite Feld, vier Körner auf das dritte Feld und so weiter. Die Diener, die sich anfangs untereinander verächtliche Blicke zuwarfen, weil sie den Schacherfinder für ausgesprochen dumm hielten, weil er nicht Gold und Geld als Belohnung gewählt hatte, bekamen mit jedem neuen Schachfeld längere Gesichter. Schon im 10. Feld mussten Sie 512 Körner abzählen, im 21. Feld waren es über eine Million und der Sack reichte nicht mehr aus. Das Ende des Schachbretts mit seinen 64 Feldern war aber noch lange nicht erreicht.

Ähnlich klug, wie diese Diener und der legendäre König, sind auch unsere führenden Politiker mit ihren hochdotierten Experten an der Seite. Unermüdlich schleppen sie im übertragenen Wortsinn Reissack um Reissack heran, damit diese in China nicht umfallen mögen. Mal wird eilig eine Art "lockdown" gemacht, dann verfrüht wieder aufgehoben. Dann beschließt man untaugliche Maßnahmen, weil man auch hier wieder den Schwanz mit dem Hund wedeln lässt - und die Entscheidungen nicht durchziehen mag. Aus Angst, die im nächsten Jahr verbliebenen Wähler könnten einem die Kanzlerstimme verweigern. Insgesamt zeigt der politische Kopf in Deutschland, warum in der Konsequenz sogenannte Querdenker und andere, die auch nicht Zwei und Zwei Reiskörner zusammenzählen können, gemeinsam auf die Straße gehen. Das Volk fühlt sich an seiner maskierten Nase herumgeführt.

Der Schwanz hat dem Hund bis heute nicht ordentlich erklärt, warum er mit dem ganzen Körper wedeln soll. Weder Beine, noch Pfoten, noch Schnauze oder Ohren, wurden gefragt. Der kleine Armin, der eloquente Markus, Mutti Angela und auch der liebe Jens, waren so damit beschäftigt, auszuloten, wer denn nun Kanzler sein soll, dass man dabei die Demokratie bisweilen aus den Augen verlieren musste. Das ist vor garnicht langer Zeit sogar dem Parlament aufgefallen, als man schnell noch legitimieren musste, was sowieso schon Ministerpräsidenten-Praxis geworden ist.

Des legendären Königs Reisvorrat und sogar der seines ganzen Reiches waren nicht genug, weil man, beim 64. Schachbrettfeld angekommen, insgesamt 18,45 Trillionen Reiskörner benötigt hätte. (Eine Trillion ist eine 1 mit 18 Nullen = 1.000.000.000.000.000.000). Das entspricht rund 730 Milliarden Tonnen Reis. Weltweit werden aber - selbst heute noch - in einem Jahr nur rund 500 Millionen Tonnen Reis angebaut, also weit über 1000 Mal weniger. Dabei hatten die Menschen früher noch das Problem, dass die nur Reis ausgeben konnten, den sie produziert und eingelagert hatten. Unsere schlauen "Könige" - heißen heute Politiker - und können lustig Geld verteilen, welches überhaupt nicht vorhanden ist. Quasi aus der Zukunft. Ohne Gold-Parität auch einfach nur glaubhaft gemacht. Dabei entspricht es genau meinem Humor, wenn auf dem Dollar steht, "in God we trust". Man muss eben daran glauben - dass man für eine Banknote oder heutzutage die Plastikkarte auch wirklich einen Gegenwert bekommt. Staaten wie Griechenland zeigen uns normalen Menschen aber sehr deutlich, wie weit das Geld dann reicht, wenn das Vertrauen verspielt worden ist. Im wahrsten Sinne des Wortes sogar noch, was aber ein anderes Thema ist.

Die Zahlen im Frühling diesen Jahres waren also alarmierend und geeignet, dass kluge Menschen hätten darauf kommen können, erstens eine Strategie zur Überwindung des Virus zu entwickeln - und zweitens einen 4-6 wöchigen echten Lockdown zu verabreden. 

Stattdessen haben wenige kluge Menschen, z.B. Lauterbach und Drosten, Morddrohungen erhalten. Die politische Elite ist lieber Anderen gefolgt, weil es opportun und bequemer gewesen ist. Die Erkenntnis darüber, dass mittlerweile soviel Menschen in Deutschland sterben, als würde täglich eine GermanWing-Maschine in den Alpen zerschellen, kommt etwas spät. Ich bin mir sicher, dass der Söder das so deutlich nicht formulieren würde. Da bleibt er lieber nebulös und vage. Der Mut von einem Strauß fehlt ihm einfach, Dinge beim Namen zu nennen. Nicht einmal die BILD traut sich das heutzutage. Die Zeiten stehen eben immer schlecht für die Überbringer schlechter Nachrichten. 

Ich habe in einem anderen Kommentar auf das Beispiel Neuseeland hingewiesen, die nach wie vor eine tadellose Bilanz haben, was das Virus angeht. Aktuell vier Neuinfektionen, dass man sich beim Ablesen der Zahlen die Augen reiben muss, um es zu verstehen. Hier hat ein echter Lockdown großartig gewirkt, weshalb man dort sowohl wirtschaftlich als auch sozial wieder normal miteinander umgehen kann. Hier hat es gleichzeitig geheißen, wie so oft, dass "wir" uns das finanziell nicht leisten können. Da hat ein weiterer Möchtegern-Kanzler anderer Leute Geld verteilt, mit der "großen Bazooka". ...Dabei möchte ich einmal die Frage nach dem "wir" ausgiebig diskutieren. "Wir" können es uns offenbar leisten, nachdem unser Volk der vormaligen Dichter und Denker, bereits in seiner Geschichte massenhaft Bücher verbrannt hat, nun gleichzeitig unsere Veranstaltungs- und Künstlerszene finanziell nachhaltig zu schädigen. "Wir" können es uns im selben Jahr leisten, eine Fluggesellschaft für den doppelten Börsenwert mit über 9 Mrd. Euro zu sanieren, obwohl kurze Zeit später keine gegebene Zusage der Lufthansa-Spekulanten auch nur einen Cent Wert geblieben ist. Massenentlassungen und Schließungen drohen, unter dem Vorwand der Pandemie. Einen ordentlichen Vertrag gibt es nicht. Die neun Milliarden sind gewissermaßen öffentlich verschenkt. 

Nun bin ich ja nicht der Kanzler anstelle der Kanzlerin. Wenn ich es aber zu entscheiden gehabt hätte, wäre die Lufthansa nun Staatseigentum und die aktuellen Massenentlassungen wären abgewendet. Allerdings hätte ich die Großaktionäre ebenso wenig geschont, wie auch die Spitzenmanager, die den Albatros seit Jahren schon als Geldverbrennungsmotor betreiben, mit den ganzen ausländischen Schein- und Tochtergesellschaften. Und die eingesparten fünf Milliarden hätte ich genutzt für die ganzen Menschen, die unmittelbar und mittelbar von einem echten Lockdown finanziell betroffen sind. Nicht mit verspäteten Zahlungen, sondern wirklich zeitnah.

Bereits im April diesen Jahres hat eine Stellungnahme der viel zitierten Leopoldina vorgelegen, aus der ich in meinem damaligen Kommentar zitiert habe. Diese Stellungnahme besagt zu dem Zeitpunkt sehr deutlich, dass trotz aller Nebenwirkungen wirtschaftlicher und psychologischer Art, doch erst einmal die Bekämpfung und Eindämmung des Virus oberste Priorität haben muss:

gelte es nun, über die akuten Einschränkungen zentraler Grundrechte (wie der Bewegungsfreiheit) hinaus zu gehen und Kriterien und Strategien für die allmähliche Rückkehr in die Normalität zu entwickeln. Voraussetzung für eine solche allmähliche Lockerung sei, so die Stellungnahme, dass sich die Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau stabilisieren, das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, Infizierte zunehmend identifiziert werden und die Schutzmaßnahmen (Hygienemaßnahmen, Mund-Nasen-Schutz, Distanzregeln) eingehalten werden.

Absichtlich habe ich diese Textpassage aus der Studie zitiert, weil sie sprachlich doch erneut mehrere Hürden aufzeigt. Einerseits sprangen die Politiker seinerzeit im absoluten Informationschaos vor Wochen bedenkenlos über diese thematischen Hürden, um im Handumdrehen Grundrechte einzuschränken. Das war unüberlegt und teilweise der Situation geschuldet, was man da alles versäumt hat. Auch dieses anhaltende Fehlverhalten der Politiker hat zu den Eskalationen in Berlin und anderswo beigetragen, weshalb man die Hildmanns und Co, durchaus als die von Laschet und Co "gerufenen Geister" ansehen darf.

Im April habe ich bereits die Frage aufgeworfen, welche Wirtschaft tatsächlich akute Probleme hat. Ich habe in meinem damaligen Kommentar bereits ausgemacht, dass das die Gastronomen, die kleinen Läden, die Mittelständler, Geschäfte des NICHT-täglichen Bedarfs, Freiberufler, und viele andere sind, die sich aus meiner Sicht, momentan sehr diszipliniert verhalten. Richtig merkwürdig haben sich dann die Politiker verhalten, als diese Gruppe auch noch im Jahresverlauf zu horrenden Geldausgaben verführt wurden, in dem sie ihre Betriebe Virus-gerecht nachrüsten mussten, um direkt im Anschluß mit dem Lockdown-Light den finanziellen Exitus teilweise beschert zu bekommen. Das war absehbar und kann aus meiner persönlichen Einschätzung nur mit dem Wort "dumm" bezeichnet werden. 

Es gilt meines Erachtens außerdem noch immer die Maxime, das Gesundheitssystem nicht zu sehr zu belasten. Wir könnten die Zeit momentan nutzen, einmal mit Spahn und Co zu bereden, warum die noch vor Corona das angespannte System noch weiter abbauen wollten. Und ob sie das wieder anfangen, wenn wir nach Corona mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Das verstehe ich unter perspektivisch denken, statt in Bochum, Essen und anderswo, Kliniken zu schließen. Unsere Gesellschaft hat aktuell die Chance, weltweit darüber nachzudenken, ob wir uns weiter auf diversen "Feldern" bekämpfen wollen - oder nicht gemeinsame Sache gegen einen gemeinsamen Feind machen wollen. Das Virus ist ein Feind, aber nicht die gesellschaftliche Krise selbst. Gesundheit ist eine gesellschaftliche Aufgabe - somit also mehr als die Summe auf einem Bankkonto einer Betreibergesellschaft. 

Und nun möchte  i c h  einmal das "Wir" aufgreifen...

Wenn auf der gesamten Welt klar geworden ist, dass das Leben auch bei einer Vollbremsung von Wirtschaft weitergehen muss, ist noch etwas klar geworden. Wir Menschen sind keine Ameisen. "Wir" können ein Leben führen, ohne tägliche Erwerbstätigkeit. Auch wenn bisher die meisten Lebensläufe eher geradeaus gelaufen sind. Corona hat uns gezeigt, was Greta, Kyrill und Jesus nicht gelungen ist: Es gibt ein Leben vor dem Tod. Jetzt könnte die Neuzeit beginnen, statt das Mittelalter für beendet zu erklären, nur weil Kolumbus nicht in der Lage war, Indien zu finden.

Ich bleibe dabei, die Wirtschaft besser nicht zum Maß aller Dinge zu erheben. Weder im Staatsmonopolkapitalismus, z.B. der früheren Ostblock-Staaten ist das gut gegangen. Noch wird es ein gutes Ende nehmen, wenn der sogenannte "Westen" oder China das nicht kapieren. Unser Leben ist mehr wert, als Geld kaufen kann.

Wenn allerdings auf derselben Welt in den letzten Monaten dieselben Menschen, die zuvor bereits zu den Superreichen TOP10 gehörten, ihre privaten Vermögen trotz und wegen Corona immens vergrößern konnten, basiert unsere Ordnung vielleicht doch auf einer Art Ameisenstaat ohne jede Moral. Dann können "wir" vielleicht doch kein Leben führen, ohne tägliche Erwerbstätigkeit - und riskieren lieber das Ableben geliebter Angehöriger, weil uns der Klimawandel und das Virus noch nicht nah genug berührt hat. 

Den Geist der Weihnacht begreifen

Dann bleibe ich dabei, wird uns kein Impfstoff helfen - sondern diese Gesellschaft ist am Ende ihrer Geschichte angekommen, wenn "wir" nicht endlich bereit sind, den Geist der Weihnacht zu begreifen.

Die aktuelle Politik zeigt aus meiner Sicht auch nicht die Schwäche unseres föderalen Systems. Sie offenbart vielmehr die große Rat- und Mutlosigkeit der handelnden Personen. Also sehen wir aktuell in Wahrheit die Schwäche der Politiker.

Bereits im April habe ich Gebauer und Laschet fehlende Ideen, mangelnde Konzepte und absolutes Versagen vorgeworfen. Dabei muss ich allerdings sagen, dass mir die neuen Rufe der Sozialdemokraten nach dem Rücktritt einzelner Politiker so vorkommen, als würde man beim FC Schalke jede Woche nur den Trainer auswechseln. Weder die rufenden SPDler, noch die anderen Parteien, die in den Parlamenten vertreten sind, haben in den Monaten diesen Jahres irgendwie gezeigt, dass sie eine zündende Idee haben, die Gesellschaft aus der Krise zu führen. 

Ich bleibe bei meiner Sicht, dass die Gesellschaft die Krise selbst ist, mit ihrer Wirtschaftsordnung - und nicht das Virus. Corona ist "nur" ein Moment, der die Maske der Ordnung in kleinen Stoffteilen auf unser aller Gesichter legt. Sinnbildlich gesprochen...

Wenn die USA in diesem Jahr Hungersnöte bekommt, wegen Corona heißt es, dann stimmt das nicht. Das sind die Fake-News der Trump-Administration. Hungersnöte in dem Land der 1000 Möglichkeiten kommen nicht durch einen Virus. Diese große Not der Obdachlosen, der Erwerbslosen und Nicht-Krankenversicherten, war schon vorher da. Nur lag der Deckmantel der Reichen darüber, was uns die Sicht auf das tatsächliche Amerika verstellt hat. Kapitalismus ist ein Krebs. Wachstum um jeden Preis. Menschen wie Wirtstiere betrachten, ausnehmen bis zum Exitus. Das ist die Wahrheit. Durch die Abwahl von Trump wird sich die USA auch nicht ändern. Im Gegenteil wird man wieder mehr Sheriff im globalen Dorf "spielen", um so mit der Rüstungsschraube mehr Umsatz zu machen. In diesem einen Punkt ist Trump nämlich ehrlich gewesen, als er von America first gesprochen hat. Dabei birgt das Virus gerade weltweit die Chance, dass die berühmten Karten neu gemischt werden... 

Wenn wir das Virus überwinden wollen - müssen alle Menschen endlich nach vorne schauen. Nicht nur ängstlich hoffen, auf einen hastig genehmigten Impfstoff, der womöglich noch mit Nebenwirkungen daher kommen könnte. Dann haben wir noch einen weiten Weg vor uns... 

Dann suchen wir uns eine neue Gesellschaftsordnung, ohne Grenzen, ohne Steuerparadiese. Mit einer Finanztransaktionssteuer, die den Namen auch verdient, weil endlich Amazon, Ikea, Microsoft, Facebook und Konsorten, dort Steuern zahlen, wo sie Umsatz machen - und nicht nur so tun, als würden sie zahlen, in den Ländern, wo sie angeblich sitzen. Mit diesem Geld finanzieren wir endlich allen Menschen ein auskömmliches Leben. Das niemand mehr getrieben von Elend und Krieg zuhause weglaufen muss. Das keine Mutter mehr ihre Kinder im Stich lassen muss, für einen Stundenlohn von 8.50€ oder weniger. Denn das war vor Corona immer noch Realität in diesem unserem Staate. Egal, was die Kaste der Politiker so erzählen, wenn der Tag lang ist. Die Elite spricht kein Latein, das ist nicht mehr nötig, dank Luther. Sie sprechen "juristisch". Was auch kaum ein Mensch versteht. Deshalb aber sollten WIR ALLE uns im Klaren darüber sein, dass es aktuell nicht um weniger geht, als um unser eigenes Leben. Die Politiker mit ihren zumeist juristischen Laufbahnen wollen angeblich "Jetzt mit aller Härte gegen das Virus vorgehen". Echt - jetzt? ...Wir haben bereits Dezember 2020. Ich frage mich, wo waren diese vollmundigen "Könige" in den letzten Monaten, als schon so viele Menschen gestorben sind, wie wir nicht einmal alle Verkehrsflugzeuge dieser Welt abstürzen lassen könnten, um das aufzurechnen... oder will man erneut nur Grundrechte und System aushebeln, um wieder nur Geld zu den Lobbyisten und Groß-Aktionären umverteilen zu können? Immerhin konnte man in rekordverdächtiger Zeit schaffen, was bei Ebola, HIV und anderen Krankheiten nicht gelungen ist. Geld ist der Unterschied, warum DIESES Mal so schnell geimpft werden kann, machen wir uns nichts vor. Der Planet und das Problem haben sich nicht geändert.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Mir genügt nicht, was in Düsseldorf und Berlin entschieden wird. Deshalb wünsche ich mir eine größere Digitalisierung unserer Schulbildung, für ein orts- und virusunabhängiges Lernen. Das ist nur ein Beispiel. Aber kombiniert mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen und einer echten Finanztransaktionssteuer, besser als ein Rückschritt, der ein tödlicher Salto werden kann - wenn wir unser Gesundheitssystem überstrapazieren, nur weil jemand Kanzler werden will.

NACHTRAG: Übrigens dachte ich bei meiner Überschrift an einen Fisch, den ich neulich im Internet gesehen habe. Dieser Fisch hatte keine eigene Zunge mehr. Anstelle der Zunge ist ein Parasit gewachsen, der sich so an erster Stelle mit ernähren konnte, wenn der Fisch gefressen hat. Wiederum der Fisch brauchte wohl diese Art Zunge, um überhaupt noch essen zu können.

Manchmal denke ich, die Superreichen dieser Welt sind wie dieser Parasit. Sie benutzen auf der ganzen Welt jegliche Infrastruktur und das gesamte System, um sich zu "ernähren", ohne zum eigentlichen Organismus zu gehören. Denn würden sie dazu gehören, zahlten sie z.B. Steuern, wie die schuppengleichen "Normalbürger". Den Fisch nicht verhungern lassen, dient nur dem Zweck, den Wirt zu erhalten. Dann kann Amazon beispielsweise auch einen Promille vom Jahresumsatz nutzen, um in die Forschung erneuerbarer Energien zu investieren. Wenn seinerzeit Marx die Kirchen als Opium für das Volk bezeichnet hat, ist so eine Werbung von Amazon für ihre kleinen, nachhaltigen Projekte dann womöglich eine Art virtuelles Kiffen in den sozialen Medien und dient vielleicht dem Zweck, soziale Unruhen infolge wirtschaftlichen Neids zu vermeiden. In Zeiten von Facebook hat der Mensch dann offenbar weniger das Bedürfnis nach einer Gewerkschaft. Dient Entwicklungshilfe am Ende auch nicht wirklich der Entwicklung, sondern der Beruhigung...?  Ich mache es kurz:

Am Ende bestimmt der Fisch übrigens nicht mehr wirklich, wohin er schwimmt, sondern das Kommando hat in Wahrheit längst der Parasit. Und mit dem Auto über einen Weihnachtsmarkt zu fahren, scheint mir der groteske Gipfel der coronabedingten Geschmacklosigkeit - in einer Stadt, die kürzlich noch die AfD zum Präsenzparteitag beherbergen durfte. Man steigt nicht aus, kann den Glühwein offenbar auch während der Fahrt genießen, ohne dabei an den Klimawandel zu denken. 
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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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